Frankfurts Trainer Hans-Jürgen Boysen sah im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Schalke im DFB-Pokal Handlungsbedarf und nahm insgesamt fünf Veränderungen vor. Christian Müller (fünfte Gelbe), Heitmeier, Fillinger, Gjasula und N’Diaye wurden von Schulz, Gallego, Mnari, Cidimar und Mölders ersetzt. Auf der gegnerischen Seite war Paderborns Trainer Andre Schubert nach dem 3:0-Heimerfolg über Fortuna Düsseldorf mit der Leistung seiner Startelf weitestgehend zufrieden und ließ diese Formation folglich unverändert.
Die Partie im Frankfurter Volksbank-Stadion begann äußerst ruhig. Die neuformierte Viererkette der Hausherren suchte in der Anfangsphase Sicherheit. Sie zog sich bei gegnerischem Ballbesitz in die eigene Hälfte zurück und machte die Räume sehr eng. Die Paderborner spielten geduldig, fanden aber dennoch lange Zeit keine Lücke. Die Folge waren viele Quer- und Rückpässe im Spielaufbau, worunter die Ansehnlichkeit der Partie deutlich litt. Die erste Halbchance der Begegnung hatte Kapllani nach einem langen Ball von Alushi, aber FSV-Schlussmann Klandt war auf dem Posten (11.). Wenn die Hessen das Leder erobern konnten, ging es schnell nach vorne. Doch am SCP-Strafraum war zumeist Feierabend.
Der 10. Spieltag
Nach einer knappen Viertelstunde und der zweiten Chance für Kapllani (14.) wurde das optische Übergewicht der Ostwestfalen größer. Besonders bei schnellen Kombinationen wirkte die umgestellte Defensive der Gastgeber einige Male überfordert. Die Schubert-Elf konnte diese Vorgehensweise aber nur zu selten umsetzen. Meistens wurde das Spielgerät quer gepasst, wodurch die Partie viel Tempo verlor. Auch der FSV traute sich in der Offensive kaum etwas zu. Es dauerte über eine halbe Stunde ehe die Frankfurter ihr Können aufblitzen ließen. Nach einem schönen Doppelpass mit Mölders jagte Wunderlich das Leder von der Strafraumgrenze über den Kasten von Schlussmann Masuch (32.). Abgesehen von einem missglückten Querpass in aussichtsreicher Position im Strafraum von Wemmer (39.) und einem abgefälschten Schuss von Mölders (40.) passierte bis zum Pausentee nichts mehr.
Torschütze Wunderlich (unten) feiert mit Konrad das 1:0 gegen Paderborn. picture-alliance
Nach dem Seitenwechsel wirkten die Hausherren deutlich wacher und belohnten sich sehr schnell durch einen sehenswerten Spielzug. Gallego spielte auf der rechten Seite in den Lauf von Müller, der im Strafraum in die Mitte legte. Cidimars Schuss am Elfmeterpunkt prallte von Mohrs Schienbein vor die Füße von Wunderlich, der aus wenigen Metern nur noch einschieben musste (51.). Die Boysen-Elf hatte nun ordentlich Selbstvertrauen, musste aber nach einem schlimmen Bock von Klandt fast den Ausgleich hinnehmen. Der FSV-Keeper beförderte das Spielgerät direkt zu Kapllani, dessen Heber aus 20 Metern knapp am Pfosten vorbeiging (55.). Vier Minuten später prüfte Mohr nach einem Alushi-Freistoß Frankfurts Nummer Eins per Kopf. Dieses Mal war er auf dem Posten (59.).
Die Partie war nun offen. Die Frankfurter lauerten auf weitere Konterchancen, während die Ostwestfalen mehr in der Offensive investieren mussten. Eine missglückte Brückner-Flanke von links brachte beinahe den Ausgleich. Klandt reagierte geistesgegenwärtig (66.). Und der Keeper stand immer mehr im Brennpunkt, da Paderborn zusehends stärker wurde und sich viele Chancen erspielte. So parierte er mit einem Weltklassereflex einen Mohr-Kopfball aus kurzer Distanz (73.). Aber auch die Hausherren hatten klasse Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Der eingewechselte Spielmacher Gjasula zirkelte einen Freistoß aus knapp 25 Metern nur an den linken Pfosten (80.). In den letzten zehn Minuten drängten die Paderborner auf den Ausgleich und warfen alles nach vorne. Die Hausherren konnten die Angriffe aber meistens abwehren und machten in der Nachspielzeit durch Fillinger den Sack endgültig zu (90.+2).
Frankfurt tritt am 11. Spieltag am Freitag um 18 Uhr beim VfL in Bochum an. Paderborn empfängt erst am Sonntag um 13.30 Uhr Hertha BSC.