Formel 1

Buttons zweiter Streich!

Grand Prix von China: McLaren-Doppelsieg

Buttons zweiter Streich!

Zweiter Sieg: Weltmeister Button raste in China an die Spitze der Fahrerwertung.

Zweiter Sieg: Weltmeister Button raste in China an die Spitze der Fahrerwertung. picture alliance

Weltmeister Jenson Button hat den verregneten Großen Preis von China in Shanghai gewonnen. Der McLaren-Pilot aus Großbritannien verwies bei seinem zweiten Saisonsieg nach Melbourne Teamkollege und Landsmann Lewis Hamilton auf den zweiten Platz.

Button übernahm nach dem vierten Rennen der Formel-1-Saison 2010 auch die Führung in der Gesamtwertung vor Mercedes-Pilot Nico Rosberg, der auf Rang drei bester Deutscher war.

Der deutsche Hoffnungsträger Sebastian Vettel, der auf der Pole Position gestanden hatte, belegte im Red Bull den sechsten Platz. Rekordweltmeister Michael Schumacher wurde im Silberpfeil glanzloser Zehnter.

Ein Manöver zwischen Vettel und Hamilton, das in der 19. Runde in der Boxengasse stattgefunden hatte, brachte beiden Piloten lediglich eine Verwarnung wegen gefährlichen Fahrens durch die Rennleitung ein.

Der WM-Stand

Rennverlauf

Pünktlich zum Start begann es leicht zu regnen, was die Reifenwahl zum Roulette werden ließ. Dennoch begannen alle Spitzenfahrer das Rennen auf Slicks. Nach Freigabe des Rennens donnerte Alonso von Startplatz drei aus los und übernahm die Führung. Der Spanier erhielt aber für einen Frühstart eine Durchfahrtstrafe, so dass die Spitzenposition für Ferrari nur kurz Bestand hatte. Dann musste das Safety-Car auf die Strecke, als im Hinterfeld Liuzzi bei einem Dreher Kobayashi und Buemi von der Strecke schubste. Im Zuge der SCar-Phase entschlossen sich die Teams, auf Intermediate-Reifen zu wechseln, was das Feld gehörig durcheinander wirbelte.

Nur drei Runden später hieß es aber "Kommando zurück". Bei wieder trockeneren Bedingungen wechselten die Piloten wieder auf Trockenreifen zurück. Gewinner der Reifen-Lotterie waren Rosberg, Button, Kubica, de la Rosa und Petrov, die stur auf den Slicks weitergefahren waren und in Führung lagen. Dahinter konnte Hamilton die schnellsten Runden fahren und holte im weiteren Verlauf des Rennens Position um Position auf. In seinem Sog konnten sich auch Vettel und Weber wieder an das Vorderfeld heranfahren.

In der 19. Runde setzte sich Button gegen Rosberg, der kurz neben der Strecke war, durch und übernahm die Führung. Keine zwei Umläufe später begann es wieder zu regnen. Diesmal gingen alle Piloten an die Box, um Intermediates aufzuziehen. Dabei fuhr sich Alguersuari den Frontflügel ab, und die Rennleitung entschied sich zur zweiten Safety-Car-Phase, um den Schrott zu beseitigen.


Damit waren die gut 40 Sekunden Vorsprung von Button, Rosberg, Kubica und Petrov Geschichte. Beim Re-Start hielt sich Button vor dem Wiesbadener, allerdings konnte dahinter Hamilton in den folgenden Runden Plätze gut machen, indem er sich an Schumacher vorbeiquetschte und Petrov sowie Kubica überholte.

Der Regen wurde Mitte des Rennens stärker und dabei stellte sich heraus, dass das neue Aerodynamik-Paket der McLaren ideal für diese Bedingungen arbeitete. Button setzte sich an der Spitze von Rosberg ab, und dahinter lief Hamilton schnell auf Rosberg auf und saugte sich ab der 34. Runde am Getriebe des Mercedes fest. Bei immer stärkeren Schauern war aber zunächst wieder eine Runde Reifenwechsel nötig. Danach konnte sich McLaren über eine Doppel-Führung mit Button und Hamilton freuen. Dahinter sortierten sich Rosberg, Alonso, Kubica und Vettel auf den Plätzen ein.

Mercedes in Führung: Das Safety-Car musste zweimal auf die Strecke in Shanghai.

Mercedes in Führung: Das Safety-Car musste zweimal auf die Strecke in Shanghai. picture alliance

Trotz der schwierigen Bedingungen fuhren in der letzten Phase des Grand Prix die beiden McLaren wie ein Uhrwerk. Mit fast identischen Rundenzeiten nahmen Button und Hamilton dem Rest des Feldes pro Runde eine gute Sekunde ab. Dahinter wurde Rosberg immer langsamer und kam zehn Runden vor dem Ende unter Druck von Alonso.

In den Schlussrunden kämpften viele Piloten mit stark abbauenden Reifen. Die McLaren-Mercedes schlitterten ins Ziel. Weiter hinten war Petrov Nutznießer, der noch an Schumacher und Webber vorbeizog.

Nur ein Punkt für Schumacher

In der Nässe des China-Grand-Prix war das Abschneiden der deutschen Piloten durchwachsen. Während Vettel Probleme beim Reifenwechseln eine bessere Platzierung als den sechsten Rang kostete, kämpfte Schumacher oft mit den Bedingungen und brachte nur einen zehnten Platz ins Ziel. An der Spitze konnte sich nur Rosberg etablieren, der mit nur zwei Boxenstopps am Ende den dritten Platz nach Hause brachte. Sutil landete auf Rang elf genauso außerhalb der Punkte wie Hülkenberg, der sich beim Reifenwechseln völlig verzockte und letztendlich mit sechs Stopps 15. wurde. Glock hatte das Pech, dass sein Wagen beim Vorstart abstarb und es die Crew nicht schaffte, den Virgin noch einmal in Gang zu setzen.