Der Cottbuser Interimstrainer Markus Feldhoff musste nach der 1:2-Niederlage in Dresden auf die Gelb-gesperrten Adlung und Müller verzichten und beorderte dafür Reimerink und Kucukovic in die Startelf. Taktisch wurde die Mannschaft offensiver ausgerichtet. Das 4-2-3-1-System wurde auf ein 4-4-2 umgestellt.
Duisburg-Coach Oliver Reck nahm im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Karlsruhe zwei personelle Veränderungen vor: Kapitän Bajic kehrte für Bollmann in die Innenverteidigung zurück und Gjasula erhielt im defensiven Mittelfeld den Vorzug vor dem angeschlagenen Hoffmann (Sprunggelenksprellung).
Renno rettet die Pausenführung
Die Anfangsphase war von Mittelfeldgeplänkeln geprägt. Beide Teams konzentrierten sich auf die Defensivarbeit und standen kompakt in der eigenen Hälfte. Das ging auf Kosten von Offensivaktionen und Torchancen. Nach zehn Minuten kamen die Zebras besser in die Partie und fanden einen Weg durch die FCE-Abwehr: Immer wieder spielten die Gäste Pässe durch die Nahtstelle der Viererkette. Daraus resultierte auch die größte Chance der Anfangsphase, als Sukalo den Ball in den Lauf von Wolze hob. Frei vor Torwart Renno zog der linke Mittelfeldspieler aber den Kürzeren (19.)
Dieser Aufreger rüttelte die Cottbuser wach, sodass diese mehr investierten und dafür belohnt wurden. Erst setzte Rangelov den Ball mit einem Lupfer auf das Tornetz (33.), kurz darauf machte es Kruska besser und verwandelte, von Kucukovic in Szene gesetzt, mit einem strammen Flachschuss aus 20 Metern ins rechte Eck (34.).
Nun mussten auch die Zebras offensiver zu Werke gehen und machten Druck. Das tat dem Spielfluss gut, immerhin entstanden so immer mehr Strafraumszenen. Jula (38.) und Gjasula (41.) näherten sich dem Tor an. Als der Ausgleich schon in der Luft lag, rettete Torwart Renno erst gegen Brosinski und parierte dann auch den Nachschuss von Jula (42.).
Berberovic sieht Gelb-Rot
Der 19. Spieltag
Im zweiten Durchgang suchte der MSV sofort den Weg nach vorne und schnürte die Hausherren in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff am eigenen Strafraum fest. Jedoch sprang nur ein schlecht-platzierter Wolze-Schuss aus spitzem Winkel heraus (47.). So konnte sich Cottbus wieder befreien und das Spiel ins Mittelfeld verlagern.
Auch wenn die Partie in der Folge wieder ausgeglichener war, produzierten die Duisburger die klareren Chancen. Domovchiyski tauchte nach einer Berberovic-Flanke frei vor Renno auf und brachte den Ball aus sechs Metern nicht am FCE-Schlussmann vorbei (55.).
Die Zebras wurden ungeduldiger und aggressiver. Beide Teams gingen hart in die Zweikämpfe. Nach einem Duell im Mittelfeld gerieten Berberovic und Rangelov aneinander. Beide Spieler sahen Gelb. Da der MSV-Verteidiger aber schon vorbelastet war, musste er mit Gelb-Rot vom Feld (59.). Die Überzahl-Situation spielte den Lausitzern natürlich in die Karten. Energie legte sich die Gäste zurecht, Kruska (67.), Bittencourt (69.) und Reimerink (72.) verpassten es aber, die Führung auszubauen.
Ausgleich in Unterzahl: MSV-Innenverteidiger Branimir Bajic bejubelt sein Tor. FCE-Schlussmann René Renno (re.) kann es nicht glauben. picture alliance
Genau das sollte sich rächen: Kern trat eine Ecke von rechts nach innen, wo Sukalo per Kopf nach hinten verlängerte. Schließlich fiel der Ball Bajic vor die Füße, der aus kurzer Distanz zum 1:1-Ausgleich einschob (75.). In der Schlussphase spielten fast ausschließlich die Hausherren, die Zebras lauerten auf Konter. Ludwig (80.) und Kronaveter (84.) hatten das Tor schon auf dem Fuß, scheiterten aber an Torwart Wiedwald oder zielten haarscharf daneben.
Cottbus gastiert nach der Winterpause am Montag, den 6. Februar 2012 (20.15 Uhr) beim TSV 1860 München. Duisburg spielt schon am Freitag (3. Februar 2012, 18 Uhr) zu Hause gegen den FSV Frankfurt.