Paderborn-Coach André Breitenreiter tauschte im Vergleich zum 2:1-Sieg in Ingolstadt einmal: Strohdiek rückte wieder in die Innenverteidigung, so dass Ziegler auf der Sechs begann. Dafür saß Krösche nur auf der Bank. Fürth-Trainer Frank Kramer vertraute hingegen der gleichen Mannschaft, die den 2:1-Erfolg gegen Aue eingefahren hatte.
Beiden Mannschaft war die Bedeutung des Spiels anzumerken: Alleine in den ersten fünf Minuten gab es drei Fouls auf Höhe der Mittellinie. Spielfluss kam so von Anfang an nicht zu Stande, denn die Begegnung wurde auch in der Folgezeit von verbissen geführten Zweikämpfen dominiert. Dabei gingen besonders die Hausherren rustikal zu Werke.
Viele Zweikämpfe, wenig Spielfluss
So gab es offensiv kaum Highlights zu verzeichnen. Fürth hatte mehr Ballbesitz, wusste damit aber nichts anzufangen. Immer wieder machten Abspielfehler das Spiel der Franken zunichte. Paderborn agierte zuweilen passiv und zog sich im Stile einer Auswärtsmannschaft weit zurück.
Die erste richtige Lücke im Abwehrverbund der Gäste wurde anschließend aber sofort genutzt. Bakalorz marschierte mit Ball am Fuß durch das Mittelfeld und bediente den zentral durchstartenden Koc im perfekten Moment: Der Paderborner Offensivmann erlief die Kugel halblinks im Strafraum und bugsierte den Ball anschließend an Hesl vorbei ins Tor - die Führung für die Hausherren kam so aus dem Nichts (36.).
Kocs Brustlöser
Das Tor wirkte wie ein Brustlöser für die Ostwestfalen, die anschließend offensiv für viel mehr Wirbel sorgten. Allerdings wurde das Tor der Gäste lediglich aus der Distanz unter Beschuss genommen, beispielsweise von Meha (42. und 45.) und Hünemeier (44.). Da Fürth nach vorne nichts zu Stande bekam, ging es mit der knappen und überraschenden Führung für Paderborn in die Kabinen.
So überraschend die Führung für den SCP kam, so überraschend war auch der Ausgleich für das Kleeblatt nach dem Seitenwechsel: Brosinski schlug eine weite Freistoßflanke in den Strafraum, wo Bakalorz die Kugel unglücklich vor das eigene Tor köpfte. Azemi stieg am höchsten und setzte sich gegen Torhüter Kruse, der keine gute Figur machte, im Luftduell durch, der Ball tropfte anschließend ins verwaiste Tor - 1:1 (59.). Bitter für den SCP: Der Torschütze hatte in der Entstehung knapp im Abseits gestanden.
Der 31. Spieltag
Vucinovics Hammer
Paderborn brauchte ein wenig, um sich von dem unglücklichen Gegentor zu erholen. Ein Joker sollte dann aber stechen: Der eingewechselte Vucinovic hatte rechts im Mittelfeld zu viel Platz und fasste sich aus der Distanz ein Herz - sein starker Schuss schlug unhaltbar für Hesl hoch links im Eck ein (75.). Paderborn stand Kopf, das Kleeblatt war nun wieder gefordert.
Die Franken versuchten es im Anschluss immer wieder mit weiten hohen Bällen in den Strafraum. Spielerisch blieb vieles Stückwerk, Paderborn reagierte auf die Fürther-Brechstange aber gut und stand massiv hinten drin. Gießelmanns Kopfball und Stiebers Schussversuch (82. und 84.) waren keine Gefahr für Kruses Tor.
Auch Sukalo versuchte es von der Strafraumkante, verfehlte das Ziel jedoch (86.). In der 90. Minute bot sich dem SCP schließlich die große Möglichkeit auf die Entscheidung: Saglik und Vrancic liefen zwei gegen eins auf Mavraj zu - Saglik erhielt die Kugel im Strafraum und war im Grunde frei vor Hesl, wollte uneigennützig aber noch einmal auf seinen Teamkollegen ablegen Allerdings war der Pass zu ungenau und landete bei Hesl.
Azemis kontroverser und später Ausgleich
Diese Fahrlässigkeit im Angriff sollte sich schließlich noch bitter rächen: Sukalo brachte eine Flanke von der rechten Strafraumkante an den Fünfmeterraum, wo Azemi erneut zur Stelle war und die Kugel zum späten 2:2-Ausgleich ins Tor köpfte (90. +2). Glück für die Fürther: Der Angreifer hatte sich durch einen Schubser Platz verschafft, der Treffer hätte nicht zählen dürfen. SCP-Coach Breitenreiter beschwerte sich lauthals und wurde deshalb von Schiedsrichter Gräfe auf die Tribüne verbannt.
So blieb es in der bissigen und am Ende dramatischen Partie beim glücklichen 2:2 für die Franken, die damit weiterhin vor Paderborn auf Rang zwei rangieren.
Nächsten Sonntag (13.30 Uhr) empfängt Paderborn den SV Sandhausen, Greuther Fürth spielt bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen 1860 München.