MSV-Trainer Kosta Runjaic musste nach der 2:4-Niederlage bei Hertha BSC im defensiven Mittelfeld umstellen, da sowohl Koch (5. Gelbe) als auch Sukalo (Wadenprobleme) ausfielen. Dafür schenkte er Ibertsberger und Öztürk sein Vertrauen. Auch Cottbus' Coach Rudolf Bommer war vor Personalsorgen nicht gefeit - Bittroff flog beim 2:1-Sieg gegen Union Berlin mit Rot vom Platz und wurde nun von Engel vertreten. Außerdem erhielt Fomitschow den Vorzug vor Bickel.
Für beide Teams stand viel auf dem Spiel: Duisburg brauchte dringend Punkte für den Abstiegskampf, Cottbus für das Aufstiegsrennen. Dementsprechend motiviert begannen beide Mannschaften auch, was sich vor allem in intensiven Zweikämpfen manifestierte. Sowohl der MSV als auch der FCE schenkten sich nichts und lieferten sich teils packende, teils harte Duelle. Spielerisch lief allerdings hüben wie drüben nur wenig zusammen, weshalb sich eine Partie auf durchschnittlichem Zweitliganiveau entwickelte.
Der 26. Spieltag
Es dauerte bis zur 18. Minute, ehe es zum ersten nennenswerten Abschluss kam: Jovanovic schickte Exslager steil, der aus 14 Metern mit seinem scharfen Schuss aufs kurze Eck in Kirschbaum seinen Meister fand. 60 Sekunden später rauschte Brosinskis Distanzversuch knapp links vorbei. Kurz darauf sorgten auch die Gäste erstmals für Gefahr, als Sanogo im Sechzehner an Wiedwald scheiterte (21.).
Damit hatte es sich aber auch schon wieder an gefälligen Offensivaktionen. Die Kontrahenten konzentrierten sich vorwiegend auf die Abwehr und stellten sich dabei durchaus geschickt an. Klare Einschussgelegenheiten hatten folglich Seltenheitswert. Aus dem Spiel heraus ging also nicht viel, immerhin strahlten die Gäste über Standards durchaus Gefahr aus: Adlungs 30-Meter-Freistoß (29.) sauste aber ebenso knapp drüber wie Banovics Kopfball nach Ecke (33.).
Starkes Solo von Jovanovic - Cottbus nach der Pause energischer
Blick nach oben: Öztürk, Brandy, Exslager und Jovanovic (v.li.) nach dem 1:0. picture alliance
Nach 37 Minuten waren die Lausitzer jedoch unsortiert und kassierten direkt die Quittung: Bajic fing einen schlechten Pass ab und passte gleich auf Jovanovic, der zum 40-Meter-Solo ansetzte. Der Serbe trickste dabei den etwas hölzern wirkenden Hünemeier aus, schüttelte zudem Fomitschow ab und vollendete schließlich aus 14 Metern halblinker Position gekonnt zum 1:0. Die Cottbuser schienen beeindruckt, hatten danach keine Antwort parat und durften auch noch froh sein, dass sie zur Pause nicht noch höher zurücklagen - Perthels direkter Freistoß knallte ans Aluminium (45.+1).
Bommer hatte seinen Schützlingen in der Kabine offenbar die Leviten gelesen, denn Energie kam verbessert aus der Halbzeit und gab über Banovic (48.) und Fomitschow (49., 51.) rasch erste Duftmarken ab. Die Cottbuser traten nun energischer auf, waren zielstrebiger, nur fehlte es ihnen weiter an zündenden Ideen. Bommer erkannte das und wechselte mit Stiepermann und Rivic, die für Sörensen und Fomitschow kamen, frische Offensivkräfte ein.
Zu einer Qualitätsverbesserung führte das nicht. Zwar blieben die Lausitzer stark bemüht, konnten sich gegen disziplinierte und defensiv durchaus überzeugende Zebras aber keine zwingenden Chancen erarbeiten, auch aufgrund einer viel zu hohen Fehlpassquote. Nur Sanogo sorgte mit einem zu ungenauen Kopfball für Abwechslung (74.). Die Vorentscheidung fiel letztlich nach 80 Minuten, als Hünemeier im eigenen Sechzehner Exslager von den Beinen holte und Bajic den fälligen Strafstoß trocken zum 2:0 verwandelte. Kurz darauf glückte Rivic zwar noch der Anschluss (87.), dieser kam letztlich aber zu spät.
Aufgrund der Länderspielpause geht es für den MSV erst am Karsamstag (13 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Ingolstadt wieder weiter, Cottbus empfängt am Donnerstag zuvor (18 Uhr) Aalen.