Karlsruhes Trainer Tomas Oral veränderte seine Startformation im Vergleich zum verlorenen Pokalduell gegen 1860 München auf drei Positionen. Thoelke verteidigte im Abwehrzentrum, Kinsombi und Silbermedaillen-Gewinner Prömel bildeten die Doppelsechs. Stoll, Kom und Krebs saßen dafür auf der Bank.
Auf der anderen Seite sah Kosta Runjaic keinen Grund für einen Wechsel und schickte dieselbe Elf wie in der Vorwoche auf den Rasen.
Bei heißen Temperaturen von über 30 Grad im Karlsruher Wildpark wirtschafteten beide Mannschaften sparsam mit ihren Kräften. Hohes Anlaufen, Pressing und Gegenpressing blieben erwartungsgemäß aus. Auffällig beim KSC war, das Silbermedaillengewinner Prömel gleich voll integriert war und viele Ballkontakte im Spielaufbau generierte. Die Löwen agierten defensiv und hielten das Zentrum dicht, wodurch letztlich kein Team in der ersten Viertelstunde zu einem ernsthaften Torabschluss kam.
Daran änderte sich im weiteren Verlauf auch nichts. An der Seitenlinie war Löwen-Trainer Runjaic nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Spieler und nutzte nach 22 Minuten die Trinkpause als willkommene Unterbrechung für neue Anweisungen. Der 45-Jährige wünschte sich im Speziellen von Rechtsverteidiger Perdedaj mehr Akzente auf der Außenbahn. Doch so richtig konnte der Neuzugang vom FSV Frankfurt den Ansprüchen des Coaches gerecht werden. Ein paar wenige gefährliche Vorträge verzeichneten die Löwen dennoch, jedoch landete der Flankenball in der Regel bei einem Karlsruher.
Auch die Oral-Elf zeigte sich nur noch ein, zweimal gefährlich in des Gegners Hälfte. Erst konnte Stoppelkamp eine von Mauersberger produzierte Bogenlampe nicht nutzen (38.), ehe Diamantakos nach einem Freistoß scharf nach innen flankte, dort aber zwei Kameraden am Ball vorbeirutschten (45.+1).
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Mit unverändertem Personal starteten beide Teams in die zweiten 45 Minuten, in denen sich tempotechnisch nur wenig änderte. Aus dem Spiel heraus kam nur wenig, nach einem Freistoß sorgte Adlung für den Hauch einer Gefahr (53.).
Wenig später wurde es noch hitziger auf dem Rasen. Eine blaue Traube aus Karlsruher Spielern protestierte gegen Schiedsrichter Winkmann, der Sekunden vorher Torres für einen Ellbogenschlag gegen Degenek richtigerweise die Gelb-Rote Karte gezeigt hatte (57.). Der KSC musste demnach die letzte halbe Stunde in Unterzahl angehen.
Zwar erhöhten die Giesinger in der Folge ein wenig den Druck, aber richtig dominant waren sie trotz des numerischen Vorteils nicht. Die Oral-Elf zog sich logischerweise deutlich zurück und lauerte auf Konter. Doch dazu kam es nicht. Jedoch waren die Angriffe der Löwen auch nur selten stringent. Thoelke wehrte gegen Claasen ab (74.), einen Drehschuss von Aigner blockte die KSC-Defensive (80.).
Selbst als sich die Karlsruher in der Schlussphase um den eigenen Strafraum herum einigelten, gelang es der im zweiten Durchgang dominanten Löwen-Elf nicht mehr, das Bollwerk zu durchbrechen. Stattdessen hatte in der fünften Minute der Nachspielzeit Joker Barry noch einmal die Möglichkeit zum Siegtreffer, doch der 20-Jährige wurde von der Löwen-Abwehr im letzten Moment noch am Abschluss gehindert.
Beide Teams verabschieden sich damit in die Länderspielpause. Der KSC ist anschließend bei Union Berlin zu Gast. Die Partie findet am Samstag, 10. September, ab 13 Uhr statt. Für die Löwen ist die Pause gar noch etwas länger. Die Giesinger beschließend den vierten Spieltag mit einem Gastspiel beim 1. FC Nürnberg. Anpfiff in der Frankenmetropole ist am Montag, 12. September, um 20.15 Uhr.