Paderborns Trainer André Breitenreiter tauschte gegenüber dem 2:2 beim TSV 1860 München zweimal Personal: Strohdiek musste aufgrund von Adduktorenproblemen passen, für Heinloth blieb nur ein Bankplatz übrig. In die Startelf rutschten Bertels und Saglik, der 2010/11 für VfL stürmte. Bochums Kultcoach Peter Neururer ließ seine Anfangsformation derweil nach dem torlosen Remis gegen Düsseldorf zum wiederholten Male unverändert.
Die Kontrahenten starteten mit couragierten Offensivbemühungen in die Partie. Da die Defensivabteilungen diesen Anstrengungen mit guter Raumaufteilung und konzentrierter, konsequenter Zweikampfführung begegneten, resultierte daraus zunächst keine Torgefahr.
In der neunten Minute sorgte Hartherz für die erste Annäherung an den Gästekasten: Paderborns Mittelfeldkraft traf den Ball jedoch nicht richtig, sodass er deutlich am linken Kreuzeck vorbeisauste. Der SCP eroberte sich fortan Feldvorteile, tat sich aber weiter schwer, ins letzte Drittel vorzudringen. Bochum verteidigte geschickt und zeigte im Umschaltspiel gefährliche Ansätze. Nach einer knappen Viertelstunde meldete sich der Revierklub ein erstes Mal vor dem Paderborner Gehäuse zu Wort: Nach guter Bastians-Flanke rutschte die Kugel durch zu Tiffert, der das Leder aus vielversprechender Position aber nicht kontrolliert aufs Tor bringen konnte (14.).
Das seit sieben Spielen ungeschlagene Überraschungsteam aus Ostwestfalen agierte weiterhin zu statisch, um das Sturmduo Saglik/Kachunga einzusetzen. Gefährlich wurde der SCP im ersten Durchgang durch Standards. Nach Mehas gewieftem Freistoß passierte das Spielgerät Freund und Feind. Luthe klärte auf Kosten einer Ecke. Im Anschluss an diese war Bochums Keeper erneut gefordert: Jungwirth verlängerte die Kugel Richtung eigenes Gehäuse, Luthe parierte reaktionsschnell (24.).
Latza macht Bochum Hoffnung
Das Neururer-Team hielt sich bei diesen brenzligen Szenen schadlos und ging vor der Pause durch einen herrlichen Treffer in Front: Latza schnappte sich nach einem schlampigen Paderborner Klärungsversuch nahe der Strafraummarkierung das Leder und zog fulminant ab. Der stramme Schuss, der sich zudem von Lück wegdrehte, rauschte gleichbedeutend mit der Halbzeitführung in die Maschen (40).
Der 23. Spieltag
Nach Wiederanpfiff dauerte es nicht lange, bis die große Qualität der Hausherren bei ruhenden Bällen im Ergebnis Ausdruck fand: Freistoßspezialist Meha zirkelte den Ball herrlich in den linken Winkel - das zweite Traumtor an diesem Abend (48.). Der SCP hatte nun Rückenwind, drängte energisch nach vorne. Doch Bochum hielt dagegen. In der 53. Minute lenkte Lück Aydins saftigen Schuss reaktionsschnell zur Ecke ab.
Die Kontrahenten begegneten sich in einer im Anschluss äußerst unterhaltsamen Begegnung auf Augenhöhe. Jungwirth und auf der anderen Seite Kachunga hatten jeweils eine gute Chance, ihre Farben in Front zu bringen (62., 65.).
Doch dann gab die Breitenreiter-Truppe der Partie den entscheidenden Dreh. Meha war es, der die Ostwestfalen auf die Siegerstraße brachte – wenig verwunderlich erneut per Freistoß. Beim ersten Streich des Albaners noch schuldlos, machte Bochums Schlussmann nun allerdings eine äußert schlechte Figur. Der Ball flog zentral auf Luthe zu (69.). Vrancic machte nach Kachungas Zuspiel frei vor dem VfL-Torwart den Paderborner Doppelschlag perfekt – 3:1 (71.)!
Bochum gab sich nicht auf: Aydins Heber senkte sich als Bogenlampe auf dem Querbalken (72.). Ab der 78. Minute mussten sich die Gäste aber endgültig geschlagen geben. Luthe räumte beim Herausstürzen Wemmer im Strafraum ab. Goalgetter Saglik, der erstmals im Jahr 2014 zum Einsatz kam, ließ sich die Chance vom Punkt nicht nehmen und verwandelte gegen seinen Ex-Verein platziert zum 4:1-Endstand (80.)
Am kommenden Sonntag ist der SC Paderborn ab 13.30 Uhr im Karlsruher Wildpark gefordert. Der VfL Bochum muss einen Tag später ran. Am Montag hat die Neururer-Truppe die SpVgg Greuther Fürth (20.15 Uhr).