Die Mission Aufstieg respektive Klassenerhalt wurde mit Änderungen bei beiden Teams angegangen: Darmstadts Trainer Dirk Schuster nahm notgedrungen einen Wechsel gegenüber der 0:1-Niederlage bei Greuther Fürth vor: Für den gesperrten Bregerie spielte Gorka in der Innenverteidigung.
St. Paulis Coach Ewald Lienen änderte seine Startelf hingegen zweimal. Anders als beim 5:1-Sieg gegen den VfL Bochum kamen Alushi und Ziereis für den angeschlagenen Gonther und Rzatkowski (beide Bank) rein.
St. Pauli beginnt giftig - Sobiechs Kopfball geht drüber
Intensiv ging es am Böllenfalltor los, beide Teams wussten von Anpfiff weg, was auf dem Spiel stand: Besonders der FC St. Pauli war in den ersten zehn Minuten darum bemüht, ein offensives Ausrufezeichen zu setzen, denn die Lienen-Elf ging früh drauf und agierte mutig. Schon nach sechs Zeigerumdrehungen setzte sich Sobiech per Kopf nach einem Eckstoß durch, die Kugel aber wuchtig über das Gehäuse. Auf der Gegenseite wurde Kempes Schuss aus kurzer Distanz in höchster Not geblockt (15.).
Lufthoheit der aufmerksamen Kiez-Kicker
Ab diesem Zeitpunkt erhöhte Darmstadt die Schlagzahl und drängt die Kiez-Kicker immer wieder hinten rein, bevorzugtes Mittel dabei: natürlich hohe und weite Bälle. Doch die Gäste hatten die Lufthoheit und agierten äußerst aufmerksam (auffällig hierbei: Sobiech).
Gegenstöße oder Torchancen gab es für die Lienen-Elf selten bis kaum. Ein abermaliger Kopfball nach Ecke, der ebenfalls drüber ging (Absender diesmal Halstenberg, 33.), war so ziemlich die einzige Entlastung. Darmstadt drängte weiter auf die Führung, mehr als ein Schuss von Kempe ans Außennetz sprang bei den Bemühungen aber vor der Pause nicht heraus (40.).
Der 34. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel gab es das gleiche Bild zu bestaunen: Darmstadt rannte im Wissen, dass Kaiserslautern und Karlsruhe führen, weiter an, wählte aber nach wie vor lange Bälle als Mittel, mit dem St. Pauli umzugehen wusste.
Heller fällt, St. Pauli im Glück
In Minute 55 wurde es im Strafraum dann plötzlich richtig brenzlig - und die Lilien waren hierbei im Pech: Kalla rannte Heller versehentlich im Strafraum in die Hacken und brachte ihn zu Fall - doch Schiedsrichter Florian Meyer verlegte die Aktion nach draußen (55.). Kempes folgender Freistoß strich über den Querbalken, danach setzte Sulu einen Kopfball nach Ecke ebenfalls knapp drüber (65.).
Kempes Freistoß macht Durchmarsch wahr
Standards waren also das Mittel zum Erfolg gegen stark verteidigende Hamburger - und so schwang sich Kempe zum Helden nach einem ruhenden Ball auf. Der Standardspezialist zirkelte einen Freistoß aus weiter Distanz über die Mauer ins linke untere Eck - Himmelmann war noch dran, konnte aber nicht parieren - 1:0 (71.)!
St. Pauli warf prompt den Vorwärtsgang ein, doch wirkliche Torchancen ergaben sich bis auf eine Situation keine mehr: Thys Schuss aus der Drehung trudelte ganz knapp am Pfosten vorbei (77.). So ging es umkämpft und intensiv zu Ende - am Schluss hatten schließlich beide Grund zu feiern: Da Aue nicht gewinnen konnte, hielt der FC St. Pauli knapp die Klasse - und die Lilien schafften dank Kempes 1:0 tatsächlich das Wunder und den Durchmarsch in die Bundesliga.