VfL-Trainer Karsten Neitzel stellte seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Ingolstadt zweimal um: Für Kramer (Gelbsperre) und Toski rückten Dabrowski und Dedic ins Team.
Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht brachte nach dem 1:1 gegen Kaiserslautern drei Neue: Kessel, Kratz und Gianluca Korte ersetzten Reichel (Innenbandriss), Boland und Petersch.
Der VfL begann druckvoll und mit energischer Zweikampfführung, fesselte die Gäste mit frühem Pressing meist in deren eigener Hälfte, ohne das daraus zunächst ernsthafte Chancen resultierten. Die Eintracht suchte in der Anfangsphase vergeblich nach Struktur, zu fehlerhaft und unpräzise gestaltete sich schon das Aufbauspiel des Aufstiegsaspiranten.
Nach einer knappen Viertelstunde erlebten die Fans fast die erste Tormöglichkeit, aber Scheidhauer misslang nach Goretzkas Diagonalpass freistehend die Ballkontrolle (14.). Bochum blieb zunächst beweglicher, die Löwen legten ihren Fokus vor allem auf die Defensive und hatten Glück: Bei Rzatkowskis 18-Meter-Schuss touchierte das Leder die Oberkante der Latte (21.).
Die Partie war eine zähe Angelegenheit, Torszenen blieben rar. Braunschweig legte sein Hauptaugenmerk auch in der Folge auf kompakte Abwehrarbeit. Akzente im Spiel nach vorne, wo Kumbela als einzige Spitze auf konstruktive Pässe lauerte, waren Mangelware. Auf der anderen Seite fehlten dem bemühten VfL die Mittel, eine Lücke im dichten Abwehrnetz des Kontrahenten zu finden.
Nach einer halben Stunde wurden die Aktionen des nun ballsichereren Tabellenzweiten etwas zielstrebiger. Goretzka rettete vor Kratz (35.), nach Vrancics Solo fehlten beim Abschluss des Bosniers Zentimeter zur Führung (37.), und Kumbela kam nach Flanke von Vrancic per Kopf nicht voll hinter den Ball (38.).
Der 26. Spieltag
Mit demselben Personal kamen die Mannschaften aus der Kabine, wieder erwischten die Hausherren den besseren Start. Und vergaben die Riesenchance zum 1:0: Dedic köpfte nach Rzatkowskis Freistoßflanke aus drei Metern Eintracht-Keeper Davari an (49.).
Die Niedersachsen stemmten sich den Angriffswellen der Westfalen entgegen, Dabrowski und Dedic hatten binnen Sekunden weitere gute Gelegenheiten (53.). Lieberknecht war sichtlich unzufrieden, reagierte auf die Drangphase des VfL mit einem Doppelwechsel, Petersch und Boland kamen für Kratz und Korte (55.). Wenigstens setzte Kumbela nach einer knappen Stunde einen Nadelstich (59.).
Am Drücker aber blieben die Gastgeber, wenn auch nicht mehr mit dem großen Schwung wie unmittelbar nach der Pause. Glück für Braunschweig, dass Referee Stegemann ein Foul des bereits gelbverwarnten Bicakcic an Dedic nicht ahndete (66.), und dass Scheidhauer aus der Drehung knapp danebenschoss (70.).
Mit Fortuna war die Eintracht auch in der Schlussphase im Bunde: Rzatkowskis Bogenlampe landete erneut an der Latte (76.), bei Goretzkas Fernschüssen (77., 81.) fehlte nicht viel.
So kam es, wie es kommen musste: Elabdellaoui setzte sich am Flügel resolut und geschickt gegen Toski und Lumb durch und flankte an den zweiten Pfosten, wo Kumbela unbedrängt aus vier Metern einköpfte und damit für den äußerst glücklichen Dreier des Tabellenzweiten sorgte (85.).
Während die Eintracht dem Aufstieg ein gutes Stück näher kommt, haben sich die Abstiegssorgen der Bochumer vergrößert. Auf den VfL wartet am Karsamstag (13 Uhr) bei Hertha BSC das nächste Spitzenteam, Braunschweig empfängt zwei Tage zuvor (20.30 Uhr) Dresden.