Formel 1

Unfall in der Boxengasse: Kobayashi sorgt für größten Aufreger

Schumacher unzufrieden mit dem Auto

Unfall in der Boxengasse: Kobayashi sorgt für größten Aufreger

Unfall in der Boxengasse: Kamui Kobayashi mäht beim Boxenstopp einige Crew-Mitglieder um.

Unfall in der Boxengasse: Kamui Kobayashi mäht beim Boxenstopp einige Crew-Mitglieder um. Getty Images

Der Japaner Kobayashi hat bei seinem missglückten Boxenstopp in Silverstone drei seiner Mechaniker verletzt. "Einer hat eine Blessur am Daumen, der andere hat Schnitte und Prellungen am linken Bein", teilte das Sauber-Team nach dem Rennen mit. Der dritte Mitarbeiter zog sich Prellungen am Fuß zu. Kobayashi hatte bei seinem zweiten Reifenwechsel zwei Crew-Mitglieder angefahren, nachdem er rechts von der eigentlich geplanten Spur und deutlich zu schnell in die Wechselzone eingefahren war.

"Es war meine Schuld. Ich habe zu spät gebremst", räumte er ein. Er habe vorher keine Tests unter trockenen Bedingungen machen können, erklärte der 25-Jährige. "Deshalb wusste ich nicht, wie schnell ich ranfahren kann. Ich war zu schnell, dafür entschuldige ich mich."

Das Malheur kostete ihn einen Punkterang und am Ende auch 25.000 Euro, am Ende wurde er Elfter.

Déjà-Vu zwischen Maldonado und Perez

Für Aufsehen sorgte derweil auf der Strecke ein abermaliges Treffen zwischen den beiden Südamerikanern Sergio Perez (Mexiko, Sauber-Ferrari) und Pastor Maldonado (Venezuela, Williams-Renault). Wie schon in Monaco rumpelten die Kampfhähne aneinander. Diesmal wurde Kobayashis Teamkollege Perez nach einem hervorragenden Start in der zwölften Runde ein Opfer des Venezolaners.

Perez wollte außen an Maldonado vorbei, der ihm jedoch keinen Platz gab und ihn somit von der Strecke drängte - Aus für Perez. Der Sauber-Pilot war stinksauer über Maldonado: "Der lernt es nie! In Valencia war Hamilton sein Opfer, jetzt ich!" Bitter für Sauber, denn ihr Fahrer navigierte klar auf Punktekurs. Die FIA verdonnerte den Übeltäter am Abend zu 10.000 Euro Geldstrafe. Maldonando wurde am Ende 16.

Vettel: Perfekte Strategie - Schumacher unzufrieden

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Pech für Sauber, aber auch kein gutes Rennen aus Sicht der deutschen Fahrer. Sebastian Vettel und Michael Schumacher landeten auf den Rängen drei bzw. sieben. Weltmeister Vettel sprach hernach von einem interessanten Rennen. "Der Start war nicht so gut und danach war es schwierig", wurde der Heppenheimer deutlicher. Trotz "perfekter Rennstrategie" sei nicht mehr drin gewesen. Alles in allem zeigte sich Vettel "nach der Schande" beim letzten Rennen diesmal zufrieden. Der Abstand zur Spitze in der Fahrerwertung ist jedoch weiter angewachsen. 29 Zähler hat Vettel (100 Zähler) Rückstand auf Alonso (129), dazwischen liegt noch Vettels Teamkollege Webber (116).

Michael Schumacher fuhr auf den siebten Platz. Bei Regen wäre sicher mehr drin gewesen. Doch auf trockener Strecke nicht. "Am Anfang war ich zu langsam, später dann wettbewerbsfähig. Doch unter dem Strich war es nicht gut genug", sagte der Rekordweltmeister. "Man muss zufrieden sein, unser Auto war unter den Bedingungen leider nicht so ganz konkurrenzfähig."

Für die drei anderen deutschen Fahrer lief es noch schlechter. Nico Hülkenberg lag trotz einer Strafversetzung wegen eines Getriebewechsels bis kurz vor Schluss als Achter auf Punktekurs. Dann sorgte ein Fahrfehler für den Absturz auf Rang 12. Nico Rosberg schloss ein schwarzes Wochenende mit Rang 15 ab. Aus dem Mittelfeld ging für den Wiesbadener gar nichts. Schlechter war er in diesem Jahr noch nie. Timo Glock spielte im Marussia keine Rolle und wurde 18.

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