Duisburgs Trainer Ilia Gruev veränderte seine Startelf nach dem 1:0-Sieg in Kaiserslautern auf einer Position: Der gesperrte Hajri wurde durch Wiegel ersetzt. Ansonsten blieb der MSV-Coach bei seinem 4-4-2-System mit Tashchy und Onuegbu in der Spitze.
Union-Coach Jens Keller rotierte nach der 1:4-Niederlage im DFB-Pokal in Leverkusen zurück und tauschte neun Akteure aus: Torhüter Mesenhöler, Torrejon, Parensen, Skrzybski, Daube, Kreilach, Hosiner (alle Bank), der angeschlagene Pedersen und Fürstner (nicht im Kader) wurden durch Busk, Schönheim, Leistner, Kurzweg, Kroos, Prömel, Hartel, Gogia und Polter ersetzt. Der FCU agierte damit in einem 4-3-3-System. Polter spielte als zentrale Spitze, flankiert von Hedlund und Gogia. Hartel besetzte den offensiven Mittelfeldpart vor Prömel und Kroos.
Frühe Doppelchance für Union
Das Spiel begann mit einem harten Einsteigen von Wiegel, der Hedlund an der Seitenlinie mit gestrecktem Bein abräumte und mit Gelb noch gut bedient war (4.). Nach dem anschließenden Freistoß vor das Duisburger Tor flipperte der Ball hin und her, ehe Polter volley abzog. Nauber klärte vor der Linie, Hartels zweiten Versuch aus acht Metern parierte Flekken mit einer bärenstarken Parade (5.).
Die Gäste blieben die aktivere Mannschaft, kamen im weiteren Spielverlauf bis zur Pause durch Kroos (11., 29.) und Hartel zu Abschlüssen (45.), wirklich gefährlich wurde es allerdings nur selten. Der Keller-Elf fehlte es bei ihren Angriffen über die Außen vor allem an Tempo und Durchsetzungsvermögen rund um den Strafraum. Auch die Offensivbemühungen der Hausherren blieben überschaubar. Onuegbu und Tashchy ließen sich immer wieder fallen, um sich als Anspielstationen zwischen der Berliner Doppelsechs und vor der Abwehrkette anzubieten. Allerdings ließ der Aufsteiger im letzten und vorletzten Pass häufig die Präzision vermissen. Mehr als zwei halbwegs ernstzunehmende Abschlüsse von Stoppelkamp (28.) und Schnellhardt (35.) sprangen nicht heraus.
Leistner köpft Union zur Führung
2. Bundesliga, 12. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel war es angesichts des bis dahin schleppenden Spielverlaufs fast schon folgerichtig eine Standardsituation, die für das erste Tor sorgte: Trimmel schlug einen Eckstoß von rechts vor das Tor und fand den hochsteigenden Leistner, der die Kugel mit dem Kopf ins linke Eck lenkte (49.) - die Führung für Union!
Duisburg musste nun kommen und hatte nur fünf Minuten nach dem Rückstand die bis dahin beste Chance durch Onuegbu. Der 31-Jährige lenkte eine Flanke von Wiegel mit dem Oberschenkel knapp am rechten Pfosten vorbei (54.). Weitere vier Zeigerumdrehungen später hatte Duisburg erneut Pech: Leistner brachte Tashchy zu Fall, das Foulspiel fand auf der Strafraumkante statt. Doch statt eines Elfmeters bekam der MSV nur einen Freistoß zugesprochen, den Stoppelkamp am Tor vorbeischoss (58.).
Iljutcenko verpasst erst knapp - und trifft dann doch
Es entwickelte sich ein Spiel, in dem sich Duisburg nun immer mehr traute. Union sah sich vor allem mit Anbruch der Schlussviertelstunde tief in die eigene Hälfte gedrängt. Die Gäste kamen einzig durch Gogias Distanzschuss noch einmal zu einer Möglichkeit (72.). Ansonsten drückte der MSV, kam aber zu keinen klaren Abschlüssen. Erst durch die Hereinnahme von Iljutcenko gewannen die Hausherren noch einmal an Wucht in der Offensive. Der Deutsch-Russe ließ in der 80. Minute aus kurzer Distanz das 1:1 liegen, machte es aber sechs Minuten später besser: Nach einer Wolze-Flanke stieg er hoch und köpfte den Ball ins linke Eck ein. Schönheim und Kurzweg ließen ihn unbedrängt gewähren. Beim letztlich verdienten 1:1 blieb es bis zum Schlusspfiff.
Die Zebras gastieren am Freitag (18.30 Uhr) in Sandhausen, die Eisernen empfangen einen Tag später (13 Uhr) den FC St. Pauli.