Jos Luhukay wartete mit einer Überraschung in seiner Startelf auf: Maxim saß vorerst auf der Bank, Stuttgarts neuer Trainer erteilte Özcan den Vorzug. In der Vorsaison war der türkische U-19-Nationalspieler ausschließlich in der A-Junioren-Bundesliga zum Einsatz gekommen. Mit Hosogai, Zimmer und Terodde begannen drei externe Zugänge.
St. Paulis Coach Ewald Lienen nominierte Nehrig für die Anfangsformation, obwohl der Routinier Teile der Vorbereitung verpasst hatte. Mit Hedenstad und Bouhaddouz standen zwei neue Kräfte in der ersten Elf der Hamburger.
Terodde im Duell mit Sobiech - kein Pfiff
Der VfB war von Anfang an darum bemüht, die Initiative zu ergreifen. Die Schwaben hatten mehr Ballbesitz, verstanden es aber kaum einmal, die Deckung der Gäste auszuhebeln. St. Pauli begann in einer abwartenden Haltung, sorgte aber für den ersten Aufreger im Strafraum: Terodde rannte Sobiech von hinten um, ohne dass der Ball in der Nähe war, Referee Benjamin Brand pfiff jedoch nicht.
Da sich beide Teams zunächst viele Abspielfehler leisteten, dauerte es bis zur 22. Minute, ehe es die erste Großchance zu notieren gab: VfB-Zugang Terodde lief nach einem weiten Schlag von Heise alleine auf Himmelmann zu - und schoss diesen an.
Sechs Minuten später klingelte es auf der Gegenseite - und dies war ob des taktisch sehr disziplinierten Auftritts der Hamburger nicht einmal unverdient: Bouhaddouz war nach feiner Picault-Vorlage im Fünfmeterraum zur Stelle und drückte das Leder über die Linie. Stuttgart war geschockt. Wenige Augenblicke nach dem Rückstand scheiterte Picault alleine vor Langerak an ebendiesem (29.). St. Pauli blieb auf dem Gaspedal, spielte pfeilschnell nach vorne, doch Bouhaddouz verfehlte per Kopf den Torwinkel um Zentimeter (36.) - und traf wenige Sekunden später den Innenpfosten (37.).
Die Schwaben fingen sich in der Schlussphase des ersten Durchgangs aber nochmal und kamen durch Klein zu einer guten Möglichkeit: Der Österreicher verzog nach feinem Zusammenspiel mit Terodde (43.). Mit einer verdienten Führung für St. Pauli ging es in die Kabinen.
2. Bundesliga, 1. Spieltag
Maxim kommt, treibt an und trifft
Zur Pause reagierte Jos Luhukay und brachte Maxim - ein sehr belebendes Element. Zwar benötigten die Schwaben eine Weile, um zu klaren Gelegenheiten zu kommen, dann aber näherte sich Stuttgart dem 1:1 mehr und mehr an. Maxim scheiterte mit einem ersten halbhohen Schlenzer von der Strafraumkante (58.), kurz darauf fiel Insuas Distanzschuss auf das Tornetz (60.) und Sama traf nach einer Ecke den Querbalken (60.).
St. Pauli wirkte in dieser Phase vom Tempo, das Maxim dem Offensivspiel des VfB verliehen hatte, überfordert. So war der Ausgleich nur noch eine Frage der Zeit: Nach einem blitzsauberen Konter visierte Maxim mit einem flachen Schlenzer von der Strafraumgrenze das lange Eck an - und traf zum 1:1 (67.).
Gentner hält den Fuß rein - der Siegtreffer
St. Pauli fand in der Offensive kaum noch statt, Stuttgart machte weiter Druck und spielte auf Sieg. Es dauerte zwar lange, doch dann schlug die Luhukay-Elf doch noch zu: Gentner hielt den Fuß in einen Flachschuss von Insua - 2:1 (87.). St. Pauli hatte darauf keine Antwort mehr, im Gegenteil: In der Nachspielzeit hatte Maxim den dritten Treffer auf dem Fuß, doch Himmelmann parierte erstklassig (90.+1).
Nach dem Auftakterfolg treten die Stuttgarter bereits am Freitagabend in Düsseldorf an. St. Pauli spielt am Samstag zu Hause gegen die Braunschweiger Eintracht.