Bielefelds Trainer Christian Ziege, der angesichts der Vorgabe, sechs Punkte aus den nächsten drei Spielen zu holen unter Erfolgszwang stand, wartete gegenüber dem Pokal-Aus unter der Woche durch die 0:3-Pleite in Kaiserslautern mit einer personellen Änderung in der Startelf auf und setzte auf Offensive: Routinier Neuville kam statt des verletzten Feick (Kapselverletzung am Sprunggelenk) zusätzlich zu Guela und Berisha von Beginn an zum Zug.
Union-Coach Uwe Neuhaus sah nach der bitteren 1:2-Niederlage in Augsburg durch einen Gegentreffer in der Nachspielzeit keine Veranlassung, seine Anfangsformation umzubauen.
Spieler des Spiels
Eilhoff - Schöneberg , N. Fischer, B. di Gregorio, Schuler - Bölstler, Guela , Abelski , Heidinger - Berisha , Neuville
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Schüco-Arena |
| Zuschauer | 10.112 |
In einer tempoarmen Anfangsphase erarbeiteten sich die Gäste vom Anpfiff weg mit agilen Offensivbemühungen Feldvorteile. Die Arminia agierte aus einer Konterstellung heraus und zeigte sich von der Einsatzbereitschaft durchaus auf der Höhe. Im Spiel nach vorne konnten die hierbei verunsichert wirkenden Ziege-Schützlinge aber zunächst keinerlei Akzente setzen. Anders die Köpenicker, die das Spiel immer besser in den Griff bekamen und schnell erste Halbchancen kreierten: Mosquera hämmerte das Sportgerät, das leicht abgefälscht wurde, drüber, Mattuschka führte den Eckball kurz aus, erhielt das Leder zurück, zog nach innen und beförderte die Kugel in die aufnahmebereiten Arme von DSC-Keeper Eilhoff (7.).
Die Bielefelder versuchten weiter über den Kampf ins Spiel zu kommen, boten Union aber nun zu große Freiräume und agierten in der Abwehr teils vogelwild: Eilhoff parierte in Minute 15 einen Kopfball des aufgerückten Peitz reaktionsschnell, Benyamina kam einen Schritt zu spät, um abzustauben. Binnen 60 weiterer Sekunden hatte der im Strafraum völlig freistehende Ede die große Chance, die Köpenicker in Front zu bringen, beförderte den Ball aber am Arminen-Gehäuse vorbei. Weitere sieben Zeigerumdrehungen später zielte Benyamina an der Strafraumgrenze zu ungenau und setzte so das Leder haarscharf am rechten Pfosten vorbei (22.).
In der Folge konnten die Ostwestfalen die Partie zwar ausgeglichener gestalten, ließen in der Vorwärtsbewegung aber weiter jeglichen Esprit und Durchschlagskraft vermissen. Das Kellerduell auf der Alm war so vor dem Kabinengang nichts für Fußball-Gourmets. Nach 40 Minuten hatten die Hausherren gleichwohl ihre erste Torchance: Der Ball prallte nach einer flachen Hereingabe von links zu Neuville, der aus guter Position abschloss. Die Kugel wurde auf dem Weg in die Maschen jedoch von Göhlert zur Ecke abgefälscht.
Der 10. Spieltag
Union ergriff nach dem Wiederanpfiff wie zu Beginn von Durchgang eins sofort die Initiative. Menz probierte es aus der Distanz, jagte den Ball aber gut zwei Meter am rechten Kreuzeck vorbei (48.). Doch auch die Arminia schien nun aufgewacht zu sein. Erst hämmerte Abelski das Leder aufs Tor. Glinker musste mit beiden Fäusten ran. Anschließend versuchte es Heidinger wie zuvor Abelski ebenfalls aus der Distanz, ohne den Union-Keeper zu überwinden (51.).
In der 61. Minute gingen die Gäste aus der Hauptstadt in Front: Nach weitem Schlag leitete Stuff das Leder zu Göhlert weiter. Dieser beförderte die Kugel zum großgewachsenen Peitz, der keine Mühe hatte, einzuköpfen (61.). Doch die Bielefelder antworteten nahezu postwendend: Schuler flankte aus vollem Lauf von der linken Seite. Union-Keeper Glinker verschätzt sich völlig, segelte so am Ball vorbei, sodass Berisha am zweiten Pfosten unbedrängt vollenden konnte – 1:1! Die Partie war mittlerweile durchaus munter, wenngleich ihr Niveau weiter überschaubar blieb.
Benyamina zielt genau, Mosquera stehen beide Pfosten im Weg
Die Köpenicker machten weiter den zielstrebigeren Eindruck und gingen in der 73. Minute erneut in Führung: Nach einer Ecke von links stieg Benyamina hoch und befördert die Kugel mit dem Kopf maßgenau in die Maschen. Die Ziege-Schützlinge bemühten sich zwar, erneut zu egalisieren, hatten jedoch hierfür außer ihrem Kampfgeist keine Mittel. In den letzten Spielminuten boten sich den "Eisernen" zudem hochklassige Kontermöglichkeiten. So scheiterte Mosquera in Minute 88, als er die Kugel an den linken Pfosten schlenzte. Der just eingewechselte Savran verstolperte beim Versuch das Leder zu kontrollieren. In der 90. Minute legte der Ex-Dresdner im richtigen Moment zu Sturmkollege Mosquera, diesmal traf der Kolumbianer den rechten Innenpfosten.
Bielefeld tritt am 11. Spieltag samstags um 13 Uhr auswärts beim FC Augsburg an, ein erster von dann zwei Siegen ist dort für Christian Ziege Pflicht. Die "Eisernen" genießen nach nun zuletzt zwei Auswärtspartien Heimrecht und empfangen Oberhausen tags darauf am Sonntag um 13:30 Uhr.