Pauli-Coach Markus Kauczinski veränderte seine Startelf nach dem 1:3 in Regensburg auf vier Positionen: Dudziak, Sobiech, Nehrig (nach Muskelfaserriss) und Möller Daehli ersetzten Buballa, Park, Flum (allesamt auf der Bank) und Allagui (Rotsperre).
Fürths Trainer Damir Buric tauschte dagegen nach dem 1:1 gegen den VfL Bochum nur einen Spieler aus: Green kehrte nach seiner Gelbsperre zurück in die Startelf, Aycicek musste auf die Bank.
Von Beginn an war St. Pauli die bessere, aktivere Mannschaft. Die Hausherren hatten Fürth komplett im Griff, gewannen alle wichtigen Zweikämpfe und spielten zielstrebiger aufs gegnerische Tor. Sinnbildlich dafür stand die 7. Minute: Ziereis verlängerte Buchtmanns Ecke von der linken Seite, im Zentrum stand Diamantakos frei und hämmerte den Ball zum 1:0 in die Maschen (7.).
Das Tor schien die Heimelf nochmals zu beflügeln, Fürth dagegen wirkte gehemmt. Wenn St. Pauli nach vorne kam, wurde es beinahe immer gefährlich. So etwa in der 14. Minute, als Ziereis nach einer Ecke zu hoch zielte, oder eine Minute später, als Buchtmann mit einer Mischung aus Schuss und Lupfer scheiterte. Fürth wurde nur gefährlich, wenn St. Pauli sie einlud: Avevor vertändelte den Ball vor Nareys Chance (18.), später servierte er unfreiwillig für Dursun, der aber an Himmelmann scheiterte (31.).
Burchert lädt ein
Dann waren jedoch wieder die Hausherren an der Reihe. Mit einer Willensleistung erkämpfte sich Neudecker den Ball, anschließend drang Möller Daehli rechts in den Strafraum ein und flankte vermeintlich harmlos. Doch Burchert machte die Situation gefährlich und wehrte direkt vor die Füße Flums ab, der am zweiten Pfosten per Kopf abstaubte (39.). Kurz darauf war Schluss, St. Pauli ging mit einer hochverdienten 2:0-Führung in die Pause.
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Neudeckers Strich
Buric brachte Reese für Gjasula, und die Ereignisse verlagerten sich etwas mehr in die Hälfte von St. Pauli. Die Hausherren agierten abwartender und lauerten auf Konter. Und das sollte sich auszahlen: Diamantakos legte den Ball von links flach in die Mitte, von Möller Daehlis Hacke sprang die Kugel zu Neudecker. Und der fackelte nicht lange und hämmerte den Ball ins linke obere Tordreick. Ein tolles Tor - und die Entscheidung (61.).
Der Ausgang war klar, doch St. Pauli hatte Gefallen gefunden an dieser Partie. Flum verpasste gar das 4:0 per Flachschuss aus 20 Metern (65.), auf der anderen Seite kamen die Fürther, die weiter ohne Durchschlagskraft anliefen, durch Dursun zu einer Möglichkeit (71.). Himmelmann im Tor der Hausherren musste relativ wenige Bewährungsproben meistern, häufig verfehlten die Gäste bei ihren Distanzschüssen das Tor. Die letzte gute Gelegenheit der Partie hatte Diamantakos, den jedoch links im Strafraum die Kräfte verließen (78.). Ohne weitere Höhepunkte beendete Schiedsrichter Manuel Gräfe die Partie.
St. Pauli beendete somit die sieben Spiele währende Negativserie ohne Sieg und knackt die 40-Punkte-Marke - die in dieser Saison allerdings nicht zwangsläufig zum Klassenerhalt reicht. Die Fürther fuhren auch im vierten Spiel am Stück keinen Sieg ein und haben die bessere Ausgangssituation wieder verspielt. Die Hamburger haben am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) Arminia Bielefeld zu Gast. Zur gleichen Zeit empfängt Fürth den MSV Duisburg.