Eishockey

Perfekter Einstand: DEB fegt Japan vom Eis

Olympia-Qualifikation 2016 in Riga

Perfekter Einstand: DEB fegt Japan vom Eis

Einer von sieben NHL-Profis im deutschen Kader: Mittelstürmer Leon Draisaitl.

Einer von sieben NHL-Profis im deutschen Kader: Mittelstürmer Leon Draisaitl. picture alliance

Fünf NHL-Cracks in den "Starting Six"

Bundestrainer Marco Sturm stellte fünf seiner sieben NHL-Profis in die "Starting Six": Philipp Grubauer (Washington Capitals) wurde zwischen die Pfosten beordert, davor verteidigte Christian Ehrhoff (Chicago Blackhawks) neben Korbinian Holzer (Anaheim Ducks). Im Angriff durfte Tobias Rieder (Arizona Coyotes) neben Leon Draisaitl (Edmonton Oilers) und Brooks Macek (Red Bull München) beginnen. Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl (Pittsburgh Penguins) bildete das zweite Offensivtrio mit Patrick Hager (Kölner Haie) und Felix Schütz (Rögle BK) - Dennis Seidenberg (Boston Bruins) formierte ein Defensivtandem mit Moritz Müller (Kölner Haie). Sturm stellte seine Reihen auch in der Tiefe ausgewogen zusammen und kombinierte in jede Linie mindestens eine schnelle Komponente sowie einen Scorer.

Deutschland - Vereinsdaten
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Japan - Vereinsdaten
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Olympia-Qualifikation - 2. Runde
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Olympia-Qualifikation - Tabelle - Gruppe E
Pl. Verein Punkte
1
Deutschland Deutschland
9
Norwegen Norwegen
7
Slowenien Slowenien
8

1. Drittel: Macek und Hager sorgen für Tore

Gegen den Eishockey-Zwerg Japan begann Deutschland erwartet dominant. Die DEB-Auswahl wirkte passsicher, überzeugte durch eine gute Raumaufteilung und zeigte sich variabel in den Angriffsbemühungen. Der erste Treffer ließ daher nicht lange auf sich warten: Nach feinem Zuspiel von Spielmacher Draisaitl musste Macek den Puck nur noch aus kurzer Distanz über die Linie tippen (4.). Auch in der Folge sahen die Zuschauer in Riga Einbahnstraßeneishockey. Deutschland war läuferisch mindestens eine Klasse besser und entwickelte immer wieder Zug zum Tor. Das klare Chancenplus führte kurz vor der ersten Pause zum 2:0: Im Powerplay fuhr Rieder mit Tempo über den linken Flügel in die Zone und hatte dabei ein Auge für Patrick Hager, der das präzise Zuspiel mit einem Schlagschuss direkt abfasste. Der unmittelbar vor dem Tor postierte Schütz fälschte nach Ansicht der Offiziellen noch ab (18.).

2. Drittel: Deutschland übt das Powerplay

Olympia-Qualifikation 2016 in Riga

Der Dauerdruck der Deutschen wuchs im zweiten Abschnitt weiter an. Draisaitl bewies erneut eine hervorragende Übersicht, verzögerte beim Vorwärtslaufen und servierte die Scheibe dann auf die Kelle von Rieder, der von zwischen den Bullypunkten in den rechten Winkel traf (23.). Japan war derweil komplett überfordert und zog immer wieder Strafen. Das DEB-Team bekam deshalb oft die Möglichkeit, am traditionell eher schwachen Powerplay zu arbeiten und zeigte sichtbare Erfolge: Kühnhackl (25.) und Schütz (28.) markierten jeweils per Abstauber die Überzahltreffer zwei und drei an diesem Nachmittag und stellten den Spielstand somit auf 5:0. Ein Schussverhältnis von 24:2 im Mitteldrittel war ein klarer Beleg für die deutsche Dominanz.

3. Drittel: Auslaufen unter Wettkampfbedingungen

Mit Beginn des dritten Durchgangs wechselte Japan den Torhüter - Backup Takuto Onda ersetzte Starter Yutaka Fukufuji. Über weite Strecken war auf dem Eis nun die Luft raus: Deutschland schaltete ein, zwei Gänge zurück und verwaltete den Fünf-Tore-Vorsprung. Japan ging spürbar die Puste aus und konnte nach wie vor kaum Akzente setzen. Aufgrund eines torlosen Schlussdrittels blieb es beim 5:0. Goalie Grubauer durfte sich über einen ungefährdeten Shutout freuen. "Das Spiel ist schon abgehakt. Jetzt kommen andere Gegner und wahrscheinlich auch bessere", resümierte Coach Sturm nach Ende der klaren Angelegenheit gegen die Asiaten.

Am Freitag (14.30 Uhr) ist das DEB-Team gegen Österreich, das am Donnerstagabend eine herbe 1:8-Pleite gegen Gastgeber Lettland erlebte, erneut gefordert. "Das ist eine Arbeitermannschaft. Da kommt einiges auf uns zu", mahnte Sturm dennoch vor den Alpenländern, die den Deutschen vor dreieinhalb Jahren mit einem Sieg beim Qualifikationsturnier in Bietigheim das Ticket für die Teilnahme an den Spielen von Sotschi weggeschnappt hatten.

Statistik: Deutschland - Japan 5:0

Tore: 1:0 Macek (4.), 2:0 Schütz (18., PP), 3:0 Rieder (23.), 4:0 Kühnhackl (25., PP), 5:0 Schütz (28., PP)
Schüsse: 51:13 (14:5, 24:2, 12:6)
Strafminuten: 6:16
Zuschauer: 150

Aufstellung Deutschland

Tor: Philipp Grubauer
Verteidigung: Christian Ehrhoff, Korbinian Holzer - Moritz Müller Dennis Seidenberg, - Sinan Akdag, Frank Hördler - Daryl Boyle
Sturm: Tobias Rieder, Leon Draisaitl, Brooks Macek - Patrick Hager, Felix Schütz, Tom Kühnhackl - Marcus Kink, Marcel Goc, Yannic Seidenberg - David Wolf, Dominik Kahun, Patrick Reimer - Gerrit Fauser

Christian Rupp