Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg in Ingolstadt auf zwei Positionen: Nkansah ersetzte den gesperrten Reichel (5. Gelbe Karte), zudem begann Moll anstelle von Khelifi (Bank).
Kiels Trainer Markus Anfang wechselte nach dem 2:2 im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf nur einmal und schickte Lewerenz für Seydel ins Rennen, der zunächst auf der Ersatzbank Platz nahm.
Der überraschende Tabellenführer zu Gast beim Traditionsklub aus Braunschweig, dazu Flutlicht an der Hamburger Straße - die Voraussetzungen für ein gutklassiges Zweitligaduell waren geschaffen. Die 22 Akteure auf dem Platz ließen es zu Beginn jedoch eher ruhig angehen. Kiel begann etwas dominanter, hatte viel Ballbesitz und verschaffte sich Sicherheit im Spiel nach vorne, während Braunschweig erst einmal abwartete und auf Fehler lauerte.
Weil beide Defensivreihen sicher standen, resultierte die erste Chance des Spiels aus einer Zufallsproduktion: Mühling stocherte in der Braunschweiger Hälfte nach dem Ball und brachte so etwas zufällig seinen Torjäger Ducksch in Stellung, der von rechts im Strafraum abzog und an Fejzic scheiterte (5.). Danach wurde es ruhig in den Strafräumen, weil die dominanten Kieler kein Mittel fanden, um hinter die letzte Abwehrreihe der Löwen zu kommen.
BTSV lässt nichts zu
Die erste nennenswerte Gelegenheit der Hausherren hatte Zuck, der einen Kopfball über das Gehäuse setzte (23.). In der Folge wurde die Eintracht aktiver, setzte mehr offensive Akzente. Die letzte Möglichkeit im ersten Durchgang verzeichnete Moll, der aus 14 Metern abzog - Herrmann warf sich in den Schuss (29.). Kurz darauf ging es ohne weitere Höhepunkte in die Pause, die vor dem Spieltag zweitbeste Defensive der Liga (18 Gegentore) hatte den Kieler Angriff fast komplett in Schach gehalten.
2. Bundesliga, 17. Spieltag
Braunschweig kam forscher aus der Kabine. Der BTSV traute sich mehr zu und ging auf den ersten Treffer. Hernandez (48.) und Abdullahi (50.) vergaben erste Halbchancen und meldeten Offensivansprüche der Löwen an. Dennoch musste Kronholm weiterhin nicht die ganze Palette seines Könnens aufweisen. Daran änderte sich auch in den folgenden Minuten nichts, im Gegenteil: Es wurde ruppiger, beide Teams rieben sich in intensiven Duellen fernab der Tore auf.
Schlussoffensive der Störche
In der Schlussviertelstunde schwang Holstein sich noch einmal auf. Mit dem Ziel Herbstmeisterschaft vor Augen erhöhten die Störche das Tempo noch einmal und kamen zu Chancen: Erst vergab Ducksch (70.), dann parierte Fejzic gegen Schindler (77.). Es wurde packender: Kinsombi (79.) und Hernandez (80.) scheiterten jeweils aus der Distanz, dann übernahm die KSV komplett das Kommando. Lewerenz' Schlenzer links im Strafraum strich knapp rechts vorbei (81.), Mühlings Versuch aus 20 Metern ebenso (83.). Braunschweig hatte seine Mühe mit den wuchtigen Angriffsversuchen der Gäste, doch mit Glück und Geschick brachten die Löwen das torlose Remis über die Zeit.
Kiel spielte somit zum vierten Mal in Folge Remis, verpasste gleichzeitig die vorzeitige Krönung zum Herbstmeister. Die KSV tritt am Sonntag (13.30 Uhr) beim SV Sandhausen an. Braunschweig empfängt am kommenden Freitag (18.30 Uhr) Fortuna Düsseldorf.