Fortuna-Coach Friedhelm Funkel wechselte im Vergleich zum 2:2 beim SV Sandhausen , wo F95 einen 0:2-Rückstand noch aufgeholt hatte, zweimal personell: Sobottka und Kiesewetter (Zweitliga-Debüt) ersetzten Gartner und Iyoha (beide Bank). Taktisch setzte Funkel anstelle eines 4-2-3-1-Systems auf ein 4-1-4-1 mit Bodzek als einzigem Sechser.
Bei dem von Jos Luhukay trainierten VfB Stuttgart gab es nach dem 2:1-Auftaktsieg gegen St. Pauli ebenfalls zwei Veränderungen personeller Art: Tashchy und Matchwinner Maxim (kicker-Note 1,5) kamen für Heise und Özcan in die Partie.
Düsseldorf und Stuttgart - zwei Traditionsvereine, die zum allerersten Mal im Unterhaus aufeinandertrafen. Letztmals gab es das Duell vor über drei Jahren in der Bundesliga, damals hatte die Fortuna 3:1 gewonnen.
Wenig Fußball in der Anfangsphase
Die Anfangsphase der Zweitliga-Premiere war von vielen Zweikämpfen geprägt. Hitzig wurde es gleich mehrmals im Düsseldorfer Strafraum, wo sich Sama und Bodzek nach einer Rangelei auch sofort die Gelbe Karte abholten (5.). Wenig später ereilte der erste Dämpfer den VfB: Mittelfeldmann Hosogai musste wegen Probleme am linken Oberschenkel verletzt raus und wurde durch Zimmermann ersetzt (11.). Doch auch Fußball wurde in der Esprit-Arena gespielt: Nach einer knappen Viertelstunde gab es den ersten Abschluss für den VfB. Zimmer köpfte eine Insua-Flanke neben das Tor (15.).
Die Fortuna stand defensiv sehr tief in der eigenen Hälfte und lauerte auf schnelle Gegenangriffe. Diese blieben zunächst aus. Stattdessen leistete sich Kiesewetter (spielte gegen seinen Ex-Klub) in der Anfangsphase gleich drei Fouls um den eigenen Sechzehner. Maxim, der sämtliche dieser Standards ausführte, konnte dies nicht nutzen. Der Funkel-Elf fiel im Offensivgang weiterhin nicht viel ein, sodass Sama den nächsten Abschluss der Partie für den VfB verzeichnete. Rensing hatte mit dem Distanzkracher des Deutsch-Kameruners keine Mühe (26.).
2. Bundesliga, 2. Spieltag
Düsseldorf mit den besseren Chancen
Erst nach einer knappen halben Stunde wurde es erstmals brenzlig für die VfB-Abwehr: Bebou, Fink und Bellinghausen konnten das Leder aber nicht im Netz unterbringen; zweimal Keeper Langerak und am Ende Sama, der sich mit viel Risiko in Bellinghausens Schussversuch warf, klärten zum Eckstoß (29.). Und die Nordrhein-Westfalen sollten Minuten später gar noch knapper an der Führung vorbeischlittern: Madlung köpfte einen Bellinghausen-Freistoß an den rechten Pfosten, ehe Sobottka im Nachschuss nicht am glänzend reagierenden Langerak vorbeikam (37.).
Bebou trifft eiskalt aus elf Metern
Der zweite Durchgang begann ohne weitere personelle Veränderungen - und zunächst auch ohne weitere Highlights. Ehe Fink Sama im Stuttgarter Strafraum umkurvte und nach einer Berührung zu Boden ging. Schiedsrichter Benjamin Cortus zeigte sofort auf den Punkt. Bebou, der im ersten Durchgang kaum am Spiel teilnahm, versenkte den Strafstoß souverän ins rechte Eck zur Düsseldorfer Führung (53.).
Treffer, versenkt: Ihlas Bebou trifft aus elf Metern. Es ist der Siegtreffer für die Fortuna. Picture Alliance
Luhukay riskierte daraufhin mehr, nahm mit Sama einen defensiven Mann vom Feld und brachte mit Werner (VfB-Debüt) eine weitere Offensivkraft. Der VfB-Coach stellte auf ein System mit zwei Spitzen (Terodde und Tashchy) um, Werner kam - wie einst in Augsburg - über die linke Seite.
Rensing spektakulär - Terodde vergibt die 100-Prozentige
Und die Schwaben kamen fortan mit Schwung und Abschlüssen: Erst rettete Rensing spektakulär und unkonventionell zugleich mit den Füßen gegen Kleins Distanzkracher, ehe der 32-Jährige einen Terodde-Kopfball festhielt (63.). Gute zehn Minuten später war der Düsseldorfer Schlussmann dann chancenlos, hatte aber Glück, dass Top-Angreifer Terodde aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf (74.).
Doch auch die Gastgeber hatten weiterhin ihre Möglichkeiten und hätten das Spiel vorzeitig entscheiden können. Finke hatte Langerak aus der Distanz geprüft (70.), Bebou verspielte einen Gegenangriff tollpatschig (75.) und der eingewechselte Gartner scheiterte per Kopf an einem tollen Langerak-Reflex (81.).
Madlung vs. Terodde - Schiedsrichter Cortus pfeift nicht.
So aber blieb es spannend bis in die Schlussphase. Und natürlich igelten sich die Funkel-Schützlinge in den letzten Minuten ein. Die Gäste aus dem Ländle warfen zwar alles nach vorne, doch letztlich konnten sie den Riegel nicht mehr knacken - bis in die vierte Minute der Nachspielzeit. Bei einem langen Ball auf Terodde verschätzte sich Madlung und räumte statt des Balls nur den Stuttgarter Angreifer ab. Der Referee aber ließ die Begegnung weiterlaufen und pfiff Sekunden später ab.
Düsseldorf geht in der 1. Runde des DFB-Pokals ins Duell mit Hansa Rostock, wo die Fortuna am 20. August (18.30 Uhr) zu Gast ist. Der VfB absolviert sein DFB-Pokalspiel ebenfalls am 20. August zeitgleich beim saarländischen FC Homburg.