Formel 1

Schumachers Zustand bleibt "sehr kritisch"

Rekordweltmeister in Uni-Klinik in Grenoble

Schumachers Zustand bleibt "sehr kritisch"

Ski-Unfall: Michael Schumacher zog sich ein "Kopftrauma mit Koma" zu.

Ski-Unfall: Michael Schumacher zog sich ein "Kopftrauma mit Koma" zu. picture alliance

Eine weitergehende Prognose über Schumachers Zustand konnte nicht gestellt werden. Eine weitere Operation ist zunächst nicht geplant. Schumachers Frau Corinna, seine Tochter Gina-Maria und sein Sohn Mick sowie enge Vertraute wie Jean Todt und Ross Brawn weilen am Krankenbett des Verunglückten. Schumacher befinde sich weiterhin im künstlichen Koma und schwebe nach Auskunft der Ärzte auch weiterhin in Lebensgefahr.

Darüberhinaus wurde erklärt, dass der Aufprall mit hoher Geschwindigkeit erfolgt sei. Das Tragen des Sturzhelms habe nicht ausgereicht, um die Verletzung zu verhindern, allerdings wurde festgestellt, dass er ohne Helm "es nicht bis hierher geschafft hätte", wie einer der Ärzte im Krankenhaus von Grenoble sagte.

Die Polizei und die Bergwacht teilten am Sonntagnachmittag mit, der Unfall habe sich zwischen 11.00 und 11.15 Uhr am 2783 m hohen Saulire an einer Kreuzung der beiden Pisten Chamois (rot) und Biche (blau) ereignet. Um 11.53 Uhr sei Schumacher ins Krankenhaus nach Albertville-Moutiers geflogen und von dort um 12.45 Uhr in die Klinik nach Grenoble verlegt worden, da seine Verletzungen gravierender als zunächst angenommen seien.

Die Uniklinik in Grenoble wurde umgehend von der Polizei abgeriegelt. Am späten Abend äußerte sich das Management Schumachers zu den Verletzungen: Bei seiner Ankunft in der Klinik "litt er an einem Kopftrauma mit Koma, das umgehend eine neurochirurgische Behandlung erforderte", heißt es in dem medizinischen Bulletin: "Er bleibt in einem kritischen Zustand."

"Michael ist bei einem privaten Skitrip in den französischen Alpen auf den Kopf gestürzt. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und wird medizinisch professionell versorgt", hieß es in einer früheren Stellungnahme von Schumachers Managerin Sabine Kehm wörtlich: "Er trug einen Helm und war nicht allein."

Der Radiosender Europe 1 berichtete unter Berufung auf eigene Informationen, Schumacher sei in Begleitung seines Sohnes gewesen.

"Schumacher war abseits der präparierten Pisten unterwegs. Er ist um 11.07 Uhr gestürzt und dabei nach eigenen Angaben gegen einen Felsen geprallt. Dabei trug er einen Helm", berichtete Christophe Gernignon-Lecomte, Direktor der Skistation Meribel: "Um 11.15 Uhr waren die Rettungskräfte bei ihm, er wurde ins Krankenhaus nach Moutiers geflogen. Er war geschockt, aber bei Bewusstsein."

Schumachers Kumpel Lukas Podolski machte sich nach den "schlechten Nachrichten" via Twitter Sorgen und schickte Genesungswünsche. "All the best for you, my friend!", schrieb der Fußball-Nationalspieler.

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Es ist nicht das erste Mal, dass der 91-malige Grand-Prix-Sieger abseits der Formel-1-Rennstrecken nach einem schweren Unfall im Krankenhaus landete. In Erinnerung sind vor allem seine Abflüge auf dem Motorrad. Nach seinem ersten Rücktritt aus der Königsklasse 2006 sattelte er mehr oder weniger erfolgreich auf Zweiräder um und schockte seine Anhänger immer wieder mit schweren Stürzen.

Trauriger Höhepunkt war der Crash im Februar 2009, als sich Schumacher in Spanien Brüche im Nackenbereich zuzog. Die Verletzungen verhinderten letztlich eine schon damals geplante Rückkehr in die Formel 1 als Ersatz für den verunglückten Ferrari-Fahrer Felipe Massa.

Schumacher kehrte 2010 dann doch in die Formel 1 zurück, fuhr aber im Mercedes seinen Erfolgen aus früheren Tagen hinterher. 2012 beendete Schumacher seine Formel-1-Karriere.