Ex-King McNabb schickt L.A. in den Sommerurlaub
Das Eishockey-Märchen geht für die Golden Knights weiter: Als erster NHL-Neuling überhaupt gelang Vegas ein Sweep in einem Stanley-Cup-Play-off-Spiel. Die Knights gewannen auch das vierte Spiel der Serie gegen die Los Angeles Kings und setzten sich auswärts im Staples Center mit 1:0 durch. Dabei lieferte Vegas erneut eine klinisch saubere Vorstellung ab. Allen voran Goalie Marc-André Fleury, der alle 31 auf sein Tor abgegebenen Schüsse stoppte und auch in einer heißen Schlussphase einen kühlen Kopf behielt und seinen Shutout mit zwei exquisiten Saves gegen Anze Kopitar und Dustin Brown veredelte. Fleurys bisherige Play-off-Bilanz: 0,65 Gegentore pro Partie und 97,7 Prozent Fangquote - schier unwirkliche Zahlen.
Stanley Cup - Play-offs - Conference Viertelfinale - Best of 7
Los Angeles Kings - Vereinsdaten
Gründungsdatum
09.02.1966
Vereinsfarben
Schwarz-Weiß-Grau
Vegas Golden Knights - Vereinsdaten
Gründungsdatum
22.06.2016
Vereinsfarben
Gold-Grau-Rot-Schwarz
Washington Capitals - Vereinsdaten
Gründungsdatum
11.06.1974
Vereinsfarben
Rot-Blau-Weiß
Winnipeg Jets - Vereinsdaten
Gründungsdatum
25.06.1997
Vereinsfarben
Blau-Weiß-Silber
Minnesota Wild - Vereinsdaten
Gründungsdatum
25.06.1997
Vereinsfarben
Grün-Rot-Gold-Weiß
Columbus Blue Jackets - Vereinsdaten
Gründungsdatum
25.07.1997
Vereinsfarben
Blau-Rot-Silber
Beim Treffer des Tages ließen die Golden Knights eines ihrer großen Stärken aufblitzen: der schnelle Breakout. Direkt nach der Scheibeneroberung in der eigenen Zone schaltete Vegas sofort um. Verteidiger Nate Schmidt spielte einen Aufbau-Pass in die neutrale Zone, wo William Karlsson ins Offensivdrittel vordrang und für Reilly Smith abtropfen ließ. Der schickte die Scheibe mit einem Querpass von links nach rechts, wo der aufgerückte Abwehrmann Brayden McNabb mit einem direkt abgefassten Schlagschuss den Treffer des Tages erzielte (25.). Ausgerechnet McNabb - der 27-Jährige, der zuvor drei Jahre lang für die Kalifornier gespielt hatte, schickt seinen Ex-Klub in die unfreiwillige Sommerpause.
Stanley Cup Play-offs 2018
Die Knights ziehen somit ins Conference-Halbfinale ein und treffen dort auf einen Pacific-Division-Rivalen. Aller Voraussicht nach handelt es sich hierbei um die San Jose Sharks, die gegen die Anaheim Ducks mit 3:0 in Front liegen und in der Nacht zum Donnerstag wiederum selbst für einen Sweep sorgen könnten. Für L.A. sind die Play-offs 2018 dagegen schon früh und ohne einen einzigen Sieg beendet. Die Kings fanden offensiv kaum statt, erzielten nur drei Tore in vier Spielen und wurden zweimal komplett kalt gestellt (kein eigener Treffer). Auch der Deutsche Tobias Rieder konnte Los Angeles nicht mehr Durchschlagskraft verleihen. Die Endrunden-Bilanz des 25-jährigen Landshuters: Vier Spiele, keine Scorerpunkte und eine Plus-Minus-Bilanz von -1. Die Eishockey-Saison dürfte für Rieder aber trotzdem noch nicht vorbei sein: Der Flügelstürmer könnte Deutschland bei der WM in Dänemark verstärken.
Washington mit Holtby und viel Glück in der zweiten OT
Reingezittert: Vom Schlittschuh von Washingtons Lars Eller (#20) flipperte der Puck ins Tor. Getty Images
Columbus und Washington liefern sich bislang die engste aller Play-off-Serien, denn auch das dritte Aufeinandertreffen der beiden Metropolitan-Division-Teams ging in die Verlängerung. Bei den Capitals stand wieder Braden Holtby zwischen den Pfosten und erhielt damit den Vorzug vor dem Deutschen Philipp Grubauer. Der 26-jährige Rosenheimer war in den ersten beiden Play-off-Partien der Capitals gestartet - beide gingen verloren (3:4 n.V., 4:5 n.V.). Caps-Coach Barry Trotz gelang damit wohl ein psychischer Kniff, denn die Hauptstädter gewannen Spiel 3 mit 3:2 in der zweiten Verlängerung.
Zuvor hatten Washington zwei Führungen nicht ausgereicht: Tom Wilson (26.) und John Carlson (35.) hatten für die Capitals getroffen - Pierre-Luc Dubois (32.) und Artemi Panarin (45.) hatten jeweils für die Blue Jackets ausgeglichen. Nach starken Vorstellungen von Holtby (33 Saves, 94,3 Prozent Fangquote) und Jackets-Schlussmann Sergei Bobrovski (42 Saves, 93,3 Prozent) dauerte es bis zur 90. Spielminute, ehe dieser Eishockey-Krimi in einem Drahtseilakt entschieden wurde: Nach einem Schuss von Brett Connolly wollte Columbus-Verteidiger Zach Werenski klären, traf bei seinem Befreiungsschlag im Slot aber Gegenspieler Lars Eller. Der Puck flipperte über Eller und Werenski auf die Schlittschuhspitze von Eller, von wo er glücklich ins Tor sprang. Die Erlösung bei den Capitals war riesig - es war der erste Caps-Sieg in dieser engen Serie (1:2).
Scheifele schießt alle Jets-Tore
Doppelpacker: Winnipegs Stürmer Mark Scheifele (l.) lässt hier Minnesotas Matt Dumba stehen. Getty Images
Die Jets haben ihr ersten Auswärtsspiel in Minnesota gewonnen und sich am Mittwochabend (Ortszeit) mit 2:0 bei den Wild durchgesetzt. Für Winnipeg erzielte Center Mark Scheifele alle Tore: Der 25-jährige Kanadier knallte einen Rückhand-Pass von Kyle Connor aus der Nahdistanz in den linken Winkel (20.). Ein nahezu identischer Spielzug hätte im dritten Drittel beinahe zur Vorentscheidung geführt, doch Scheifele traf nur den Pfosten (56.). Elf Sekunden vor der Schlusssirene war es aber erneut der Mittelstürmer, der den Deckel endgültig drauf machte und mit einem Schuss ins leere Tor den 2:0-Endstand herbeiführte (60., Empty Net).
Ein Sonderlob verdiente sich Jets-Goalie Connor Hellebuyck, der 30 Schüsse entschärfte und den ersten Play-off-Shutout seiner Karriere eintütete. Besonders spektakulär war seine Parade gegen Matt Dumba (21.). Damit geht Winnipeg in der Serie mit 3:1 in Führung und braucht nur noch einen Sieg zum Weiterkommen. Die Wild stehen dagegen mit dem Rücken zur Wand.
NHL-Ergebnisse vom Dienstag, den 17. April 2018:
Columbus Blue Jackets - Washington Capitals 2:3 2OT
Play-off-Stand: 2:1
Minnesota Wild - Winnipeg Jets 0:2
Play-off-Stand: 1:3
Los Angeles Kings - Vegas Golden Knights 0:1
Play-off-Endstand: 0:4
