Dresdens Trainer Uwe Neuhaus stellte nach dem 0:2 beim FC St. Pauli dreimal um: Für Fabian Müller verteidigte Kreuzer rechts hinten, Jannik Müller ersetzte den verletzten Ballas (Kapselverletzung in der Schulter) in der Innenverteidigung. Lambertz bekam eine Pause, Aosman stand dafür in der Startelf.
96-Coach Daniel Stendel veränderte seine Anfangsformation gegenüber dem 2:1-Erfolg gegen den VfL Bochum auf zwei Positionen: Hübner verteidigte in der Viererkette für Sorg (Grippe, nicht im Kader), Fossum verdrängte Sobiech (Bank) aus der ersten Elf.
Tschauner bewahrt 96 vor dem Rückstand
Vom Start weg gab Dynamo den Ton an, drückte Hannover hinten rein. 96 konnte sich kaum befreien, Berko und Stefaniak gaben erste Warnschüsse ab (1., 2.). Noch gefährlicher wurde es, als Heise zum Dribbling ansetzte und Berko im Rücken der Abwehr fand - Tschauner aber war zur Stelle (5.). Und die Hausherren hielten den Druck hoch: Stefaniak scheiterte im Fünfmeterraum wie zuvor Berko an Hannovers Schlussmann (10.). Weil Kutschke in der Folge nicht seiner Berufung als Stürmer gerecht wurde und zwei gute Chancen durch fehlende technische Fertigkeiten liegen ließ, hielt 96 weiter die Null (17., 23.).
Harnik lässt den Hochkaräter liegen
Von den Niedersachsen kam offensiv einfach gar nichts - bis zu 32. Minute. Pribs Ecke wurde länger und länger und klatschte dann brandgefährlich an die Latte. Im direkten Gegenzug leistete sich Bakalorz einen Aussetzer, doch Hübner rettete gegen Aosman im Strafraum heldenhaft (33.). Die Gäste liefen ihre Gegner zwar früh an, ließen dadurch aber die Zwischenräume unzureichend besetzt. Prib und Anton zwang das zu taktischen Fouls, die Hannovers Verteidigern jeweils die fünfte Gelbe Karte einbrachte (24., 40.). Als sich Stendel wohl schon auf eine Standpauke eingestellt hatte, eröffnete sich Harnik die Riesenchance zum 1:0 - doch der Österreicher legte die Kugel am rechten Pfosten vorbei (44.).
Im dritten Anlauf: Harnik schlägt zu
2. Bundesliga, 21. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel steigerte sich Hannover kaum, was Dresden mit den nächsten Großchancen "bestrafte". Aosman hatte das 1:0 auf dem Fuß, zögerte vor Tschauner allerdings zu lange (50.). Zwei Minuten später zappelte die Kugel dann im Netz, doch Kutschke stand bei seinem wuchtigen Volley einen Meter im Abseits (52.). Auf der anderen Seite hätte dann Harnik Sekunden später zwingend treffen müssen, scheiterte aus der Nahdistanz aber an Schwäbes tollem Fußreflex. Nach mehr als einer Stunde war es dann passiert: Sané verlängerte eine 96-Ecke auf den zweiten Pfosten, wo Harnik im dritten Anlauf das 1:0 für die Gäste besorgte (64.).
Kutschkes Ausgleich ohne Wert
In der Folge rannte Dresden mehrmals erfolglos an, ehe Hartmann Angreifer Testroet fand. Der Stürmer nahm die Kugel in stark abseitsverdächtiger Position an und legte für Kutschke quer - 1:1 (78.). Wirklich geschockt schien der Favorit aber nicht zu sein, denn der eingewechselte Karaman zielte aus 18 Metern ganz genau. Die Kugel schlug im rechten unteren Eck ein - 2:1 (80.). Ein echter Wirkungstreffer, auf den Dynamo keine Antwort mehr fand. Am Ende blieb es beim durchaus glücklichen Auswärtserfolg für 96, das durch den zweiten Dreier in Folge endgültig zurück in der Erfolgsspur ist.
Mit ordentlich Wut im Bauch reist Dynamo Dresden am nächsten Sonntag zum Ost-Kracher ins Erzgebirge (13.30 Uhr). 96 will bereits am Samstag (13 Uhr) im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld seine Spitzenposition mit dem dritten Sieg in Serie festigen.