Roten Teufel dominant aber ohne Killerinstinkt
Kaiserslauterns Coach Kosta Runjaic ließ nach dem 3:0-Pokalerfolg bei Union Berlin Karl (nach Bluterguss) und Idrissou in die Startelf zurückkehren. Das Duo verdrängte Orban und Zoller auf die Bank. Düsseldorfs Interimstrainer Oliver Reck veränderte die Fortuna-Elf im Vergleich zum 0:2 gegen Karlsruhe auf fünf Positionen: Im Tor bekam Rückkehrer Giefer (nach Rotsperre) den Vorzug vor Rensing (Bank). Außerdem durften Malezas, Bomheuer, Erat (Zweitliga-Debüt) und Hoffer für Bruno Soares, Weber, Lambertz (Magen-Darm-Infekt) und Bolly (Rot-Sperre) von Beginn an ran.
Die Fortuna begann recht defensiv und stand tief in der eigenen Hälfte. Der Spielaufbau des FCK wurde erst ab der Mittellinie gestört. Entsprechend hatten die Pfälzer in den Anfangsminuten viel Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte, machten das Spiel sehr breit und kamen bevorzugt über die Flügel Dick und Matmour rechts beziehungsweise Löwe und Fortounis links. Aus dieser Dominanz resultierten schnell gute Tormöglichkeiten. Diese wurden aber von Torrejon (4.), Fortounis (11.), Idrissou (12.) und Alushi (19.) teils leichtfertig vergeben.
Hoffer effizient: erster Torschuss, erstes Tor!
Mit fortschreitender Spieldauer führten die langen und hohen Bälle der Roten Teufel auf das körperlich robuste und kopfballstarke Sturmduo Occean/Idrissou nicht mehr zum Erfolg. Vor allem Torwart Giefer zeigte immer wieder eine exzellente Strafraumbeherrschung und fing viele Hereingaben sicher ab. Auch die Flügelwechsel zwischen Fortounis und Matmour stifteten kaum Verwirrung. Stattdessen schlugen die Gäste mit dem ersten Torschuss zu: Benschop schickte Hoffer mit einem Pass in die Tiefe steil. Frei vor Schlussmann Sippel schob der Angreifer von der Strafraumgrenze nervenstark zum 1:0 ein (31.).
Der Führungstreffer spielte der Fortuna voll in die Karten. Düsseldorf richtete sich in der Folge noch defensiver aus. Benschop ließ sich hinter der mittlerweile einzigen Spitze Hoffer ins Mittelfeld fallen und agierte hängend. Lautern rannte immer wieder an, ließ aber trotz weiterer Hochkaräter immer wieder den Killerinstinkt vermissen: Matmour (39.) und Occean (43.) zielten aus aussichtsreicher Position direkt in die Arme des starken Giefer. So ging es mit dem schmeichelhaften 0:1 in die Pause.
Lautern rennt ab - Düsseldorf verteidigt leidenschaftlich
Der 17. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel rannten die Roten Teufel weiter an, fanden gegen gut sortierte Fortunen aber nur noch selten ein Durchkommen. Die Düsseldorfer doppelten den jeweils ballführenden Spieler und störten den Spielaufbau der Hausherren empfindlich. Einzig Idrissou verschaffte sich mit seinem Körper einmal ein wenig Platz und schoss von der Strafraumgrenze knapp drüber (52.). Ansonsten versandeten viele FCK-Angriffe bereits im Mittelfeld.
Runjaic musste reagieren und brachte mit Zoller einen zusätzlichen Stürmer (65.). Reck reagierte daraufhin mit einem defensiven Wechsel und brachte Paurevic als Stabilisator vor der Abwehr (68.). Trotzdem kam Kaiserslautern fortan kaum noch zur Entfaltung. Düsseldorf entschied viele Zweikämpfe für sich und hatte nun Räume zum Kontern. Erat (68.) und Hoffer (78.) verpassten aber die Chance, die Führung auszubauen.
Volle Offensive gegen Beton-Bollwerk
Runjaic ging volles Risiko nach dem Motto "Alles oder Nichts" und brachte mit Gaus eine weitere frische Offensivkraft (83.). So flammte noch einmal eine hektische Schlussphase auf, da die Roten Teufel alles nach vorne warfen und den Ausgleich erzwingen wollten. Die 29.570 Fans auf dem Betzenberg hatten den Torschrei schon auf den Lippen, als Zoller eine Kopfballverlängerung von Occean am Elfmeterpunkt in die Maschen drosch (86.). Schiedsrichter Markus Schmidt hatte aber fälschlicherweise auf Abseits entschieden und gab den Treffer nicht. Joker Zoller hatte auch die letzte gute Möglichkeit der Partie, schoss aus 16 Metern halbrechter Position aber knapp am linken Pfosten vorbei (90.+3).
Für Kaiserslautern geht es schon am Freitag (18.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den SC Paderborn weiter. Düsseldorf startet tags darauf (13 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei Tabellenschlusslicht Energie Cottbus in die Rückrunde.