Union mit Pressing und viel Ballbesitz
Union-Coach Uwe Neuhaus vertraute der selben Startelf vom 1:0-Auswärtsieg in Ingolstadt . Fürths Trainer Frank Kramer griff nach der 0:2-Heimpleite gegen Bochum dagegen durch und tauschte dreimal Personal: In der Innenverteidigung begann der wiedergenesene Mavraj (nach Knochenödem im Knie) für Kraus, in der Offensive erhielten Flügelflitzer Weilandt und Sturmtank Azemi den Vorzug vor Drexler und dem verletzten Gießelmann (Innenbanddehnung im Knie). Baba rückte wieder auf die angestammte Position des Linksverteidigers.
Die Berliner hatten auf heimischem Rasen vom Anpfiff weg viel Ballbesitz, ließen es in der Vorwärtsbewegung aber erstmal ruhig angehen. Erste punktuelle Angriffe wurden dann aber gleich gefährlich: Mattuschka zog nach feiner Balleroberung sofort ab und verfehlte das Tor nur um Haaresbreite (5.). Brandy köpfte wenig später eine Ecke nur knapp über den Querbalken (15.). Fürth hielt mit energischer Zweikampfführung dagegen, kam in der Offensive aber kaum zur Geltung. Das aggressive Pressing der Eisernen schmeckte den Gästen gar nicht.
Köhler trifft ins Tor, Stieber nur die Latte
Der 8. Spieltag
Nach einem Fehlpass von Stieber sollte es dann klingeln: Berlin schaltete blitzschnell um. Brandy spielte einen Zuckerpass in den Lauf von Köhler, der eigentlich noch einmal abspielen wollte, doch der Ball prallte von Mavraj zurück, sodass der Flügelflitzer aus zehn Metern völlig frei stand und zum 1:0 einschob (17.).
Fürth ging nun mehr Risiko ein, wurde merklich offensiver und übernahm die Spielkontrolle. Zwar hatte das Kleeblatt nun mehr Ballbesitz, doch aufgrund vieler Fehlpässe und einer gut organisierten Union-Hintermannschaft kamen die Fürther nur selten durch. Die beste Torchance verzeichnete Stieber, der nach einem Brosinski-Sahnepass frei vor dem Tor auftauchte, allerdings aus fünf Metern nur die Latte traf (26.). Ansonsten hielten die Eisernen erfolgreich dagegen und initiierten immer wieder Konter. Mit dem 1:0 ging es in die Pause.
Sukalo, Weilandt und Stieber drehen das Spiel
Torschützen unter sich: Doppelpacker Zoltan Stieber (li.) macht die Wiege mit dem frisch gebackenen Vater Guran Sukalo. imago
Zur Halbzeit musste Brandy verletzt in der Kabine bleiben und wurde durch Quiring ersetzt. An der Rollenverteilung änderte sich nichts: Fürth blieb dominant und machte das Spiel, Union lauerte auf Konter. Nach einem solchen steckte Parensen für Mattuschka durch. Der Kapitän tauchte frei vor Hesl auf und scheiterte an einer starken Fußabwehr des Torwarts (52.). Die Strafe für diese ausgelassene Großchance folgte sofort: Eine Stieber-Flanke von rechts landete bei Azemi. Dessen Abschluss aus fünf Metern entschärfte Haas zwar noch, im zweiten Versuch legte der Sturmtank dann zurück auf Sukalo, der von der Strafraumgrenze mit einem Flachschuss traf (52.).
Die SpVgg hatte das Momentum nun auf ihrer Seite und drängte auf den zweiten Treffer. Kramer nahm den wirkungslosen Füllkrug heraus und brachte Trinks (56.). Die Hereinnahme des offensiven Mittelfeldspielers sollte sich als Glücksgriff herausstellen: Keine vier Minuten später schirmte der Joker den Ball gekonnt ab und setzte daraufhin Weilandt in Szene. Der Flügelflitzer stand völlig blank und schob aus elf Metern ins kurze Eck ein (60.).
Neuhaus reagierte, brachte Terodde und stellte auf ein 4-1-3-2-System um. Union fand aber weiter nicht ins Spiel zurück. Schlimmer noch: Die Hauptstädter bekamen den Ball vor dem eigenen Strafraum nicht weg und luden die Fürther praktisch zum Toreschießen ein. Trinks spitzelte den Ball zu Stieber in den Strafraum, der aus halblinker Position auf 3:1 erhöhte (66.).
Terodde macht es nochmal spannend
Die Gäste hielten die Zügel weiter in der Hand, nahmen aber ein wenig Tempo heraus. Trotzdem kamen die Franken weiterhin zu Möglichkeiten: Nach guter Balleroberung des eingewechselten Fürstner hatte Trinks freie Bahn, traf aber nur den Pfosten (82.). Ein Weckruf für Union, das sich kurz drauf zurückmeldete. Mavraj verschätzte sich nach einem gefühlvollen langen Ball von Köhler. Daraufhin überlupfte Terodde Hesl und schob ins leere Tor ein (86.).
Nun flammte eine heiße Schlussphase auf, doch die SpVgg schob nur drei Minuten später den Riegel vor. Kohlmann fabrizierte eine Kerze vor dem eigenen Sechzehner, und Schönheim schenkte den Ball in der Folge gegen Trinks her. Der Joker setzte Stieber in Szene, der per Heber zum 4:2-Endstand traf (89.).
Unter der Woche geht es für beide Teams im DFB-Pokal weiter: Union tritt am Mittwoch (20.30 Uhr) beim Drittligisten VfL Osnabrück an, Fürth gastiert am Dienstag (20.30 Uhr) beim Bundesligisten Hamburger SV.