FSV-Coach Hans-Jürgen Boysen brachte nach der 0:4-Niederlage in Berlin gleich vier neue Spieler in der Startelf: Heitmeier, Müller, Fillinger und Gaus verdrängten Gordon, Hleb, Chrisantus sowie N'Diaye auf die Bank. Im Gegensatz dazu verzichtete Bochums Trainer Andreas Bergmann auf personelle Änderungen und vertraute derselben Elf wie beim 1:1 gegen Düsseldorf.
Die Frankfurter waren von Beginn an um Spielkontrolle bedacht, konnten das aber nicht so richtig umsetzen. Zwar hatte der FSV ein optisches Übergewicht, Zwingendes sprang für die Gastgeber aber nicht heraus. Lediglich über ein paar Fernschüsse von Fillinger (3.), Benyamina (7.) und erneut Fillinger (18.) sorgte die Boysen-Elf halbwegs für Furore.
Der 19. Spieltag
Der VfL seinerseits machte nach vorne sehr wenig, konzentrierte sich lange Zeit auf eine stabile Deckung und wartete geduldig auf die eigene Chance. Die Strategie ging nach 20 Minuten vollends auf: Aydin schüttelte Heitmeier locker ab und bediente anschließend Kopplin, der freistehend aus kurzer Distanz die Gäste in Führung brachte. Kurz darauf folgte gleich der Doppelschlag: Wieder war Bochums rechte Seite der Ausgangspunkt. Federico schlug das Leder nach innen zu Tese, der aus der Drehung den nächsten Wirkungstreffer setzte (22.).
Es war der Nackenschlag für die Hessen, die in der Folge völlig aus dem Tritt gerieten und kaum noch zur Geltung kamen. Die Bochumer taten nicht mehr als nötig und hatten es dennoch sehr leicht, Gefahr vom eigenen Kasten fernzuhalten. Boysen reagierte noch vor der Pause und brachte mit Chrisantus für Müller einen weiteren Stürmer. Doch auch in dieser nun deutlich offensiveren Formation konnten die Frankfurter nichts am 0:2-Pausenrückstand ändern, auch weil Toski nach 44 Minuten auf der Linie gegen Cinaz rettete.
Entspannte Bochumer bringen den Dreier in trockene Tücher
Freude pur: Chong Tese bejubelt sein soeben erzieltes 2:0. picture alliance
Auch im zweiten Durchgang, den beide Teams ohne weitere Wechsel begannen, zeigte sich das gleiche Bild. Frankfurt bemüht, aber hilflos. Bochum stand gut und setzte immer mal wieder Nadelstiche, so auch in der 52. Minute, als Inui alles hätte klar machen können. Der Japaner scheiterte allerdings im Eins-gegen-Eins am gut reagierenden Klandt, sodass die Hessen weiter leise Hoffnungen hegen durften. Insgesamt ließen es die Bochumer nun etwas zu locker angehen und ließen einige vielversprechende Kontergelegenheiten aufgrund zahlreicher miserabler Pässe ungenutzt.
Bergmann musste dennoch nicht bange sein, da die Hessen weiterhin gänzlich ungefährlich waren. Zufrieden dürfte der VfL-Coach aber auch nicht gewesen sein, schließlich verpassten es seine Mannen, den Sack zuzumachen. So vergab Dabrowski eine weitere gute Gelegenheit (62.). Diese fahrlässige Chancenverwertung wäre auf der Gegenseite durch Chrisantus fast bestraft worden, allerdings nur fast. Der Nigerianer kam bei einer Ecke nicht mehr entscheidend zum Abschluss (66.).
Damit hatte es sich aber auch schon mit gelungenen FSV-Angriffen. Daran änderten auch die Hereinnahme von N'Diaye und Yun nichts mehr. Am Ende brachten die Bochumer den Dreier souverän und ohne allzu große Anstrengungen nach Hause und dürfen sich nun auf das bevorstehende Highlight im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den FC Bayern München freuen.
Die Frankfurter hingegen, die kurz vor Schluss durch Yelen (84.) und N'Diaye (85.) VfL-Schlussmann Luthe immerhin noch mal forderten, verabschieden sich in die Winterpause und sind erst wieder am Freitag, den 3. Februar, in Duisburg gefordert. Zwei Tage später greifen die Bochumer gegen Rostock ins Geschehen ein.