Darmstadts Trainer Torsten Frings tauschte nach dem 2:2 bei Eintracht Braunschweig zweimal Personal: Altintop und Boyd begannen für Sobiech und Stark (beide Bank).
Sandhausens Coach Kenan Kocak vertraute hingegen auf dieselbe Startelf, die vor der Länderspielpause mit 0:1 gegen den MSV Duisburg verlor.
Die erste Viertelstunde kam ohne nennenswerte Torraumszenen aus, war aufgrund von vielen ruppigen Zweikämpfen aber dennoch intensiv. Schiedsrichter Michael Dietz fuhr eine großzügige Linie, sodass beide Mannschaften beherzt zu Werke gingen. Viele kleine Verletzungsunterbrechungen wirkten sich nicht gerade förderlich auf den Spielfluss aus. Taktisch liefen beide Teams in einer 4-2-3-1-Grundordnung auf. Der SVD schob mit den Außenverteidigern Großkreutz und Holland offensiv mit an und versuchte, Überzahlsituationen auf den Flügeln zu schaffen. Beim SVS operierte Angreifer Höler bevorzugt über die Außen, suchte dabei aber immer wieder den Weg in die Spitze. Im Spielaufbau standen die beiden Innenverteidiger Kister und Knipping recht weit auseinander.
Sukuta-Pasus irregulärer Treffer
Nachdem sich die Kontrahenten lange im Mittelfeld neutralisiert hatten, ging aus dem Nichts plötzlich Sandhausen in Führung: Höler chippte die Kugel gefühlvoll vor den Strafraum, wo Sukuta-Pasu sich gegen Banggaard und Sulu durchsetzte und zum 1:0 einschoss (17.). Ein Treffer, der nicht hätte zählen dürfen, denn der Stürmer hatte sich den Ball mit dem Arm vorgelegt. Danach rührten die Gäste vom Hardtwald keineswegs Beton an, sondern spielten weiter aktiv mit.
Frings' Doppelwechsel vor der Pause
Die Lilien fanden dagegen offensiv lange kaum statt und schafften es nicht, das Spielgerät in den Gefahrenbereich zu tragen. Die beste Möglichkeit resultierte aus einem Standard: Sulu köpfte eine Freistoßflanke nur knapp über die Latte (34.). Frings konnte nicht zufrieden sein und griff noch vor der Halbzeit durch. In einem Doppelwechsel schickte er Stark und Maclaren für Kamavuaka und von Haacke auf den Rasen (41.) und stellte zudem taktisch auf ein 4-4-2-System um. Kocak war dagegen zum Tausch gezwungen: Der angeschlagene Paqarada konnte nicht weitermachen und wurde durch Karl ersetzt (39.). Fortan agierte Sandhausen mit einer Dreierkette in einer 3-4-1-2-Formation.
Sandhausen verteidigt clever und setzt den entscheidenden Konter
14. Spieltag
Auch im zweiten Durchgang ging es intensiv weiter. In den Zweikämpfen sprühten regelrecht die Funken, von Fußballästhetik war nichts zu sehen. Etwas leichter ging es noch dem SVS vom Blatt, der immer wieder mit Angriffen entlastete. Darmstadt lief sich hingegen immer wieder schnell fest und perlte am Gäste-Bollwerk ab. Das Frustrationslevel stieg von Minute zu Minute an und entlud sich in Fouls und Gelben Karten. Bei Sandhausen musste Kulovits angeschlagen runter - für ihn kam Jansen (56.).
Die Lilien mühten sich in der Folge weiter, konnten sich der Mischung aus Pressing und kompaktem Zurückziehen der Kurpfälzer aber nur selten erwehren. In Tornähe kam der SV 98 oft nur durch Standards oder Flanken. Im SVS-Sechzehner hatte jedoch Sandhausen mit seinen Abwehrtürmen Kister und Knipping die klare Lufthoheit. Für diese solide Defensivarbeit belohnten sich die Gäste dann nach 70 Minuten: Bei einem Konterangriff steckte Jansen für Sukuta-Pasu durch, der zum 2:0 ins Torwarteck traf (71.).
Banggaard macht es doch noch einmal spannend
Die Würfel schienen damit bereits frühzeitig gefallen. Erst in der Schlussphase wurde es noch einmal heiß: Zunächst hatte der SVS die Entscheidung auf dem Kopf, als Kister eine Freistoßflanke aus aussichtsreicher Position am Ziel vorbei köpfte (84.). Im Gegenzug kamen die Lilien zum Anschlusstreffer: Nach großem Durcheinander im Strafraum drückte Banggaard den Ball zum 1:2 über die Linie (84.). Die Hessen rannten nun noch einmal an, kamen aber nicht mehr gefährlich nach vorne. Peinlich dagegen eine dreiste Schwalbe von Mehlem, der im Strafraum oscarreif abhob und dafür die Gelbe Karte sah (90.+2).
Beide Mannschaften sind auch in der nächsten Woche wieder am Freitag (18.30 Uhr) gefordert: Darmstadt ist zu Gast bei Union Berlin, Sandhausen genießt Heimrecht gegen den 1. FC Heidenheim.