Formel 1

Renault kehrt als Werksteam zurück

Franzosen übernehmen Lotus-Rennstall

Renault kehrt als Werksteam zurück

Bald wieder mehr als eine Motorenlieferant: Renault.

Bald wieder mehr als eine Motorenlieferant: Renault. Getty Images

Probleme hatte es bis zuletzt in den Verhandlungen mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gegeben, dabei ging es um finanzielle Zuschüsse. Renault wollte bei einem Start als Werksteam nicht wie ein Neuling behandelt werden, sondern die gleichen Sonderzahlungen erhalten wie die privilegierten Teams wie Ferrari, Red Bull oder Mercedes.

Als Argument führten die Franzosen ihre große Geschichte in der Formel 1 an - so gewann man 2005 und 2006 mit Fernando Alonso im Cockpit sowohl die Fahrer als auch die Konstrukteurs-WM. Bis 2009 war Renault in der Formel 1 engagiert, zog sich dann aber zurück. 2010 wurden von dem damaligen Team 75 Prozent der Anteile an eine Investmentgesellschaft verkauft. Daraus wurde schließlich der Lotus-Rennstall aufgebaut, der 2011 dann auch die restlichen 25 Prozent übernahm. Seitdem war Renault nur noch als Motorenlieferant dabei.

In diesem Segement waren die Franzosen dann lange Zeit das Maß aller Dinge, so konnte man mit Red Bull und Sebastian Vettel zwischen 2010 und 2013 gleich vier Konstrukteurs- und ebenso viele Fahrertitel bejubeln. Mit der Einführung der Turbo-Motoren 2014 verlor man aber den Anschluss an die Konkurrenten Mercedes und Ferrari. Darunter hatte dann auch die Marke Renault zu leiden, die durch die Formel 1 nicht mehr den erhofften Werbeeffekt generierte. Auch deshalb reifte bei den Verantwortlichen um Geschäftsführer Carlos Ghosn die Überlegung, etwas ändern zu wollen und wieder selbst tätig zu werden. "Unser Ziel ist es zu gewinnen - selbst wenn es einige Zeit dauern wird", gab Ghosn die Marschroute schon einmal vor: "Wir hatten zwei Möglichkeiten: Ganz zurück kommen oder die Formel 1 ganz verlassen."

Im Januar will Renault "mehr Details" über das Comeback geben. Seit 1977 ist Renault fast ohne Pause als Team oder Ausrüster in der Formel 1 dabei. Nur 1987 und 1988 fehlten die Franzosen in der Formel 1, während man von 1998 bis 2000 Motoren unter dem Namen Mecachrome lieferte.

drm