Verletzungspech bei Tampa - Stralman ist zurück
Nach dem 1:3 in Spiel 1 stand Pittsburgh unter Druck: Eine weiteres "gestohlenes" Heimspiel durften sich die Penguins gegen den Tampa Bay Lightning nicht erlauben. Den ersten Aufreger mussten die Stahlstädter schon beim Warmup verdauen: Flügelstürmer Patric Hörnqvist zog sich eine Verletzung zu - gab später aber grünes Licht für das Spiel. Deutlich weniger Glück hatten die Bolts, die ohnehin schon seit Wochen auf Superstar Steven Stamkos (Blutgerinnsel im Arm) verzichten müssen: Stammtorwart Bishop zog sich in Spiel 1 eine wohl schwerere aber nicht genauer definierte Unterkörperverletzung zu, Stürmer Ryan Callahan (Grippe) meldete sich kurzfristig krank. Dafür gab der schmerzlich vermisste Schlüsselverteidiger Anton Stralman sein Comeback nach überstandenem Beinbruch und fast zwei Monaten Pause. Sein Job: Den schießwütigen Evgeni Malkin stoppen, der zwei Tage zuvor satte 17 Abschlüsse (davon sieben aufs Tor) abgegeben hatte.
Kühnhackl-Reihe erfolgreich
Das erste Drittel hatte es gleich in sich (14:8 Schüsse). Vor allem die Penguins legten los wie die Feuerwehr. Die 4. Reihe mit dem deutschen Linksaußen Tom Kühnhackl (24, 19 Wechsel, 12:53 Minuten Eiszeit) sowie Center Matt Cullen und Rechtsaußen Eric Fehr zeigte sich für das 1:0 verantwortlich, als Cullen auf einen Fehr-Schuss abstaubte (5.). Auch in der Folge war Pittsburgh reaktionsschnell bei Rebounds: Phil Kessel verwandelte einen weiteren Abpraller zum 2:0 (10.).
Stralman trifft beim Comeback
Der Lightning schlug aber noch im ersten Durchgang zurück: Der aufgerückte Stralman traf von rechts in den rechten Winkel und setzte seinem Comeback somit die Krone auf. "Er hat ein paar Wechsel gebraucht, um reinzukommen. Aber Stralman ist Stralman - er ist immer stärker geworden", lobte Lightning-Coach Jon Cooper. Kurz darauf verschaffte sich Jonathan Drouin mit einem schnellen Antritt am rechten Flügel etwas Platz und feuerte die Scheibe zum 2:2 in die Maschen (20.).
Murray und Vasilevskiy glänzen
Im zweiten und dritten Drittel glänzend dann die beiden jungen Goalies: Pittsburghs Matt Murray (21, 19 Saves, 90,5 Prozent Fangquote) und vor allem Tampa Bays eigentlicher Backup Andrei Vasilevskiy (21, 38 Saves, 92,7 Prozent) stellten ihre Klasse eindrucksvoll unter Beweis. Nach 60 Minuten stand fest: Es geht in die Verlängerung.
Crosbys Knoten platzt
Siegtreffer in der Overtime: Penguins-Superstar Sidney Crosby (r.) schreit seine Erleichterung heraus. Getty Images
Hier dauerte es gerade einmal 40 Sekunden, ehe die vorzugsweise in Gold und Schwarz gekleideten Fans im Consol Energy Center überschäumten: Bryan Rust fuhr über links aufs Tor zu, hörte einen Schrei, hob kurz den Kopf und legte dann ab für Superstar Sidney Crosby. "Ich habe einfach versucht, ihn wissen zu lassen, dass ich da bin. Ich wusste nicht genau, was er vor hat. Er hat dann einen perfekten Pass in einen Bereich gespielt, wo ich einen guten Schuss abgeben konnte", sagte Crosby, der den Puck präzise ins linke Kreuzeck zum 3:2-Endstand beförderte.
Crosby: "Der Sieg war verdient"
Für Crosby endete damit eine lange Durststrecke von acht Spielen (!) ohne Treffer. Dem 28-jährigen Kanadier fiel beim anschließenden Torjubel der ganze Balast ab. "Ich war einfach glücklich. Es ist egal, ob ich in den letzten acht Spielen getroffen habe oder nicht - es fühlt sich gut an, endlich belohnt zu werden. Wir haben den Sieg heute verdient", diktierte der Matchwinner in die Notizblöcke der Journalisten. Auch Teamkollege Hörnqvist sah Pittsburgh überlegen: "Es hat sich so angefühlt, als wären wir im gesamten dritten Drittel die bessere Mannschaft gewesen. Wir haben sie überrannt. Unser dritter Abschnitt und die Verlängerung waren großartig."
Johnson: "Den Puck zu oft hergeschenkt"
NHL Saison 2015/16
Damit gleichen die Pens die Serie auf 1:1 aus. Die Bolts wussten nach der Schlusssirene, wo sie für die kommenden Aufgaben ansetzen müssen. "Wir haben heute nicht unbedingt unser bestes Spiel gezeigt. Sie haben es geschafft, ihre Geschwindigkeit auszuspielen, haben einige Konter gestartet und davon profitiert. Sie sind ein schnelles Team, dem wir den Puck zu oft hergeschenkt haben. Das müssen wir besser machen", analysierte Tyler Johnson. Spiel 3 ist in der Nacht zum Donnerstag (2 Uhr) in der Amalie Arena in Tampa Bay.
Jubel in Schwarz und Gold: Die Pittsburgh Penguins feiern den Serienausgleich (1:1). Getty Images
NHL-Ergebnis vom Montag, den 16. Mai 2016:
Pittsburgh Penguins - Tampa Bay Lighning 3:2 OT
Serie: 1:1