Eishockey

Defensiv-Duell zwischen Nashville Predators und Winnipeg Jets: "Gelbe Hölle" gegen "Whiteout"

Vorschau: NHL, Play-offs, Conference-Halbfinale, Central Division

Defensiv-Duell: "Gelbe Hölle" gegen "Whiteout"

Smashville: In der Bridgestone Arena, dem Wohnzimmer der Nashville Predators, ist es gelb und laut.

Smashville: In der Bridgestone Arena, dem Wohnzimmer der Nashville Predators, ist es gelb und laut. picture alliance

Nashville: Machen die Center den Unterschied?

Nashville tat sich in der ersten Play-off-Runde gegen die Colorado Avalanche überraschend schwer und brauchte sechs Spiele zum Weiterkommen (4:2). Vor allem das ähnlich hohe Tempo, das die Avs aufs Eis brachten, schmeckte den Predators gar nicht. Am Ende setzte sich die Qualität in Smashville aber durch. "Gemeinsam als Gruppe sind wir sehr ausgeglichen", hebt Verteidiger P.K. Subban die Tiefe im Kader hervor und berichtet von großem Teamgeist: "Selbst als es schwer wurde, waren wir gut, sind nicht aufeinander losgegangen oder haben uns angemeckert. Wir sind eng zusammengerückt und ihr konntet sehen, was passiert, wenn man zusammenhält." Gegen Winnipeg erwarten die Preds nun einen ähnlich starken Gegner. "Gegen Winnipeg müssen wir gutes, defensives Hockey spielen. Sie sind eines der besseren Teams in dieser Liga, sie haben in der Offensive viel Talent und Firepower", warnt Rinne.

Nashville Predators - Vereinsdaten
Nashville Predators

Gründungsdatum

25.06.1997

Vereinsfarben

Blau-Gold-Weiß

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Winnipeg Jets - Vereinsdaten
Winnipeg Jets

Gründungsdatum

25.06.1997

Vereinsfarben

Blau-Weiß-Silber

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Stanley Cup - Play-offs - Conference Halbfinale - Best of 7
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Nashville Predators - Die letzten Spiele
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Winnipeg Jets - Die letzten Spiele
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Der finnische Keeper selbst wird sich steigern müssen. 2,6 Gegentore/Spiel, 90,9 Prozent Fangquote und ein Shutout sind bislang solide, aber keine überragenden Werte in der Endrunde. Während der 35-jähige Routinier noch keinen Gegentreffer in Körpernähe hinnehmen musste, zeigte er sich auf der Fanghand-Seite (neun von 14 Gegentoren) verwundbar. Vor ihm reagierten die wohl besten Defensivkorps der Liga auf Druck anfälliger als erwartet (15 Gegentore, 6.). Stark war dafür das Penalty Killing mit 90 Prozent Erfolgsquote. Nashvilles gefährlichste Waffe sind Puckeroberungen: 56 Takeaways schaffte bislang kein anderes Team. Mit Ryan Johansen (sieben, 2.), Austin Watson (sieben, 2.), Kevin Fiala (sechs, 5.) und Filip Forsberg (fünf, 10.) haben die Predators gleich vier "Eroberer" in den Top-10 platziert.

Mit 22 Treffern stellen die Preds die drittbeste Offensive im Wettbewerb. Einzig das Powerplay ist noch ausbaufähig (15,8 Prozent, 11.). Die "JoFA"-Reihe (acht Tore/ sechs Assists/ 14 Scorerpunkte) um Johansen (2/3/5), Filip Forsberg (4/2/6) und Viktor Arvidsson (2/1/3) lieferte zuverlässig ab, wurde aber von der überraschend starken dritten Formation (9/10/19) getoppt. Hier glänzen vor allem Watson (4/3/7, 28,6 Prozent Effizienz, Plus-Minus +7, sechs geblockte Schüsse) und Colton Sissons (3/4/7, 27,3 Prozent Effizienz, +4) als Top-Scorer der Predators an der Seite von Nick Bonino. Beeindruckend auch die Bully-Bilanz der Preds, die mit 59,1 Prozent das beste Face-off-Team in den Play-offs stellen: Die Quoten von Mike Fisher (75,5 Prozent gewonnene Anspiele), Bonino (65,2), Johansen (59,6) und Kyle Turris (51,5) sprechen für die herausragende Tiefe auf der Centerposition in Smashville. Gerade diese könnte in dieser Serie den Unterschied ausmachen.

