Beim 1. FC Köln setzte Coach Holger Stanislawski trotz des Fehlstarts beim 0:1 in Braunschweig auf dieselbe Elf wie noch in der Vorwoche. Sorgenkind Peszko wurde unter der Woche für eine Spielzeit nach Wolverhampton verliehen. Zwei Änderungen gab es hingegen beim Aufsteiger aus Sandhausen. Dort schickte Trainer Gerd Dais nach dem 1:1 gegen den FSV Frankfurt Morena und Riemann anstelle von Klotz und Ulm (Knieprobleme) auf den Rasen.
Kölns Heimpremiere startete vor nur knapp 23.000 Zuschauern. Das DFB-Sportgericht hatte diese Strafe nach den Vorkommnissen gegen den FC Bayern (1:4) in der Vorsaison ausgesprochen. Doch trotz halbleeren Rängen begannen die Hausherren stark, waren auf Wiedergutmachung aus.
Druckvoll und dominant traten die Geißböcke in den Anfangsminuten auf und machten es dem SVS schwer, sich zu entfalten. Der Drittligameister setzte seinen Fokus sowieso auf eine geordnete Defensive und hatte damit auch Erfolg. Bis zur ersten Kölner Torchance dauerte es, trotz größerer Spielanteile, bis in die 16. Spielminute. Matuschyk versuchte es mit einem Distanzschuss.
Sandhäuser Defensivriegel stellt Köln vor Probleme
Mit zunehmender Spieldauer wurden die Gäste dann frecher, attackierten ebenfalls früh und kamen zu ersten Möglichkeiten. Die beste hatte dabei Fießer, dessen Kopfball auf dem Querbalken landete (27.). Keine 60 Sekunden später prüfte Löning Horn. Bei Köln war inzwischen Jajalo für den verletzten Chihi in die Partie gekommen und setzte gleich ein paar Akzente. Es entwickelte sich mehr und mehr ein Duell auf Augenhöhe, wenngleich Sandhausen seine defensive Grundordnung nicht aufgab.
Der FC hatte damit seine Mühe und Not, kam aber trotzdem noch zu zwei Großchancen in Durchgang eins: Erst verzog Bröker aus spitzem Winkel (37.), kurz vor dem Pausenpfiff konnte Royer Ischdonats Ausflug im Sechzehner nicht nutzen und verfehlte ebenfalls den Sandhäuser Kasten (44.).
Köln erzeugt großen Druck: Bröker trifft nur Alu
Übernahm Verantwortung vom Punkt und traf: Thomas Bröker. Getty Images
Zu Beginn des zweiten Durchgangs wechselte Köln-Coach Stanislawski einmal. Tese blieb für Ishak in der Kabine. In den Fokus rückte aber erst einmal ein anderer: Bröker fackelte nicht lange und zog humorlos aus über 30 Metern ab - Pfosten (47.). In den Folgeminuten nahmen die Domstädter den Aufsteiger enorm in die Mangel und kamen gleich mehrmals gefährlich vor das Tor Ischdonats. Der erlösende erste Saisontreffer wollte aber noch nicht fallen.
In Minute 62 schickte Jajalo den gestarteten Brecko, der von Adler unfair gestoppt wurde. Nachdem sich die Aktion im Sechzehner abspielte, zeigte Schiedsrichter Wingenbach zu Recht auf den Punkt. Die Chance aus elf Metern ließ sich Bröker nicht nehmen und schob ein zur Kölner Führung (63.). Wenige Minuten nach der Führung hatte der Torschütze eine weitere Einschussmöglichkeit, traf aus spitzem Winkel jedoch nur Torwart Ischdonat.
Mit dem Beginn der Schlussviertelstunde stellte SVS-Coach Dais auf Offensive um, brachte Dorn und Halfar ins Spiel. Es dauerte auch nur wenige Momente, da jubelten die Gäste über den vermeintlichen 1:1-Ausgleich. Schulz köpfte nach einem Achenbach-Freistoß ins lange Eck ein, doch das Gespann um Schiedsrichter Markus Wingenbach entschied auf Abseits (78.).
Dorn kommt und trifft
Köln sah bereits wie der sichere Sieger aus, ehe Ischdonat das Leder nochmals nach vorne drosch. Dort leistete sich Brecko einen Fauxpas und legte Joker Dorn das Leder unfreiwillig vor. Dieser überlistete Horn mit einem eleganten Lupfer zum späten Ausgleich (89.).
Unzufriedenheit machte sich beim FC breit, denn nach der Auftaktniederlage wurde es auch bei der Heimspielpremiere nichts mit dem ersten Dreier der Saison. Für Sandhausen war es das zweite Unentschieden in Folge.
Köln tritt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) im DFB-Pokal bei Drittligist Unterhaching an. Zuvor spielen die Geißböcke noch am Sonntag ein Freundschaftsspiel gegen Podolskis neuen Klub Arsenal London. Sandhausen empfängt im Pokal am Montag, 20.8., um 18.30 Uhr den Ligarivalen Energie Cottbus.