Kölns Trainer Holger Stanislawski brachte nach dem 1:0-Erfolg beim FC St. Pauli mit Matuschyk und Bigalke zwei Neue. Strobl und Royer fanden sich dafür auf der Bank wieder. Ganz andere Sorgen hatte da Unions Coach Uwe Neuhaus, der im Vergleich zum 1:1 gegen Ingolstadt gleich viermal wechselte: Stuff, Pfertzel, Jopek (nach Gelb-Sperre) und Silvio spielten für Kapitän Mattuschka (grippaler Infekt), Kohlmann (Adduktorenprobleme), Zoundi und Schönheim, der kurzfristig angeschlagen passen musste.
Die Geißböcke erwischten den klar besseren Start. Der FC übte vom Anpfiff weg enormen Druck auf die Eisernen aus und zeigte sich in allen Belangen als bessere Mannschaft. Mehr Ballbesitz, mehr gewonnene Zweikämpfe, mehr Torschüsse - alles sprach für die Kölner, nur das Ergebnis noch nicht. Der FC hatte anfangs noch Probleme mit der Chancenverwertung, da Clemens an der Latte scheiterte (6.), McKenna nicht entscheidend zum Kopfball kam (12.) und Maierhofer knapp über die Latte köpfte (13.).
Der 23. Spieltag
Auch wenn die Domstädter mit einigen Ungenauigkeiten und technischen Fehlern zu kämpfen hatten, so waren sie dennoch klar am Drücker und legten ein beachtliches Tempo vor. Insgesamt war es ein prima Auftritt der Kölner, die bei hoch in den Strafraum geschlagenen Standards am gefährlichsten waren. Auf diese Weise fiel dann auch die hochverdiente Führung: Lehmann schlug den Ball in den Sechzehner, wo sich McKenna im Luftduell gegen Nemec durchsetzte und anschließend ins linke Eck einnickte (18.).
Auch danach änderte sich nichts, denn die Kölner bauten weiter auf offensiven Kombinationsfußball. Die Berliner indes reagierten meist, erarbeiteten sich dann und wann aber auch mal gefährliche Chancen (Terodde, 20., 33.). Die Mehrzahl der Möglichkeiten verbuchten jedoch die Hausherren für sich, auch wenn diese keinen hundertprozentigen Charakter aufwiesen (Maierhofer, 21., Bigalke, 28., Ujah, 34., Maroh, 44.). Insgesamt war aber keiner der beiden Mannschaften ein weiterer Torerfolg vergönnt, sodass es bei der knappen 1:0-Pausenführung der Stanislawski-Elf blieb.
Stanislawski und Neuhaus bringen je einen neuen Spielmacher
Freude im Schnee: Kölner bejubeln das 1:0. picture alliance
Beide Trainer reagierten zur Pause und tauschten jeweils auf der Spielmacherposition: Strobl ersetzte beim FC Bigalke, während Özbek auf der Gegenseite für Silvio kam. Am Geschehen auf dem Rasen änderte sich freilich nichts, Köln gab weiter den Takt vor und legte nach 52 Minuten nach - und wieder war ein Freistoß der Ausgangspunkt: Lehmann brachte den Ball in den Sechzehner zu Maroh, der per Kopf zu Maierhofer weiterleitete. Der Österreicher nahm die Kugel gekonnt an, drehte sich dann um seinen Bewacher Stuff und vollendete letztlich aus der Drehung ins linke untere Eck - 2:0.
Danach war die Luft ein wenig raus, vor allem die Geißböcke schalteten mindestens einen Gang zurück. Die nun lasche Einstellung der Kölner brachte Stanislawski auf die Palme. Der Coach kriegte sich kaum noch ein und schrie in einer Tour an der Seitenlinie, seine Spieler sollen sich doch wieder zusammenreißen. Die Köpenicker nutzten das, wurden aktiver und schnupperten über Kopplin (70.) und Nemec (76.) am Anschlusstreffer. Auf der anderen Seite vergab Clemens die dicke Chance, alles klar zu machen, als er den Ball bei einer Drei-gegen-Eins-Situation leichtfertig hergab (77.). Am Ende konnten die Geißböcke diese vergebene Möglichkeit verschmerzen, brachten sie doch den Dreier letztlich sicher über die Zeit.
Die Berliner sind wieder am kommenden Freitag (18 Uhr) zuhause gegen Erzgebirge Aue gefordert, am Sonntag darauf (13.30 Uhr) greifen die Kölner beim FSV Frankfurt erneut ins Geschehen ein.