Aue-Trainer Hannes Drews stellte im Vergleich zur 1:2-Auswärtsniederlage in Bochum zweimal um: Für Wydra und Kempe (Rotsperre) standen Rizzuto und Riese in der Startelf. Routinier Tiffert rückte in die Dreier-Abwehrkette zurück.
Dresden-Trainer Uwe Neuhaus hatte gegenüber der 1:2-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf drei Neue an Bord: Für Seguin, Konrad und Aosman kamen Heise, der nach Gelb-Rot-Sperre zurückkehrende Kapitän Hartmann sowie Koné zum Zug.
Es war ein zerfahrener Beginn im ausverkauften Erzgebirgsstadion. Beide Teams wählten vor allem den weiten Pass als Stilmittel, ließen es dabei aber oft an Präzision fehlen. Nach etwas Anlaufzeit verzeichnete Aue die besseren Ansätze und auf dem Notizzettel stand nach einer ersten gelungenen Aktion auch die erste Chance für Fandrich (10.).
Immer wieder Bertram
Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der die Kontrahenten abwechselnd gute Phasen hatten, insgesamt allerdings wenig Risiko gingen. Zielstrebiger agierten die Gastgeber, die immer wieder auf den Umschaltmoment lauerten. Bertram stand im Abseits (18.), wenig später brachte er nach Köpke-Solo in aussichtsreicher Position nur ein Schüsschen zustande (22.).
Dann meldete sich Dynamo zu Wort, das selten gefährlich im letzten Drittel auftauchte: Berkos Volleyabnahme flog in die Wolken (23.), Duljevics Fernschuss in Männels Arme (30.). Gefährlicher war da nach Bertrams Hereingabe zwischenzeitlich Nazarovs Volleyschuss ans Außennetz auf der Gegenseite (26.).
Gelb-Rot-Gefahr: Mlapa kommt für Berko
Nach einer halben Stunde wurde das Derby immer zerfahrener. Konstruktive Angriffsaktionen blieben Fehlanzeige, Zufälligkeiten prägten das Geschehen. Fast wäre Betram Nutznießer einer derartigen Situation gewesen, doch dem zu überraschten Blondschopf, der frei durch gewesen wäre, versprang der Ball an der Strafraumkante (34.). Es passierte nichts mehr bis zur Pause, die der Gelb-Rot-gefährdete Berko schon in der Kabine erlebte - Mlapa war gekommen (39.).
2. Bundesliga, 33. Spieltag
Die Neuhaus-Elf kam besser rein in Durchgang zwei, Mlapa hämmerte aus spitzem Winkel ans Außennetz (50.). Doch dies blieb nur ein Strohfeuer. Aue übernahm Zug um Zug das Zepter, auch wenn kaum etwas gelingen sollte.
Dynamo stand nun tiefer, doch gegen die ideenlos anrennenden Hausherren brannte kaum etwas an. Einzig Nazarov bedrohte das Tor der Gäste mit einem Drehschuss (65.). Auf der Gegenseite wurde es auch im Strafraum der Veilchen brenzlig, aber Hertner hatte am Fünfer die Ruhe weg und klärte (66.).
Diese Szene war eine Art Wachmacher für die Gäste, die den Ball nun besser laufen ließen. Glück für Männel, dass ein von Cacutalua abgefälschter Kopfball von Ballas knapp über den Balken strich (75.).
Schwäbe verhindert den Lucky Punch
Ohne weitere Chancen näherte sich das Spielende. Der gelbverwarnte Kalig hatte Glück, nach Foul an Horvath weiterspielen zu dürfen (77.), Mlapa war mit Gelb nach rüdem Vergehen gegen Cacutalua (85.) gut bedient und durfte den Schlusspfiff ebenfalls auf dem Rasen erleben.
Fast hätte es noch geklappt mit dem Lucky Punch: Joker Munsy flankte aus vollem Lauf, in der Mitte erwischte Nazarov den zu kurz abgewehrten Ball und zwang Schwäbe zu seiner besten Tat an diesem Nachmittag (90.+1).
Am kommenden Sonntag (15.30 Uhr), am 34. Spieltag, reist Aue nach Darmstadt, Dresden trifft auf Union Berlin. Für beide Teams ist es ein echtes Saisonfinale, bei dem von der Rettung über Relegation und auch direkten Abstieg alles möglich ist.