Kaiserslauterns Trainer Kosta Runjaic wechselte nach dem 0:0 bei Erzgebirge Aue dreimal durch: Den gelbgesperrten Orban ersetzte Heintz in der Innneverteidigung, außerdem begannen Thommy und Stöger auf den Außenpositionen im Mittelfeld, Schulze und Fomitschow (Bank) rotierten raus.
Auf der Gegenseite nahm Ingolstadts Coach Ralph Hasenhüttl gegenüber dem 2:1-Sieg gegen RB Leipzig gleich sechs Veränderungen vor: Weis durfte im Tor für Özcan beginnen, außerdem begannen Mijatovic, Cohen sowie in der offensiven Dreierreihe Pledl, Hartmann und Lappe. Hübner, Danilo, Lex, Hinterseer und Leckie wichen im für die Schanzer bedeutungslosen letzten Spiel aus der Startelf.
Vor ausverkauftem Hause begann der FCK nervös. Gegen unerwartet tief stehende Ingolstädter leisteten sich die Pfälzer immer wieder leichte Ballverluste und luden die Gäste so zum Kontern ein. Bereits nach wenigen Sekunden profitierte Lappe von einem solchen Fehlpass, schloss aus 25 Metern aber zu schwach ab (1.). Ingolstadt überraschte auf taktischer Ebene und zog nicht wie gewohnt sein Angriffspressing auf. Vielmehr warteten die Gäste auf Höhe der Mittellinie auf den FCK und machten die Räume in der eigenen Hälfte geschickt eng.
Ingolstadt überrascht - FCK ohne Ideen
Die Hausherren waren also gezwungen, sich um einen gepflegten Spielaufbau zu bemühen, fanden aber kein probates Mittel, um für Gefahr zu sorgen. Aus dem Spiel heraus gelang den Roten Teufeln wenig bis nichts, einzig nach Thommys Freistoß musste Gästekeeper Weis eingreifen (10.). Auf der Gegenseite klärte Sippel nach einer Ecke in höchster Not gegen Hartmann (11.).
In der Folge rannte der FCK ideenlos an, Ingolstadt tat nicht mehr als nötig. In der 22. Minute geriet Schiedsrichter Tobias Stieler in den Mittelpunkt, als Löwe nach einem Zweikampf mit Roger im Sechzehner fiel und einen Elfmeter forderte. Die Pfeife des Referees blieb stumm, was die Heimelf sowie deren Fans erzürnte. Es wurde hitzig, Stieler machte sich mit vielen Pfiffen gegen die Lauterer nicht beliebt.
Der "Betze" bebt
Das spielerische Geschehen rückte phasenweise komplett in den Hintergrund, dafür prägten Rudelbildung und unnötige Scharmützel das Geschehen. Erst kurz vor der Halbzeit rückte der Fußball wieder in den Vordergrund: Engel schoss Zimmer nach dessen Patzer aus kurzer Distanz an (38.), dann wurde der Betzenberg zum Tollhaus: Über links flankte Löwe den Ball auf den zweiten Pfosten, wo Thommy den Ball ungestört annehmen und zum 1:0 einschießen konnte (41.). Pause.
Der 34. Spieltag
Den besseren Start in Durchgang zwei erwischte Ingolstadt. Erstmals zeigte der Zweitliga-Meister Initiative und drückte die Runjaic-Elf in deren Hälfte. Groß setzte zweimal Levels (51., 55.) sowie Hartmann (56.) in Szene, die per Kopf ihr Ziel verfehlten. Zehn Minuten hatten die Lauterer zu überstehen, dann fuhren die Gäste ihre Offensiv-Ambitionen wieder zurück und machten weiter wie in großen Teilen des ersten Durchgangs. Weil den Pfälzern ein Sieg zum Erledigen ihrer Hausaufgaben reichte, beschränkten sich die Runjaic-Schützlinge auf Sicherheitsfußball.
Spielverderber Christiansen
Zwischen der 60. und 75. Minute schoben sich alle Beteiligten die Bälle ohne Risiko hin und her. Wer allerdings gedacht hatte, dass die Ingolstädter komplett abschenkten, sah sich getäuscht: Als Groß den Ball an der Strafraumgrenze quer zu Christiansen schob, zog der Joker trocken ab und erzielte den Ausgleich (82.). Der Schock saß tief, Kaiserslautern konnte nicht mehr zurückschlagen. Es blieb nach der ereignisarmen Schlussphase beim Remis, der Aufstieg muss nächstes Jahr erneut in Angriff genommen werden. Da die Konkurrenten aus Darmstadt und Karlsruhe ihre Begegnungen gewannen, hätte dem FCK auch ein Sieg nicht weitergeholfen. Das dürfte jedoch nur ein minimaler Trost sein.