Der Cottbuser Trainer Claus-Dieter Wollitz baute nach dem 0:0 bei Erzgebirge Aue beide Neuverpflichtungen ein: Schorch und Fenin rückten für Ziebig und Sörensen ins Team, des Weiteren verdrängte Müller Youngster Bittencourt.
Eintracht-Coach Armin Veh setzte im Vergleich zur Nullnummer gegen den SC Paderborn ebenfalls auf die beiden Neuzugänge: Idrissou und Friend rückten für Schwegler und Gekas ins Team.
Energie legte zunächst gut los, Adlung (3.) und Fenin (6.) wurden in vielversprechenden Position gerade noch abgeblockt. Die Lausitzer waren bei sommerlichen Temperaturen aggressiver in den Zweikämpfen, Frankfurt präsentierte sich verhalten.
Die Führung der Hausherren entsprach so nach zehn Minuten den Spielanteilen: Fenin fintierte nach Schorchs Pass in die Tiefe clever und ließ den Ball durch. Adlung drang so von halbrechts in den Strafraum ein und legte quer auf Rangelov, der einen Tick schneller war als Schildenfeld und aus sechs Metern einnetzte.
Die Hessen verschoben sich nach dem Rückstand etwas weiter nach vorne, die Harmonie im Zusammenspiel aber fehlte und führte zu keinen zwingenden Aktionen. Anders die bissige Wollitz-Elf, die exemplarisch für ihre Einsatzfreude zwei weitere vielversprechende Chancen hatte, weil Rangelov und wenig später Fenin frühzeitig attackierten: Müller verzog (19.), Lehmanns Rettungsaktion gegen den Torschützen hätte fast ein Eigentor zur Folge gehabt (20.).
Nach 20 Minuten "Vollgas-Fußball" steckten die Lausitzer etwas zurück, ohne die Spielkontrolle abzugeben. Denn die Frankfurter, bei denen Idrissou und Friend Fremdkörper waren, enttäuschten nach wie vor auf der ganzen Linie. Meiers Schüsschen aus der Distanz blieb die einzige kaum nennenswerte Offensivaktion der Gäste im ersten Durchgang (27.), weil Energie die Angriffe meist schon im Mittelfeld unterband.
An der Linie war Veh ob der Darbietung seiner Schützlinge höchst unzufrieden - Matmour kam für Lehmann (36.), konnte aber bis zum Kabinengang keine Impulse verleihen. Die besseren Szenen hatte nach wie vor Cottbus, meist über die anfällige linke Defensivseite des Gegners. Müller setzte Fenin in Szene, Nikolov parierte den 16-Meter-Schuss des Ex-Frankfurters sicher (44.).
Der 7. Spieltag
Mit Korkmaz für Djakpa brachte die Eintracht mit Wiederanpfiff noch einen Offensivakteur, Veh stellte auf eine Dreierkette um. Den besseren Start aber erwischte wieder Cottbus: Nach einem abgewehrten Freistoß setzte Kruska nach und spielte hoch nach links zu Müller. Der Mittelfeldmann nahm den Ball an und flankte fast von der Grundlinie butterweich auf den Kopf des ungedeckten Rangelov, der aus sechs Metern locker einnickte (50.).
Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken zogen sich die Lausitzer etwas weiter zurück. Frankfurt erhielt so mehr Spielanteile, ohne aber zunächst offensiv mehr an Präsenz zu gewinnen. Wie aus dem Nichts fiel so der Anschlusstreffer der Gäste: Nach Freistoßflanke von Köhler von halblinks stand Bittroff gegen Anderson und Friend alleine, und der Kanadier köpfte gekonnt am rechten Fünfmeterraum ins lange Eck (66.).
Nun roch der Aufstiegsfavorit Lunte und drückte vehement. Die Hausherren konterten, und wie: Rangelov gewann das Kopfballduell gegen Schildenfeld, Müller kam halbrechts an den Ball und leitete weiter zu Adlung, der frei vor Nikolov cool abschloss - 3:1 (70.)! Doch postwendend waren die Hessen wieder dran: Rode öffnete das Spiel mit Pass nach links zu Idrissou, dessen genaue Flanke Korkmaz aus elf Metern ins rechte untere Eck einköpfte (72.).
Für Spannung war also in der Schlussphase gesorgt. Und die Gäste drängten vor allem über die linke Angriffsseite auf den Ausgleich, die lange Zeit überlegenen Wollitz-Schützlinge verteidigten nun mit Mann und Maus und schafften oft nur durch Befreiungsschläge Entlastung. Meier verpasste den Ausgleich nur um Zentimeter (86.), kurz vor Schluss aber jubelte die Eintracht doch: Idrissou gewann nach Köhlers Freistoßflanke aus dem Halbfeld das Luftduell gegen Keeper Kirschbaum und köpfte ins leere Tor ein (89.).
Energie Cottbus ist am Samstag (13 Uhr) zu Gast bei Eintracht Braunschweig, die Eintracht aus Frankfurt empfängt am Freitag (18 Uhr) Hansa Rostock.