Eishockey

Olympia 2018 ohne Draisaitl & Co.? NHL pokert

Bettman setzt Spielergewerkschaft unter Druck

Olympia 2018 ohne Draisaitl & Co.? NHL pokert

In Sotschi noch in trauter Einigkeit: NHLPA-Boss Donald Fehr, IIHF-Präsident René Fasel und NHL-Commissioner Gary Bettman (v.l.).

In Sotschi noch in trauter Einigkeit: NHLPA-Boss Donald Fehr, IIHF-Präsident René Fasel und NHL-Commissioner Gary Bettman (v.l.). picture alliance

Der Schweizer Präsident des Internationalen Eishockey-Verbands war zunächst frohen Mutes nach Toronto gereist. Denn die bis dahin dominierende Frage, wer insbesondere die Reise- und Versicherungskosten in Höhe von rund 10 Millionen US-Dollar für die NHL-Akteure trägt, schien gelöst, da Fasel die Übernahme durch den IIHF angekündigt hatte. Doch am Mittwoch musste der 66-Jährige die Reise zurück nach Zürich dennoch ohne eine Einigung antreten.

Nordamerikanischen Medienberichten zufolge habe die NHL in Person von Commissioner Gary Bettman zwar nunmehr grundsätzlich die Bereitschaft erkennen lassen, die Spieler zu den vom 9. bis 25. Februar in Pyeongchang stattfindenden Olympischen Spielen reisen zu lassen, was eine Unterbrechung der NHL-Hauptrunde von etwa drei Wochen mit sich bringen würde. Diese Entscheidung jedoch knüpfte Bettman an eine Bedingung an die Spielergewerkschaft NHLPA. So will die Liga die Spieler nur gen Südkorea ziehen lassen, wenn die Player Association dazu bereit ist, den bis 2022 laufenden Rahmentarifvertrag (englisch: Collective Bargaining Agreement) mit den Klubbossen vorzeitig zu verlängern. Da beide Seiten theoretisch die Option besäßen, die aktuelle Vereinbarung vor der Saison 2020/21 vorzeitig zu lösen, könnte eine Einigungsmöglichkeit womöglich auch darin liegen, dass die Spielerseite sich dazu bereit erklärt, auf ihre Option zu verzichten.

Gewerkschaftsboss Donald Fehr kündigte an, sich mit den Spielern bezüglich Bettmans Vorschlag beraten zu wollen. Ungeachtet des Resultats der Konsultationen auf der Spielerseite kommt einem für Dezember vereinbarten Treffen der Klubbosse der NHL große Bedeutung zu, auf dem die Eigner sich mit der Frage nach der Teilnahme abermals beschäftigen werden.

DEB-Team ohne NHL-Stars in Pyeongchang?

Insbesondere russische Stars, allen voran Alexander Ovechkin von den Washington Capitals, haben bereits seit langem angekündigt, ungeachtet der Entscheidung seitens der NHL zu den Spielen reisen zu wollen.

Nach dem Verpassen der Qualifikation für die Spiele von Sotschi 2014 hatte sich das deutsche Nationalteam Anfang September 2016 in Riga nach Erfolgen gegen Japan, Österreich und Lettland für das Turnier in Südkorea qualifiziert. Mit Leon Draisaitl, Tobias Rieder, Tom Kühnhackl, Dennis Seidenberg, Korbinian Holzer, Thomas Greiss und Philipp Grubauer spielen aktuell sieben Deutsche in der NHL, die dem DEB-Team womöglich in Pyeongchang fehlen werden.

jom