Bochums Coach Gertjan Verbeek vertraute auf dieselbe Startelf, die in der Vorwoche einen 1:0-Auswärtssieg beim 1. FC Nürnberg feierte. Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel tauschte nach dem 0:0 gegen den 1. FC Heidenheim einmal Personal: Iyoha begann für den verletzten Ayhan (schwere Platzwunde am Auge).
Anfangsphase mit vielen Mittelfeldgeplänkeln
Die Fortuna startete mutig in die Partie und drängte die Hausherren in den Anfangsminuten zurück. Erst nach etwa fünf Minuten taute auch der Revierklub auf und nahm aktiv am Geschehen teil. Der Zuwachs in Sachen Ballbesitz aber führte nicht zu Torgefahr: Düsseldorf verteidigte leidenschaftlich, stand eng am Mann und doppelte die ballführenden Gegenspieler in Strafraumnähe. Entsprechend leistete sich Bochum viele Fehlpässe und kam nicht wirklich druckvoll auf.
Düsseldorf erarbeitet sich Chancen, doch Mlapa trifft
Mit einer verlässlichen Defensive im Rücken setzte F95 im weiteren Verlauf dann immer mehr Nadelstiche nach vorne. In der Hauptrolle: Hennings, der gleich viermal gefährlich vors gegnerische Tor kam (19., 20., 21., 27.), aber keine seiner guten Möglichkeiten nutzte. Auch Schmitz sorgte mit einer Flanke, die sich zum Torschuss entwickelte für Luftanhalten, doch der Ball klatschte auf die Latte (33.).
Diese Chancenverwertung sollte sich - wie so oft - rächen: Der VfL meldete durch Wydra erstmals Torgefahr an (37.), dann half das Glück mit: Eine Rieble-Flanke sprang im Sechzehner glücklich von Losilla zu Mlapa, der aus der Nahdistanz vollstreckte (43.). Bochums glückliche Halbzeitführung war perfekt.
Hennings Direktabnahme passt genau
2. Bundesliga, 23. Spieltag
Ohne personelle Wechsel startete der zweite Durchgang, in dem Düsseldorf den besseren Start erwischte: Hennings nahm eine Schmitz-Flanke direkt ab, der Ball krachte an die Unterkante der Latte, von dort an den Kopf von Riemann und dann ins Tor - 1:1 (48.).
Fortan schlüpften die Beteiligten wieder in die Rollen der ersten Hälfte: Bochum hatte etwas mehr Ballbesitz, biss sich aber an giftig verteidigenden Gästen weiter die Zähne aus. Die Fortuna lauerte derweil auf Kontermöglichkeiten. Verbeek wollte seiner Offensive Impulse geben und schickte in einem Doppelwechsel Weilandt und Dawidowicz aufs Feld (68.). Mehr Durchschlagskraft entwickelte der Revierklub daraus aber nicht.
Pfosten, Ampelkarte und Elfmeter
In der Schlussphase kochten nach einer kleinen Schubserei samt Rudelbildung (76.) die Emotionen noch einmal hoch. Gefolgt von einer Großchance für den VfL: Der aufgerückte Dawidowicz köpfte das Spielgerät an den linken Pfosten (77.). Auf der anderen Seite lenkte Hoogland einen Hennings-Freistoß beinahe ins eigene Tor (82.). Alles schien auf ein Unentschieden rauszulaufen, doch die letzten Sekunden hatten es noch einmal in sich: Erst sah Wydra nach einer Grätsche von hinten Gelb-Rot (90.), dann grätschte Gündüz völlig unnötig an der Strafraumkante gegen Bebou und schenkte den Gästen einen Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst an und versenkte die Kugel sicher (90.+3). Auf der anderen Seite reklamierte Dawidowicz ebenfalls auf Strafstoß, doch ein Pfiff blieb aus (90.+4).
Der VfL ist nächste Woche Freitag (18.30 Uhr) beim VfB Stuttgart gefordert. Die Fortuna muss erst drei Tage später am Montagabend (20.15 Uhr) gegen Eintracht Braunschweig ran.