1860-Coach Friedhelm Funkel tauschte im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Karlsruhe einmal Personal aus: Friend startete für Tomasov.
Auch Dresdens Trainer Olaf Janßen brachte gegenüber dem 1:0-Sieg gegen Cottbus einen Neuen: Gueye kam für Trojan zum Zug, rückte auf die Rechtsverteidigerposition und Menz auf die Sechs.
Dynamo erwischte in München einen Traumstart: Nach Susacs Steilpass aus dem Mittelfeld stürmte Poté nach vorne. Bülows Grätsche kam zu spät, frei vor Kiraly netzte der Angreifer von halblinks überlegt mit einem Schlenzer ins rechte Eck ein (2.).
Die Taktik Janßens - hohe Laufintensität, frühes Pressing und Überzahl in Ballnähe - machte 1860 das Leben sehr schwer. Gelang es den Löwen, sich durchs Mittelfeld zu spielen, war viel Platz, aber noch stimmte die Präzision in der gegnerischen Hälfte nicht. Nach einem Standard aber war die Funkel-Elf zurück: Stark brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld an den Fünfer. Vallori stieg hoch und nickte ins rechte Eck ein (9.).
Die Freude der Münchner währte jedoch nicht lange: Losilla schnappte Stahl den Ball vor dem Strafraum weg und machte sich auf Richtung Tor. Der Mittelfeldmann legte an Kiraly vorbei quer zum mitgelaufenen Dedic, der die Kugel aus neun Metern ins leere Tor schob (12.).
Rasant ging es auch in der Folge hin und her zwischen den Strafräumen, häufig zu Lasten der Genauigkeit. Die Gastgeber hatten große Mühe, sich gegen einen klug verteidigenden Gegner in Position zu bringen. Auch der oft hoch angespielte Friend konnte die Bälle zu selten an den eigenen Mann bringen.
Zwingende Chancen blieben Fehlanzeige. Adlung prüfte Kirsten per Freistoß (19.), der Keeper war auch gegen Friend auf dem Posten (29.) und sah seine einsatzfreudigen Vorderleute immer wieder blitzschnell umschalten. Die Endphase vor dem Kabinengang gehörte Dynamo. Koch scheiterte an Kiraly (30.) und blieb wenig später (36.) genau wie Dedic (38.) in günstiger Position an einem Abwehrbein hängen.
Der 13. Spieltag
Tomasov ersetzte bei den Löwen mit Wiederanpfiff den glücklosen Lauth. Die Sachsen blieben ihrer Marschroute treu, attackierten nach wie vor früh und zeigten so an, dass sie sich weiterhin nicht zu verstecken gedachten. Und die Janßen-Elf stand dicht vor dem 1:3: Nach Potés toller Vorarbeit nagelte Ouali das Leder an den Balken (50.).
Bei 1860 blieb vieles Stückwerk und dem Zufall geschuldet, mehr oder minder gefährliche Abschlüsse von Tomasov (57.) und Stark (61.) standen für die Münchner zu Buche. Wacher, zielstrebiger und dadurch gefährlicher waren die Gäste (Ouali, 59., Poté, 63.), die danach aber ihrem kräftezehrenden Spiel Tribut zollten und sich tiefer staffelten.
Die Löwen eroberten so klare Feldvorteile, blieben aber einfallslos und kamen immer wieder ausschließlich über das Zentrum zum Abschluss (Stoppelkamp, 67., Stark, 68., Tomasov, 75.). Mehr aber kam lange Zeit nicht mehr von enttäuschenden Löwen, Dresden war dem 1:3 näher (Aoudia, Koch). Nachdem Kirsten Valloris Kopfball entschärft hatte (88.), fiel Tor Nummer drei auch noch: Nach Hertners Foul an Koch verwandelte Aoudia den fälligen Elfmeter sicher zum Endstand, der Dynamo im Tableau an den Münchnern vorbei ziehen ließ.
1860 ist am kommenden Samstag (13 Uhr) bei Arminia Bielefeld zu Gast. Dresden, das nunmehr zehn Punkte aus den letzten vier Spielen holte, empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Erzgebirge Aue.