Winnipeg: Nicht nur von Scheifele und Laine droht Gefahr

Winnipeg Jets

Whiteout: Die Fans der Winnipeg Jets hüllen den Bell MTS Place komplett in Weiß und ahmen so ein Wetter-Phänomen nach. imago

Winnipeg setzte sich in fünf Spielen gegen die Minnesota Wild durch (4:1). "Ich muss einfach lächeln, es ist eine spannende Zeit", hat sich Center Mark Scheifele schon voll mit dem Play-off-Fieber angesteckt. Zwar verfügen die Jets über weit weniger Endrunden-Erfahrung als die Predators, doch das fällt laut Verteidiger Tyler Myers eher weniger ins Gewicht: "Beide Mannschaften sind sehr ausgeglichen. Sie haben Erfahrung, aber es wird darauf ankommen, wer mehr gewinnen möchte." Auch Stürmer Adam Lowry erwartet einen Abnutzungskampf: "Beide Teams können treffen, beide Teams können verteidigen. Es wird eine gute Serie mit vielen Checks. Wir wissen, dass wir viel Tiefe haben: vorne, hinten und einen der besten Torhüter der Liga."

Die Rede ist von Connor Hellebuyck, der bei seiner Play-off-Premiere bislang voll zu überzeugen wusste (1,94 Gegentore/Partie, 92,4 Prozent Fangquote, zwei Shutouts). Anfällig zeigte sich der 24-jährige US-Amerikaner einzig auf der Stockhand-Seite (sieben von neun Gegentoren). Vor ihm weiß seine Abwehr, die mit erst vier Gegentreffern vierbeste im Wettbewerb, abzuräumen: Dustin Byfuglien (fünf Hits pro Spiel, 5.), Ben Chiarot (4,4, 11.) und Brandon Tanev (3,4, 30.) zählen zu den Top-30 Checkern in der Endrunde. Steigern muss sich Winnipeg allerdings noch in Sachen Penalty Killing (76,9 Prozent Erfolgsquote).

Da zwei defensivstarke Teams aufeinander treffen, "wird es auf die Schützen ankommen", vermutet Jets-Coach Paul Maurice. Hier weiß er mit Scheifele einen der besten Play-off-Stürmer in seinen Reihen. Der 25-jährige Kanadier ist mit vier Toren und einem Assist Winnipegs Top-Torjäger und -Punktesammler und glänzt bislang mit gnadenloser Schuss-Effizienz (30,8 Prozent). Und da wäre noch Wunderkind Patrik Laine. Der 20-jährige Finne sammelte bislang vier Scorerpunkte (zwei Treffer, zwei Assists). Ähnlich wie die Predators verfügen auch die Jets im Angriff über viel Tiefe. "Die Hockey-Philosophie und der Spiel-Stil sind sehr ähnlich", weiß Maurice.

Hauptrunde: 5:3, 4:6, 6:5, 3:1, 4:5 n.P.

kicker-Tipp: In der Hauptrunde lieferten sich Nashville und Winnipeg mit 8,4 Treffern pro Begegnung regelrechte Schützenfeste. Diese waren bei maximal zwei Toren Unterschied aber jeweils eng. Für die Predators spricht die etwas höhere Geschwindigkeit, für Winnipeg die etwas stärkere Physis. Zwei heimstarke Teams - das Team aus Music City in der "gelben Hölle" sowie die Kanadier bei ihrem "Whiteout" (siehe Fotos) - sollten auf eigenem Eis dominieren. Da die Truppe aus Tennessee als Presidents'-Trophy-Gewinner (bestes Team der regulären Saison) Heimvorteil genießt, setzten sich die Preds am Ende knapp in sieben Spielen mit 4:3 durch.

Christian Rupp

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