96-Coach Daniel Stendel sah nach dem überzeugenden 4:0-Sieg in Kaiserslautern keinen Grund für personelle Änderungen. Auch Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck verzichtete auf Wechsel und vertraute auf die Elf, die zum Auftakt zu Hause einen verdienten 1:0-Sieg gegen 1860 München feiern durfte.
Nach kurzer Abtastphase ergriffen die Niedersachsen die Initiative und kamen auch bald zu Feldvorteilen. Es dauerte auch nicht sonderlich lange, ehe es vor dem Kasten von SpVgg-Schlussmann Megyeri brannte: Klaus profitierte von einem Narey-Fehler und hatte das Auge für Sobiech, der den Ball aus kurzer Distanz aufs Tor brachte. Caligiuri stand jedoch goldrichtig und rettete für die Franken auf der Linie (7.).
Insgesamt waren die Gäste stark in der Defensive gebunden, was vor allem auf das exzellente Pressing der Hannoveraner zurückzuführen war. Nach 23 Minuten klingelte es schließlich erstmals: Klaus, der gegen seinen Ex-Klub auffällig spielte, setzte sich auf rechts durch und flankte den Ball nach innen. Dort flog Megyeri am Leder vorbei und lieferte so die Steilvorlage für das 1:0 von Fossum.
2. Bundesliga, 2. Spieltag
Hannovers Investitionen hatten sich ausgezahlt, die Führung war hochverdient. Einen hohen Preis musste etwas später Sobiech zahlen, der sich bei einem Laufduell mit Gießelmann das Knie verdrehte und umgehend ausgewechselt werden musste. Harnik kam rein (33.) und half anschließend mit, die Führung in die Halbzeit zu bringen. Sonderlich schwer schien das nicht zu sein, da das Kleeblatt offensiv nicht wirklich in Erscheinung trat.
Ruthenbeck reagierte in der Pause und brachte Dursun für Vukusic. Der 24-Jährige war es aber nicht, der das erste Ausrufezeichen nach Wiederanpfiff setzte. Das war sein Teamkollege Berisha, der in der 50. Minute großes Pech mit einem Pfostentreffer hatte.
Fürth lässt seine Chancen liegen und wird bestraft
Das tut weh: Artur Sobiech krümmt sich vor Schmerzen. picture alliance
In Durchgang zwei zeigten sich die Franken mutiger und angriffslustiger. Das hatte zur Folge, dass die Begegnung ausgeglichener und zugleich auch spannender wurde. Stendel erkannte, dass seine Schützlinge mit der neuen Situation nicht mehr ganz so gut zurechtkamen und griff ein: Füllkrug kam für Karaman (59.).
Am Spielverlauf änderte das nichts, die SpVgg war am Drücker und sorgte für Wirbel: Dursun köpfte drüber (52.), Zulj stand im Abseits (54.), Freis vergab kläglich, als er freistehend neben das Tor lupfte (60.), während Hofmann (63.) und Zulj (70.) an 96-Schlussmann Tschauner scheiterten.
Die schwache Chancenverwertung der Franken sollte sich rächen: Füllkrug legte einen hoch in den Strafraum geschlagenen Freistoß per Kopf für Maier ab, der sich bedankte und aus sechs Metern rechter Position auf 2:0 stellte (74.). Das Tor gab den 96ern die nötige Ruhe zurück, während sich bei den Gästen Hektik mit Frust mischte. Dadurch wurde es nun ein leichtes Spiel für die Roten, die in der 85. Minute in Person von Harnik nachlegten. Das letzte Wort hatten aber die Kleeblättler, die durch Berisha in der Schlussminute zum verdienten Ehrentreffer kamen - 3:1.
Auf beide Mannschaften wartet nun der DFB-Pokal. Die Fürther sind am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) bei Viertligist Eintracht Norderstedt gefordert. Tags darauf wird es für Hannover 96 bei Regionalligist Kicker Offenbach ernst.