Nürnbergs Interimstrainer Michael Köllner nahm bei seinem ersten Spiel auf der FCN-Bank nach der 0:1-Pleite im Frankenderby bei Greuther Fürth sechs Änderungen vor: Torwart Kirschbaum (Bauchmuskelzerrung), Mühl und Behrens (beide Gelbsperre), Gislason (Adduktorenzerrung) konnten nicht auflaufen, Djakpa und Kammerbauer mussten auf der Bank Platz nehmen: Routinier Schäfer stand im FCN-Gehäuse, Lippert, Petrak, Kempe, Salli und Debütant Löwen spielten zudem von Beginn an. Parker, Sabiri (beide Meniskusriss), Teuchert (Kreuzbandzerrung) und Hufnagel (Oberschenkelzerrung) standen nicht zur Verfügung.
Bielefelds Trainer Jürgen Kramny stellte nach dem bitteren 2:2 gegen Aue viermal um: Im Tor stand Davari für Hesl, zudem rückten Schütz, Voglsammer und Hartherz für Schuppan, Staude (beide Bank) und Nöthe ins Team.
Vorsichtiger Beginn
Beide Mannschaften begannen vorsichtig, aufgrund der Negativserien auch nicht wirklich überraschend. Der Ball lief durch die eigenen Reihen, Sicherheit war Trumpf. Der FCN war das etwas aktivere Team und hatte nach den ersten beiden Eckstößen durch Margreitter zwei Kopfballchancen, beim zweiten Versuch touchierte der Ball den Pfosten des DSC-Gehäuses (15.).
Bielefeld zu zaghaft - Petrak erfolgreich
2. Bundesliga, 24. Spieltag
Bielefeld agierte viel zu zaghaft und hatte auch ein wenig Glück, dass es nach 20 Minuten mit elf Spielern weiterging. Behrendt holte den durchgebrochenen Möhwald von den Beinen, sah dafür aber nicht den Roten Karton. Der Club ließ sich durch diese Situation aber nicht beeinflussen, behielt die Spielkontrolle und hatte nach einer schönen Eckballvariante durch Ishak die nächste Möglichkeit (27.). Die Köllner-Elf arbeitete sich sukzessive an das lang ersehnte Tor heran. Bulthuis war nach einer Flanke, die Davari unterlief, nahe dran (32.), ehe Petrak nach einem schönen Rückpass von Salli die drei Spiele anhaltende Nürnberger Torflaute mit einem überlegten Schuss in die rechte untere Ecke beendete (35.).
Der Club führte nach dem ersten Saisontor des Tschechen verdient und ließ mit der Führung im Rücken Bielefeld weiter nicht zur Entfaltung kommen. Voglsammer, der den Ball nicht richtig traf, sorgte für die einzige nennenswerte Torannährung (39.) - zu wenig, Schäfer verlebte eine ruhige erste Hälfte nach seiner Rückkehr ins FCN-Tor.
Bielefeld kam mit Staude für Salger und auch etwas aggressiver aus der Kabine, der Club stand aber weiter kompakt und hielt in den Zweikämpfen energisch dagegen. Dennoch wurde die Arminia nach einem Freistoß gefährlich, Schäfer ließ den Kopfball von Hemlein aus spitzem Winkel aber nicht passieren (52.).
Nürnberg verpasst das 2:0 - Schäfer ist zur Stelle
Nürnberg befreite sich langsam wieder aus der kleinen Druckphase der Gäste und hatte durch einen Kempe-Freistoß, den Davari gerade noch über den Querbalken lenkte, die nächste Möglichkeit (57.). Nachdem auch ein Möhwald-Knaller knapp über das Tor (62.) strich, blieb die Partie spannend, obwohl von den Ostwestfalen insgesamt kaum Gefahr ausging. Abgesehen von der 75. Minute: Da prüfte Börner per Kopfball Schäfer, der Routinier im Club-Tor entschärfte mit einer Parade den Versuch des DSC-Akteurs. Klos kam in der 86. Minute nach einer Flanke einen Tick zu spät, mehr kam nicht von Bielefelder Seite, ein Voglsammer-Kopfball ging zudem am Club-Gehäuse vorbei.
Das Aufbäumen der Gäste kam zu spät, der Club hatte sich über weite Strecken den Sieg gegen Bielefeld verdient. Während Bielefeld Letzter ist, kann Nürnberg im Tabellenmittelfeld den nächsten Partien beruhigt entgegensehen.
Nürnberg spielt am Montag (20.15 Uhr) bei Union Berlin. Bielefeld empfängt am Freitagabend (18.30 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.