Formel 1

Spielberg - Mit 300 km/h durch die Bergidylle

GP von Österreich - Alles rund um den Red Bull Ring

Spielberg - Mit 300 km/h durch die Bergidylle

Bergidylle und der Bulle als Wahrzeichen erwarten die Zuschauer beim Grand Prix am Red Bull Ring.

Bergidylle und der Bulle als Wahrzeichen erwarten die Zuschauer beim Grand Prix am Red Bull Ring. picture alliance

Geschichte

Das erste Rennen fand im Jahr 1970 auf dem damaligen Österreichring statt. Bis zum Jahr 1987 machte die Formel 1 jährlich auf dem bei den Fahrern beliebten Kurs in der Steiermark Station, ehe das Chaosrennen von 1987 die Reihe der Gastspiele jäh beendete. Nach dem Rennen, das wegen schwerer Massenkarambolagen zweimal neu gestartet werden musste, entschieden die Verantwortlichen, eine der damals schnellsten Formel-1-Rennstrecken der Welt aus dem Kalender zu streichen. Sicherheitsgründe, aber auch die maroden Tribünen und das veraltete Pressezentrum galten als Grund.

Erst zehn Jahre später, nachdem die alte Strecke zum moderneren A1-Ring mit neuer Streckenführung umgebaut worden war, kehrte die Formel 1 für sechs Jahre in die Steiermark zurück, musste 2003 aber erneut den Platz im Rennkalender räumen. Das Werbeverbot für Tabakprodukte bedeutete das vorläufige Aus für den Grand Prix in Österreich.

Was folgte, waren lange Querelen um die Nutzung des Geländes, das Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz erworben hatte. Das Vorhaben, aus der immer mehr verfallenden Rennstrecke ein Motorsport- und Luftfahrtzentrum zu machen, scheiterte an der Umweltverträglichkeitsprüfung der Behörden und an Anwohnerprotesten. Im Jahr 2005 konnte Mateschitz dann eine stark verkleinerte Variante seiner Baupläne durchsetzen. Die DTM machte 2011 erstmals Station in Spielberg, ehe im Sommer 2013 der Beschluss fiel, dass auch die Formel 1 nach Österreich zurückkehrt.

Verstappens Erfolg, Hamiltons Aus

Ins Gedächtnis der Formel-1-Fans hat sich der Grand Prix in Österreich auch durch die "Stallorder-Affäre" aus der Saison 2002 eingebrannt. Der damalige Ferrari-Teamchef Jean Todt gab über Funk die Order "Let Michael pass for the championship" an seinen zweiten Mann Rubens Barrichello weiter. Der Fahrer gehorchte und überließ Michael Schumacher den Sieg.

Rekorde

Den Streckenrekord hielt lange Michael Schumacher mit 1:08,337 Minuten für eine Umrundung (Durchschnittsgeschwindigkeit von 227,894 km/h). Dann kam Lewis Hamilton 2017 und brannte eine 1:07,411 in den Asphalt (Durchschnitt: 230,597 km/h). 2018 unterbot Kimi Räikkönen die Zeit und umrundete den Kurs in 1:06,957 (232,160 km/h).

Rekordsieger beim Grand Prix von Österreich ist der Franzose Alain Prost, der dreimal triumphierte (1983, 1985 und 1986).

Die Strecke

Bei einer Rundenlänge von 4,318 km und einer Renndistanz von 306,452 km liegt die besondere Herausforderung des österreichischen Kurses sowohl im wechselhaften Bergwetter als auch in den Höhenunterschieden des Streckenverlaufs, die eine maximale Steigung von 12 Prozent zur Folge haben. Hamilton, Vettel und Co. müssen pro Runde sieben Rechts- und zwei Linkskurven meistern.

Eine Schlüsselstelle des Kurses ist die "Castrol-Kurve" direkt nach der Start-Ziel-Geraden. Diese Rechtskurve muss von den Fahrern gut erwischt werden, um auf der langen Bergauf-Passage zur Remus-Kurve optimal auf über 300 km/h beschleunigen zu können. Die Remus-Haarnadel bietet anschließend die beste Möglichkeit zum Überholen. Von hier geht es bergab durch die Schlossgold-Kurve zu den beiden schnellen Linkskurven (Rauch und Würth-Kurve), ehe die Fahrer über die Rindt- und die Red-Bull-Mobile-Kurve wieder die Zielgerade erreichen.