Formel 1

Alternativserie angekündigt!

FIA will rechtlich gegen FOTA vorgehen

Alternativserie angekündigt!

Kimi Räikkönen (ob.) und Lewis Hamilton

Die Formel 1 ohne Ferrari (ob.) und McLaren-Mercedes? Diese Vision wird immer wahrscheinlicher. imago

"Diese Teams haben keine andere Alternative, als mit den Vorbereitungen für eine neue Meisterschaft zu beginnen, die die Werte ihrer Teilnehmer und Partner widerspiegelt", teilten die acht Rennställe um Wortführer Ferrari in einer am Freitag veröffentlichten Presseerklärung mit.

In der Teamvereinigung FOTA sind neben Ferrari noch McLaren-Mercedes, BMW-Sauber, Brawn GP, Toyota, Red Bull, Toro Rosso und Renault organisiert. Mit dem 2008 gegründeten Zusammenschluss wollen die Rennställe ihre Position gegenüber den Verhandlungspartnern stärken. Ursprünglich waren noch mehr Teams Mitglieder, doch Williams und Force India wurden ausgeschlossen, nachdem sie vorbehaltlos für die WM 2010 gemeldet hatten.

zum Thema

"Die Serie wird eine transparente Führungsstruktur und ein einheitliches Regelwerk haben. Sie wird Neueinsteiger ermutigen, auf die Wünsche der Fans hören und die Kartenpreise reduzieren. Die besten Fahrer, größten Stars, Sponsoren und alle Rennställe, die dem Motorsport auf höchstem Niveau historisch verbunden sind, werden teilnehmen", teilte die FOTA mit.

Der Motorsport-Weltverband FIA hat die Ankündigung der FOTA "zur Kenntnis genommen" und den rebellierenden Rennställen mangelnde Kompromissbereitschaft vorgeworfen. "Die FIA ist enttäuscht, aber nicht davon überrascht, dass die FOTA nicht in der Lage war, einen Kompromiss zu erzielen. Es ist eindeutig, dass gewisse Teile der FOTA im Zuge der Verhandlungen nie die Absicht hatten, eine Einigung zu erzielen", teilte die FIA am Freitag mit. Die FIA könne "sich nicht die Regeln für die Formel 1 vorschreiben lassen", hieß es weiter.

Der Weltverband kündigte später am Nachmittag dann auch rechtliche Schritte gegen die Rennställe an. "Die Aktionen der Teamvereinigung FOTA und im besonderen von Ferrari laufen auf ernsthafte Rechtsverletzungen hinaus", so der Wortlaut einer Pressemitteilung. Zuvor hatte die FIA die Sachlage durch Anwälte prüfen lassen.

Die in der FOTA zusammengeschlossenen Rennställe hatten sich in der Nacht zum Freitag in der Nähe von Silverstone, wo am Wochenende der Grand Prix von Großbritannien stattfinden wird, getroffen, um über die jüngsten Vorschläge von FIA-Chef Max Mosley zu beraten. Dieser hatte betont, dass sich die Teams erst vorbehaltlos in die Starterliste für die Formel-1-Saison 2010 eintragen sollten, ehe über eine Lösung des Konflikts um die Budgetobergrenze von 45 Millionen Euro verhandelt werden könne.

Darauf ließen sich Ferrari, McLaren-Mercedes, BMW-Sauber, Brawn GP, Toyota, Red Bull, Toro Rosso und Renault nicht ein. Sie zogen ihre Nennung für die WM 2010 zurück.

Damit stehen bisher mit Williams, Force India sowie den Neulingen Campos (Spanien), Manor (Großbritannien) und US F1 (USA) nur fünf Teams für die Formel-1-WM 2010 fest. Mosley will mit 13 Rennställen an den Start gehen. Die endgültige Starterliste für die WM 2010 wird allerdings nun doch nicht am Samstag bekannt gegeben. Ein genauer Termin steht noch nicht fest, nachdem der Weltverband seine rechtlichen Möglichekeiten gegen die Abtrünnigen noch prüfen wolle. Insgesamt haben sich 15 neue Teams bei der FIA beworben.