Nervöser Beginn mit vielen Zweikämpfen
Nürnbergs Trainer René Weiler vertraute der Startelf, die zuletzt mit 1:0 in Aue gewann und nahm keine personellen Veränderungen vor. Fürths Coach Frank Kramer reagierte auf das 0:0 gegen Bochum mit einer Personalrochade: Przybylko verdrängte Lam auf die Bank.
Das Frankenderby wurde von beiden Seiten nervös angegangen. Spielerisch gelang zunächst nichts, stattdessen sahen die 47.501 Zuschauer im Grundig-Stadion unzählige Zweikämpfe im Mittelfeld. Durch viele kleine Foul-Unterbrechungen war die hitzige Begegnung sehr zerfahren. Spielfluss kam kaum auf.
Nürnberg dreht auf, trifft aber nicht
Als erstes übernahm dann der Club die Initiative. Anfangs operierte der FCN noch mit langen Bällen, stellte dann aber rasch auf schnelle Angriffe über die Flügel um. Die Defensive der SpVgg wackelte in dieser Phase verdächtig und kam nur schwer in die Zweikämpfe im eigenen Spieldrittel. Folglich verbuchte Nürnberg erste gute Chancen durch Schöpf (9., 29.) und Sylvestr (17.). Eine halbe Stunde lang waren die Hausherren die bessere Mannschaft, verpassten es aber, dieses Engagement in Tore umzumünzen.
Erst nach einer halben Stunde taute dann auch Fürth so langsam auf. Die Kleeblättler schüttelten die anfängliche Nervosität immer mehr ab, hielten nun besser dagegen und wagten sich selbst nach vorne. Zwar fehlte in der Vorwärtsbewegung noch eine klare Struktur, doch zumindest näherten sich Zulj (36., 43.), Wurtz (37.) und Stiepermann (45.+2) mit ersten Möglichkeiten dem gegnerischen Gehäuse an. Torlos ging es in die Pause.
Schröck sieht Gelb-Rot
Der 19. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Frankenderby spielerische Magerkost. Allerdings erwies Schröck seiner Mannschaft einen Bärendienst: Der bereits Gelb-vorbelastete Rechtsverteidiger hielt unnötig gegen Füllkrug die Sohle drüber und kassierte die Ampelkarte (52.). Die SpVgg war nun in Unterzahl, sodass Kramer reagierte und mit Korcsmar einen Innenverteidiger aufs Feld schickte (56.). Taktisch igelte sich das Kleeblatt nun mit zwei kompakt stehenden Viererketten vor dem eigenen Strafraum ein.
Der Club war in der Folge zwar spielbestimmend, viel fiel dem FCN aber nicht ein, um dieses Bollwerk zu überwinden. Fürth entschied die entscheidenden Zweikämpfe nun für sich und startete hin und wieder einen Konterangriff (65., 71.). Nürnberg verfing sich dagegen reihenweise im engmaschigen Abwehrnetz der Gäste. Gefährlich wurde es lange nicht.
Club wird ungeduldig - Kleeblatt steht sicher
Zweikampfbetont: Fürths Marco Stiepermann (l.) gegen Nürnbergs Alessandro Schöpf. picture alliance
Mit fortschreitender Spieldauer wurde Nürnberg immer ungeduldiger und ließ sich zu zahlreichen Offensivfouls hinreißen. Fürth verteidigte clever und kompromisslos. Hinten brannte bei der SpVgg nichts mehr an. Stattdessen setzte das Kleeblatt sogar vorne noch Nadelstiche: Przybylko (82.) und der eingewechselte Davies (89.) hatten den "Lucky Punch" auf dem Fuß, zielten aber zu unpräzise. Es blieb bei der torlosen Nullnummer.
Damit verabschieden sich beide Mannschaften in die Winterpause. Im neuen Jahr startet Nürnberg mit einem Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt (So., 8. Februar, 13.30 Uhr). Fürth empfängt schon am Freitag (18.30 Uhr) den Herbstmeister FC Ingolstadt.