Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht wechselte nach dem 3:0-DFB-Pokal-Sieg beim VfB Lübeck nur den Torwart. Davari kehrte wieder für Petkovic zwischen die Pfosten zurück. Taktisch wurde von einem 4-1-4-1- auf ein 4-4-2-System umgestellt.
Paderborns Coach Stephan Schmidt sah trotz der 1:3-Pokal-Niederlage im Ostwestfalen-Derby gegen Drittligist Arminia Bielefeld keinen Grund für einen Wechsel und schickte dieselbe Startelf auf das Feld.
Ein Schuss, ein Tor - Yilmaz effizient
Im Spitzenspiel des dritten Spieltages traf der Tabellenführer auf den Zweiten. In der Anfangphase zeigten beide Mannschaften aber eine eher defensive Mentalität und gingen in der Vorwärtsbewegung keine Risiken ein. So fand weder das gefährliche Konterspiel der Eintracht Wirkung, noch konnte sich der SCP durchkombinieren oder zu gefährlichen Standards kommen. Das Geschehen spielte sich bis auf wenige Flanken ausschließlich zwischen den Strafräumen statt.
Dieses taktisch geprägte und disziplinierte Rasenschach zog sich durch die komplette erste Hälfte. Kein Team wollte den ersten Fehler machen. Die Außenspieler Brückner/Meha bei Paderborn, bzw. die Braunschweiger Boland/Korte tauschten die Flügel, um Verwirrung beim Gegner zu stiften. Doch auch das riss keine Löcher in das massierte Mittelfeld. Torchancen suchten die 19.500 Zuschauer an der Hamburger Straße über eine halbe Stunde lang vergebens.
Der erste Torschuss sollte dann zum Erfolg führen: Reichel verlor den Ball an der Mittellinie, Paderborn schaltete schnell um. Mario Vrancic spielte einen Pass in die Tiefe auf Brückner, der die Kugel von der Grundlinie auf den Elfmeterpunkt hob. Hier stand Yilmaz ungedeckt und vollstreckte mit einem satten Rechtsschuss (34.). Es war der erste Gegentreffer für die Löwen in der laufenden Saison. Bis zum Pausenpfiff versuchte die Eintracht mit langen Bällen und Standards zu einer passenden Antwort zu kommen, fand gegen die sicher und kompakt stehende Gäste-Abwehr aber keine Lücke.
Dogan und Kruppke drehen das Spiel in fünf Minuten
Der 3. Spieltag
Lieberknecht reagierte in der Pause und ließ Korte in der Kabine. Dafür brachte er mit Ademi einen zusätzlichen Stürmer (46.). Seine Mannschaft ging im zweiten Druchgang deutlich mehr Risiko und schnürte Paderborn in deren Hälfte fest. Da die Mitte zugestellt war, versuchten es die Niedersachsen mit Flanken und gefährlichen Standards. Nach einer Ecke sollte dann auch der Ausgleich fallen: Kratz brachte den Ball von rechts nach innen, wo Dogan in die Luft stemmte und mit einem präzisen Kopfball ins linke Kreuzeck traf (62.).
Der Ausgleich war hochverdient - Paderborn war in der zweiten Halbzeit komplett abgemeldet und konnte kaum noch für Entlastung sorgen. Stattdessen rannte der Spitzenreiter weiter an und wurde belohnt. Kumbela spielte eine Sahne-Flanke vom rechten Flügel genau zwischen das Innenverteidigerpärchen Strohdiek/Feisthammel und fand dort Kruppke. Der Eintracht-Kapitän nahm die Kugel mit rechts an und drosch sie mit links flach ins linke Eck (67.).
Torschützen unter sich: Deniz Dogan (li.) und Dennis Kruppke (re.) drehten den Rückstand in einen Heimsieg. picture alliance
Der SCP war völlig aus der Partie genommen und nun im Rückstand. Die Gäste fanden auch in der Schlussphase keinen Zugriff mehr auf das Spiel. Stattdessen drängten die Hausherren auf die Entscheidung und kamen durch Standards vermehrt zu Möglichkeiten, ließen diese aber ungenutzt.
Erst in der Nachspielzeit holte Paderborn noch einmal die Brechstange heraus und warf alles nach vorne. Die Eintracht stand aber diszipliniert und ließ nichts mehr zu. So bleibt der BTSV auch im vierten Pflichtspiel der Saison ohne Punktverlust und grüßt als Tabellenführer weiter von oben.
Braunschweig hat nächste Woche Samstag (13 Uhr) schon wieder ein Heimspiel und empfängt dann den VfR Aalen. Paderborn spielt tagsdarauf (Sonntag, 13.30 Uhr) gegen den FC Ingolstadt.