Formel 1

Hamilton siegt auf dem Yas Marina Circuit

GP von Abu Dhabi: Frühes Aus für Weltmeister Vettel

Hamilton siegt auf dem Yas Marina Circuit

Dritter Saisonsieg: McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton triumphiert erstmals in Abu Dhabi.

Dritter Saisonsieg: McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton triumphiert erstmals in Abu Dhabi. Getty Images

Für Weltmeister Sebastian Vettel war das Rennen schon in der 1. Runde beendet. Nach seinem Pole-Rekord vom Samstag, als er die Bestmarke von 14 ersten Startplätzen von Nigel Mansell (1992) eingestellt hatte, wollte der Red-Bull-Pilot zum dritten Sieg bei der dritten Auflage in Abu Dhabi durchstarten, drehte sich aber mit einem Reifenschaden hinten rechts schon nach wenigen hundert Metern. Vettel schleppte sich mit Plattfuß bis zur Box, doch "Kinky Kylie" war zu schwer beschädigt - der erste Ausfall des Jahres für den Champion. Und aus der Traum von 13 Saisonsiegen, die bisher nur Michael Schumacher im Jahr 2004 geschafft hatte.

Für Lewis Hamilton war der Sieg in Abu Dhabi gleichzeitig sein dritter Saisonsieg und der 17. Triumph seiner Karriere. Dennoch ist der Weltmeister von 2008 aus dem Rennen um die Vizeweltmeisterschaft 2011.

Jenson Button liegt nach Platz drei mit 255 Punkten in der Fahrerwertung auf Rang zwei hinter Vettel (374) und hat zehn Punkte Vorsprung auf den heute zweitplatzierten Alonso (245). Mit 233 Punkten hat Webber, der auf Rang vier ins Ziel kam, auch noch theoretische Chancen auf Platz zwei in der Endabrechnung.

Bester deutscher Fahrer in der Wüste war Mercedes-GP-Pilot Nico Rosberg als Sechster hinter Ferrari-Pilot Felipe Massa. Teamkollege Michael Schumacher wurde Siebter, direkt vor Adrian Sutil im Force India.

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Der Rennverlauf

Während beim Start noch alles glatt ging, lauerte die erste Sensation in der ersten Linkskurve. Weltmeister Vettel bog in Führung liegend und unbedrängt ein, verlor aber das rechte Hinterrad durch einen Reifenschaden. Nach dem anschließenden Dreher konnte sich der Heppenheimer zwar noch zur Box schleppen, musste das Rennen aber mit einem Schaden an der Aufhängung, dem Auspuff und der Bremse aufgeben.

Dahinter nutzte Hamilton die Gunst der Stunde und trat die Flucht nach vorne an. Schnell konnte der Brite einen Sicherheitsabstand zwischen sich und Alonso legen, der wiederum beim Start Button überholt hatte. Die üblichen Verdächtigen reihten sich hinter dem McLaren ein. Webber, Massa, Rosberg und Schumacher belegten die weiteren Plätze.

Zuschauer: Sebastian Vettel (Mitte) während des Rennens am Kommandostand von Red Bull.

Zuschauer: Sebastian Vettel (Mitte) während des Rennens am Kommandostand von Red Bull. Getty Images

Auf seinem Vorsprung konnte sich Hamilton aber nicht lange ausruhen. Alonso machte sich an die Aufholjagd und kam Runde um Runde näher an den McLaren heran. Auch um den dritten Platz entbrannte mit Fortdauer des Rennens ein harter Kampf zwischen Button und Webber.

Die erste Schicht der Boxenstopps brachte auf den vorderen Plätzen kaum Veränderungen, die Abstände wurden zementiert. Hamilton setzte sich erneut von Alonso ab. Button hielt Webber, nicht zuletzt wegen eines Pilotenfehlers des Australiers beim Boxenstopp, in Schach. Massa zog sogar am Australier vorbei.

Grand Prix von Abu Dhabi 2011

Webber wollte sich aber nicht geschlagen geben, so dass ab der 29. Runde ein harter Kampf zwischen den beiden Piloten um Position vier entbrannte. Währenddessen war an der Spitze die Messe gelesen. Hamilton ließ keinen Zweifel daran, dass er Alonso im Ferrari im Griff hatte. Mit gut fünf Sekunden Vorsprung zog der Brite unangefochten seine Runden. Dabei setzten sich beide auch noch kontinuierlich vom Rest des Feldes ab.

Beim vermeintlich letzten Stopp aller Piloten änderte Webber überraschend die Taktik und nahm erneut weiche Reifen. Damit war klar, dass der Australier als einziger der Spitzenfahrer noch einmal kommen musste, um die vorgeschriebenen harten Pneus aufzuziehen. Webber zog schnell an Massa vorbei, Button hielt den Red-Bull-Piloten aber trotz der harten Reifen auf dem McLaren rundenlang hinter sich und gab sich Webber erst 12 Runden vor dem Ziel geschlagen. Damit war Webbers Taktik Makulatur geworden, da er den zusätzlichen Stopp nicht mehr hereinfahren konnte.

In der Schlussphase drehte Webber eine schnellste Runde nach der anderen und vergrößerte den Abstand auf Massa. Damit versuchte der Australier, den zusätzlichen Boxenstopp noch wenigstens gegen den Brasilianer für Platz vier herauszufahren. Der machte ihm das Unterfangen auch noch leicht, indem er mit einem kapitalen Verbremser und Quersteher noch zusätzlich Zeit verlor.

Die Spitze ließen diese Kämpfe unbeeindruckt. Hamilton, Alonso und Button stabilisierten ihre Position und sicherten ihre jeweiligen Podiumsplätze ab. Hinter den Kampfhähnen, die sich um Platz vier stritten, qualifizierten sich die beiden Mercedes-GP Rosberg und Schumacher als Sechster und Siebter wieder einmal als "Best oft the Rest". Sutil, di Resta und Kobayashi rundeten die Top Ten ab.