Kaiserslauterns Trainer Norbert Meier nahm für das Endspiel im Kampf um den Klassenerhalt im Vergleich zum knappen 0:1 in Aue (zweite Pleite in Folge, zuvor 1:2 gegen St. Pauli) vier Wechsel vor: Aliji, Shipnoski, Osawe und Glatzel kamen für Heubach (Knieverletzung im Abschlusstraining), Gaus (10. Gelbe Karte), Görtler und Zoua (beide Bank) rein.
Nürnbergs Coach Michael Köllner, für dessen Team es rein sportlich um nicht mehr viel ging, tauschte nach der 2:3-Niederlage gegen Düsseldorf ebenfalls viermal Personal: Brecko, Erras (erster Startelfeinsatz nach Kreuzbandriss, vergangene Woche mit Jokereinsatz), Salli und Torwart Kirschbaum begannen für Kammerbauer, Möhwald, Hufnagel sowie den langjährigen Kapitän und 2007er-Pokalsieger Schäfer (allesamt Bank). Der langjährige Club-Torwart war letzte Woche vor heimischer Kulisse gebührend verabschiedet worden .
Löwen überhastet
Und von der Bank aus sah der Routinier und Pokalsieger von 2007, wie seine Mannschaft anfangs das Spiel kontrollierte und den Ball gut laufen ließ. Gastgeber Lautern beließ es zunächst bei einer sicheren Abwehr und wagte demnach wenig Richtung Kirschbaum-Tor. Einmal agierten die Pfälzer aber unsicher - und hier hätte das 0:1 fallen müssen: Salli zog mit einem fulminanten Sprint an allen Gegnern vorbei und bediente Löwen. Der Mittelfeldmann zog in den Strafraum - und plötzlich rutschte auch noch Torwart Pollersbeck weg. Das nahm Löwen aber zum Anlass, wild mit links und weit daneben zufeuern. Die bessere Alternative wäre ein Querpass ins Zentrum zum bestens postierten Teuchert gewesen - Chance vertan (4.).
Halfar frech und erfolgreich
Mit fortschreitender Zeit riss der FCK dann das Kommando an sich, spielte teilweise gefällig nach vorn - und belohnte sich in der 20. Minute auf kuriose Are und Weise: Spielmacher Halfar drehte einen Eckstoß von der rechten Seite mit dem linken Fuß halbhoch und scharf aufs Tor. Vucur wollte mit dem langen Bein noch eingreifen, kam jedoch nicht mehr mit der Fußspitze hin. Am Ende rutschte der Ball vom linken Kirschbaum-Bein ins Tor - und Lautern führte mit 1:0. Der FCN-Keeper sah dabei trotz verdeckter Sicht gar nicht gut aus.
2. Bundesliga, 34. Spieltag
Das Führungstor stählte die Brust der Roten Teufel, die das gesamte Spiel über frenetisch vom eigenen Anhang unterstützt wurden. Die Folge war beinahe das 2:0: Halfar schlenzte einen Freistoß etwas zu zentral aufs Tor, Kirschbaum parierte den nicht allzu wuchtigen Schuss ordentlich, lenkte die Kugel allerdings auch in hohem Bogen an den Querbalken (30.). So ging es mit dem 1:0 und der zu diesem Zeitpunkt feststehenden Rettung in die Katakomben - auch deswegen, weil Brecko kurz vor dem Seitenwechsel nur einen harmloses Abschluss zustande brachte (45.).
FCN nähert sich dem Ausgleich an
Im zweiten Abschnitt blieb es bei der Überlegenheit der Roten Teufel: Vor allem der spielfreudige Mwene zog mit etlichen Sprints reihenweise an den Gegenspielern vorbei und brachte in der 53. Minute beinahe den Ball nach einem Heber über Kirschbaum hinweg im Tor unter. Beim direkt anschließenden Konter sorgte Löwen immerhin mal wieder für ein Nürnberger Lebenszeichen im Angriff (53.). Eine noch größere Chance zum 1:1 verbuchte dann Sabiri, der seinen überhasteten Volley jedoch weit über die Latte jagte (64.).
Zwei Traditionsklubs unter sich
Ende gut, alles gut? Der 1. FC Kaiserslautern kann für eine weitere Zweitliga-Saison planen. imago
Der Club kam also ein wenig auf - weil sich Kaiserslautern zurückzog? Nicht unbedingt: Die Pfälzer risikierten zwar nicht allzu viel, suchten aber dennoch immer wieder Chancen aufs vorentscheidende 2:0. Mwene war es beinahe vergönnt, der in bester Robben-Manier von rechts nach innen zog und die Kugel haarscharf links am Kreuzeck vorbeischlenzte (67.). Zudem prüfte Glatzel FCN-Schlussmann Kirschbaum (70.), ehe auf der anderen Seite Sabiri an FCK-Keeper Pollerbeck scheiterte (72.).
Viel mehr passierte nicht mehr: Der FCK verwaltete den knappen Vorsprung clever und ohne allzu große Mühe, weil der FCN selbst nicht mehr allzu viel unternahm. So blieb es beim 1:0, wodurch sich die Pfälzer aus eigener Kraft in der 2. Bundesliga hielten. Dennoch hatten nach Schlusspfiff beide Klubs etwas gemeinsam: Sowohl der 1. FC Kaiserslautern (Rang 13, 41 Punkte) als auch der 1. FC Nürnberg (Rang 12, 42 Punkte) durchlebten eine arg durchwachsene Saison.