Kaiserslauterns Trainer Michael Frontzeck fehlte im Vergleich zur 2:3-Auswärtsniederlage in Bielefeld die komplette rechte Seite. Hinten begann Fechner für den rotgesperrten Kessel, auf den Flügel rückte Osawe für Mwene (10. Gelbe), dafür stürmte Spalvis. Außerdem gehörten Guwara und Albaek statt Abu Hanna und Seufert zur Startelf. FCH-Coach Frank Schmidt, der weiterhin auf Kapitän Schnatterer sowie Wittek (beide Muskelfaserriss) verzichten muss, hatte keinen Grund, seine siegreiche Elf nach dem 2:0 gegen Sandhausen zu ändern.
Zum Zweitliga-Abschied waren nochmal 26.453 Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion gekommen und sorgten für eine beeindruckende Kulisse - ganz nach dem Motto: Wir kommen wieder! Die Unterstützung der eigenen Anhänger war dem FCK gewiss, doch von der auf dem Papier offensiv ausgerichteten Aufstellung war auf dem Platz wenig bis nichts zu sehen. Die Spielanteile waren klar verteilt - zugunsten der Gäste. Die Schwaben machten früh Druck und ließen die Pfälzer erst gar nicht in die Partie kommen.
FCH schlägt gegen blassen FCK nicht zu
Während der FCK keine Torchance und kaum Strafraumszenen hatte, konnten Thiel nach einem Patzer von Callsen-Bracker (2.) und Dovedan mit einem Distanz-Schuss nach einem Fehlpass von Moritz (31.) richtig gute Möglichkeiten verzeichnen - um nur die brisantesten Vorstöße zu nennen.
Phasenweise glich die Partie allerdings eher einem "Sommerkick". Erst gegen Ende des ersten Durchgangs traute sich die Frontzeck-Elf etwas mehr zu, doch Heidenheim stand gut und ließ nichts anbrennen. Weil der FCH, der sich zwar immer wieder in gefährliche Positionen kombinierte, die letzte Kaltschnäuzigkeit vermissen ließ, ging es torlos in die Kabinen.
Andersson veredelt Albaeks Traumpass
2. Bundesliga, 33. Spieltag
Aus dieser kamen die Pfälzer mit frischem Personal (Abu Hanna und Osei Kwadwo für Jenssen uns Spalvis) und einem völlig veränderten Gesicht wieder heraus - und tauchten ein ums andere Mal gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse auf. Guwara (57.) zielte noch drüber, doch dann leitete Torhüter Müller einen wunderschönen Angriff ein: Albaek bekam im Mittelfeld den Ball und spielte einen Traumpass in die Spitze zu Andersson, der die Nerven behielt und sicher einschob (68.). Heidenheim befand sich in dieser Situation im Tiefschlaf und geriet nun mächtig unter Druck.
Abseits-Tor und vertretbare Schiedsrichter-Entscheidung
Die Schmidt-Elf warf gezwungenermaßen alles nach vorne und setzte auch über Konter Nadelstiche. In der 84. Minute zappelte der Ball schließlich im Netz, doch der FCH jubelte zu früh, denn Glatzel stand minimal im Abseits. In der Schlussphase wurde es hektisch und es gab eine nicht unumstrittene Szene: Skarke ging im Strafraum gegen Fechner zu Boden - und forderte Elfmeter. Schwer zu sehen, ob der Lauterer den Ball auch tatsächlich traf. Schiedsrichter Martin Thomsen entschied sich gegen den Pfiff (88.). Die letzte Riesenchance auf den Ausgleich hatte schließlich Thomalla, der aber an einer starken Parade von Müller scheiterte (90.).
Damit verpasste Heidenheim die vorzeitige Rettung. Mit 41 Punkten können die Schwaben zwar nicht mehr direkt absteigen, am letzten Spieltag aber noch auf den Relegationsplatz zurückfallen. Im Saisonfinale am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) empfangen sie den direkten Konkurrenten Greuther Fürth; der FCK ist in Ingolstadt zu Gast.