Bundesliga

BVB knacken? Lucien Favre stimmt Mainz-Trainer Sandro Schwarz zu

Für Dortmunds Trainer gibt es weiter "viel zu korrigieren"

BVB knacken? Favre stimmt Schwarz zu

"Es gibt viel zu korrigieren": Lucien Favres Mantra bleibt bestehen.

"Es gibt viel zu korrigieren": Lucien Favres Mantra bleibt bestehen. Getty Images

Dortmunds kreuz und quer in Europa verstreute Nationalspieler sind alle wohlbehalten zurückgekehrt. Lucien Favre versetzt das in die komfortable Situation, am Samstag in Mainz (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) fast auf seinen kompletten Kader zurückgreifen zu können. Nur Marcel Schmelzer, der seit sieben Wochen wegen eines Knochenmarködems pausiert und jetzt erstmals wieder kleine Teile des Mannschaftstrainings bestreiten konnte, muss sich weiter in Geduld üben.

Alle anderen, auch Abdou Diallo, der nach auskurierten Leistenproblemen ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub feiert, könnten spielen - falls sie vorher den Sprung in den 18er-Kader schaffen. Rund ein halbes Dutzend Spieler wird Favre vor der Abreise nach Mainz aussortieren müssen. Das gehört zu seinen unangenehmen Pflichten in Dortmund.

"Wir hatten gegen die Bayern auch Probleme - das muss man wissen"

Trotz der beeindruckenden Serie von elf Ligaspielen ohne Niederlage (acht Siege, drei Unentschieden) hält Favre sein Team nicht für unverwundbar. Entwaffnend ehrlich stimmt er deshalb auch seinem Mainzer Kollegen Sandro Schwarz zu, der Ansatzpunkte erkannt zu haben glaubt, wo man Borussia Dortmund knacken kann. "Er hat recht", sagt Favre, der vermutlich nicht einmal dann ruhen würde, wenn der BVB ein Spiel nahe an der Perfektion abliefern würde: "Es gibt viel zu korrigieren. Das dauert seine Zeit."

In diesem Sinne ermahnt auch Sportdirektor Michael Zorc die Dortmunder Profis, trotz Tabellenführung und kübelweise über der Mannschaft ausgeschüttetem Lob nicht nachzulassen. "Es gibt keinen Grund, an unserer Herangehensweise, von Spiel zu Spiel zu denken, etwas zu ändern", sagt er. "Natürlich können wir aus dem bisherigen Saisonverlauf Selbstbewusstsein ziehen. Aber wir hatten gegen die Bayern auch Probleme. Das muss man wissen."

Zorc erinnert: "Beim Anpfiff steht es nicht 2:0 für uns"

Spätestens seit dem 3:2-Triumph gegen den FC Bayern befinden sich die Spieler von Borussia endgültig in der Rolle der Gejagten. Nach der Ligapause fordert Zorc, "absolut fokussiert" zu sein, an der Herangehensweise "nichts zu ändern" und die "Antennen schärfer" zu stellen als in einer normalen englischen Woche.

Bis Weihnachten steht Dortmund noch achtmal auf dem Prüfstand, sechsmal in der Liga (Mainz, Freiburg, Schalke, Gladbach, Düsseldorf, Bremen). Und nur, weil der BVB im Moment von Platz 1 grüßt, steht es in diesen Spielen "beim Anpfiff nicht 2:0 für uns", sagt Zorc. "Jedes Spiel fängt bei null an." Soll heißen: So spektakulär der Dortmunder Fußball bis hierhin auch war - geschenkt gibt es dafür nichts.

Thomas Hennecke