Drei Rennen, zwei Fahrer, kein Podest. Platz sechs und sieben in Shanghai für Felipe Massa und Fernando Alonso. Lediglich Rang fünf (Alonso) und sechs (Massa) in der WM-Gesamtwertung. Für den Traditionsrennstall Ferrari zu wenig. Viel zu wenig.
In Maranello erwartete Luca di Montezemolo die Mannschaft, der Ferrari-Präsident habe einige Tage mit allen eingeplant, um die Situation zu analysieren, hieß es von Ferrari-Seiten. Man könnte es wohl auch Krisenbewältigung nennen.
"Das kann und darf nicht unser Niveau sein", ließ di Montezemolo verlauten. Er fordert eine schnelle Reaktion. "Ich möchte Ferrari wieder so sehen, wie uns unsere Fans sehen wollen."
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Der F150th Italia wird dem Anspruch noch nicht gerecht. Sowohl Aerodynamik als auch Geschwindigkeit müssten verbessert werden, forderte der zweimalige Weltmeister (2005 und 2006 im Renault) und Ferrari-Hoffnungsträger Fernando Alonso, derzeit WM-Fünfter mit 42 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Sebastian Vettel (68 Punkte). "Die Lage ist ziemlich verzwickt", befand der Spanier, der eigentlich mal in die Fußstapfen eines Michael Schumacher beim italienischen Traditionsteam treten sollte.
Stattdessen scheiterte Alonso - für den einst der bis dato letzte Ferrari-Champion Kimi Räikkönen (2007) den Platz hatte räumen müssen - im vergangenen Jahr im Finale nach einer strategischen Fehlzündung an Schumacher-Kumpel Vettel.
In den vergangenen beiden Rennen der noch recht jungen Saison hatte er sogar das Nachsehen gegen Felipe Massa im eigenen Team. Das mag Alpha-Tier Alonso überhaupt nicht.
So gesehen, müsste doch wenigstens der Brasilianer zufrieden sein. Doch falsch: Massa (24 Punkte) beklagte sich über die Zweistopp-Taktik beim Großen Preis von China. Immerhin lobte der 29-Jährige den Speed seines Wagens in Shanghai. Auf den weichen Reifen sei er fast so schnell gewesen wie Weltmeister Vettel im Red Bull, meinte Massa.
Doch statt die Lücke zu Red Bull und McLaren zu schließen, taucht neben Renault auch noch Mercedes GP im Rückspiegel auf - oder sogar vor dem Frontspoiler.
"Es gibt keine Zeit zu verlieren nach so einem harten Start in die WM", schrieb die Scuderia auf ihrer Homepage. Bereits am Montag nahmen Domenicali und seine Mitstreiter die Arbeit in Italien wieder auf. "Ich gehe davon aus, dass unsere Ingenieure mit Entschlossenheit und Know-how handeln und das Beste aus sich rausholen, um die Leistung des Wagens in kurzer Zeit zu verbessern", meinte di Montezemolo.