1. Drittel: Saad und Virtanen mit schnellen Antritten
Beide Mannschaften hatten vor dem Spiel Ausfälle zu beklagen: Bei Vancouver fehlte Stürmer Brandon Sutter (ausgekugelte Schulter), während des Spiels fiel außerdem noch Verteidiger Troy Stecher nach einem Zusammenstoß mit Brandon Manning mit einer Kopfverletzung aus. Bei Chicago ausgerechnet Top-Scorer und -Torjäger Patrick Kane (Infekt). Dennoch schafften es die Blackhawks zuerst auf die Anzeigetafel: Brandon Saad war mit einem schnellen Antritt auf und davon und stellte auf 1:0 (7.). Canucks-Stürmer Jake Virtanen, ähnlich explosiv auf den ersten Metern, tat es ihm auf der anderen Seite gleich und glich aus (16.).
2. Drittel: Virtanen nimmt sich ein Beispiel an Pettersson
Im Mitteldrittel zeigte sich das schwächelnde Powerplay der Blackhawks (14,0 Prozent, 26.) erfolgreich: Kapitän Jonathan Toews zog aus der Distanz ab und profitierte, dass Saad dem gegnerischen Goalie Jacob Markstrom (24 Saves, 92,3 Prozent Fangquote) die Sicht nahm - 2:1 (22.). Allerdings hatte erneut Halloween-Schreck Virtanen eine Antwort parat. Der Kanadier überwand Gäste-Torwart Corey Crawford (24 Saves, 85,7 Prozent Fangquote) mit einem Schuss vom linken Bullykreis (33.). "Ich habe mich heute gut und selbstbewusst gefühlt", gab Doppelpacker Virtanen hinterher zu Protokoll und ließ sich von Vancouvers 19-jährigen Senkrechtstarter Elias Pettersson (acht Spiele, sieben Tore, drei Assists) inspirieren: "Ich habe mir genau angeschaut, wie Petey es macht. Du siehst, dass ein junger Spieler hier ankommt und Tore schießt, also motiviert dich das ein bisschen, denn du willst mit so einem Jungspund mithalten", erklärte der 22-Jährige.
3. Drittel: Gaunce glänzt beim Comeback
Im Schlussdrittel schlug dann die Stunde von Brendan Gaunce. Der Angreifer wurde aufgrund der Sutter-Verletzung überhaupt erst für den NHL-Kader nominiert und vom AHL-Farmteam Utica Comets hochgezogen. Bei seinem Saison-Debüt meldete sich Gaunce dann direkt mit einem Tor zu Wort: Nach einem erfolgreichen Forechecking der Canucks wurde der 24-Jährige im Slot gefüttert, zog sofort ab und traf zum 3:2 (50.). "Ich habe versucht, so schnell wie möglich aufs Tor zu schießen", berichtete Gaunce. "Du kommst mit der Einstellung her, den Unterschied machen und bleiben zu können."
Vancouver profitiert vom "Secondary Scoring"
Den Schlusspunkt setzte Reihenkollege Antoine Roussel, dessen scharfer Pass in den Slot von Blackhawks-Verteidiger Brandon Manning ins eigene Tor gelenkt wurde (57.). Damit sorgten Vancouvers "Bottom-Six"-Reihen (dritte und vierte) für alle vier Tore. "Es ist leichter gesagt als getan, aber wenn du in dieser Liga gewinnen willst, dann brauchst du Secondary Scoring. Du brauchst Jungs, die einspringen und nicht nur zwei oder drei Spieler, die treffen", freute sich Canucks-Coach Travis Green.
Chicago beklagt zu viele Puckverluste
NHL Saison 2018/19
Während die Nucks konsequent und schnörkellos zum Tor zogen, hatten die Hawks zu viele Scheibenverluste zu beklagen. "Wir sind gut gestartet, haben dann im zweiten und dritten Drittel aber zu unsauber gespielt", so Saad, der mit fünf Torschüssen die meisten seiner Mannschaft abgab. "Ich hätte ein paar mehr Tore schießen können, habe aber ein paar Mal den Pfosten getroffen oder der Puck ist versprungen. Davon ungeachtet müssen wir uns defensiv strecken. Wir haben ihnen so viel Zeit und Raum gegeben und sie haben davon profitiert." Ähnlich sah es auch Chicagos Trainer Joel Quenneville: "Unsere Gegentore waren selbstverschuldet. Alle waren vermeidbar. Sie haben Turnovers in Tore verwandelt."
Kane-Ausfall keine Entschuldigung
Die Blackhawks verloren damit das dritte Spiel in Folge (0-2-1). Die erneute Niederlage wollte Chicago nicht auf den Ausfall von Kane schieben. Der Schlüsselspieler verpasste erstmals seit Februar 2015 ein NHL-Spiel. "Du kannst ihn nicht ersetzten", so Saad. "Gleichzeitig musst du dann aber die Kleinigkeiten richtig machen, wenn einer der besten Spieler der Welt fehlt. Natürlich tut sein Ausfall weh, aber das ist keine Entschuldigung dafür, so leichtfertig mit dem Puck umzugehen."
Kahun in Reihe 1
Der Deutsche Dominik Kahun gab erneut den Rechtsaußen in Chicagos Top-Sturmreihe neben Center Toews und dem linken Flügelspieler Alex DeBrincat. Der 23-Jährige erhielt 19 Wechsel und 17:18 Minuten Eiszeit (davon 0:58 im Powerplay), blieb trotz eines Torschusses und einer ausgeglichenen Plus-Minus-Bilanz im dritten Spiel in Folge ohne Scorerpunkt.
NHL-Ergebnis vom Mittwoch, den 31. Oktober 2018:
Vancouver Canucks - Chicago Blackhawks 4:2