Erleichterung dürfte bereits vor dem Anpfiff bei Arminen-Coach Benno Möhlmann geherrscht haben. Grund: Stürmer Dirk van der Ven hatte seinen Muskelfaserriss aus dem Spiel gegen Saarbrücken (2:0) überwunden und konnte mitwirken. Da auch Brinkmann fit war, konnte Möhlmann dieselbe Elf aufbieten, die drei Punkte aus dem Saarland entführte. Sein Pendant Martin Andermatt nahm gegenüber dem 3:1-Sieg gegen Karlsruhe eine Änderung vor. Rada verstärkte die zentrale Defensive, Stürmer Yang blieb nur ein Platz auf der Bank.
Von Beginn an entwickelte sich eine temporeiche Partie, die jedoch von den taktischen Vorgaben geprägt war. Beide Teams versuchten ein Übergewicht im Mittelfeld herzustellen, so dass Torchancen im ersten Abschnitt Mangelware blieben. Eintracht Frankfurt versteckte sich auf der Bielefelder „Alm“ keineswegs, doch stand Sasa Ciric als einzige nominelle Spitze gegen die kompakte Bielefelder Deckung auf verlorenem Posten. Bei den Arminen sorgte besonders der agile Brinkmann auf der rechten Außenbahn für Gefahr.
Nicht umsonst war der Ex-Frankfurter auch am einzigen Treffer vor der Pause maßgeblich beteiligt. Nach einem Ballverlust von Gebhardt drang der 32-Jährige in den Eintracht-Strafraum ein. Gebhardt wollte seinen Fehler wieder wettmachen und spitzelte Brinkmann den Ball vom Fuß, doch das Leder landete genau bei Dammeier, der mit einem trockenen Linksschuss aus rund 18 Metern Frankfurts Keeper Heinen keine Abwehrchance ließ.
Nach dem Seitenwechsel setzte Martin Andermatt voll auf Offensive und brachte mit Pavel Kryszalowicz und Chen Yang zwei zusätzliche Angreifer. Doch der zweite Durchgang begann mit einem Bielefelder Paukenschlag. Einen zu kurz abgewehrten Eckball nahm Albayrak aus rund 22 Metern direkt ab und traf ins rechte untere Toreck (46.).
Frankfurt stemmte sich nun mit Macht gegen die Niederlage, Bielefeld setzte auf die beliebte Kontertaktik. Nur zehn Minuten später kehrte die Eintracht in die Partie zurück, als Ciric einen von Borges an Yang verursachten Foulelfmeter verwandelte (56.).
In der letzten halben Stunde erlebten 10 818 zuschauer auf der Bielefelder „Alm“ eine echte Spitzenpartie. Das bessere Ende hatte Bielefeld für sich, weil Frankfurt die entscheidenden Fehler produzierte. So vor dem 3:1, als Wiedener den Ball praktisch vor die Füße von Wichniarek köpfte. Der Pole setzte Brinkmann in Szene, der mit einem klugen Querpass für Dammeier auflegte. Dieser überwand mit seinem starken linken Fuß Heinen zum zweiten Mal (76.).
Das 4:1 durch Brinkmann war eine Zugabe für die begeisterten Zuschauer. Nach einem Solo über rund 45 Meter überwand der 32-Jährige Heinen mit einem technisch hervorragenden Lupfer in den linken Torwinkel (78.).
Dank einer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt siegte Bielefeld auch in dieser Höhe verdient. Frankfurt setzte nach dem Seitenwechsel voll auf Offensive und lief den Ostwestfalen damit ins offene Messer.