Eishockey

Sweep! München ist Meister

DEL-Play-offs 2016 - Finale, Spiel 4

Sweep! München ist Meister

Ein scharfer Schuss zerstörte das Gitter an der Torwartmaske von Münchens David Leggio.

Ein scharfer Schuss zerstörte das Gitter an der Torwartmaske von Münchens David Leggio. imago

1. Drittel: Irre 61 Sekunden - Leggios Maske zerschossen

Beide Mannschaften starteten entschlossen ins vierte Spiel der Finalserie. Wolfsburg setzte auf eine enge Box vor dem eigenen Tor und blockte gewohnt viele Schüsse. München setzte auf diszipliniertes Backchecking, ließ dadurch schon viele gegnerische Angriffe in der neutralen Zone versanden und überzeugte im Offensivspiel durch präzise vorgetragene Angriffe. In der 5. Minute wurde es dann kurios: Grizzlys-Verteidiger Jimmy Sharrow feuerte einen kernigen Schlagschuss auf die Maske von RB-Torwart David Leggio, dessen Gitter bei dieser Aktion brach. Während der Gesichtsschutz des Goalies hinter den Kulissen repariert wurde, musste zwischenzeitlich der Helm von Backup-Keeper Danny Aus den Birken aushelfen.

DEL Play-offs - Finale - Best of 7
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Den Tor-Bann brachen schließlich die Gäste aus Bayern: Vor dem Tor legte Mads Christensen quer auf Toni Söderholm, der per Direktabzug auf 1:0 stellte (10.). Die Antwort der Niedersachsen weniger später sogar in Unterzahl: Einen Scheibenverlust an der blauen Linie nutzte Mark Voakes zum Ausgleich (17.) und startete somit irre 61 Sekunden: Denn nur 40 Sekunden später, München war noch immer im Powerplay, schweißte Michael Wolf den Puck von der blauen Linie in den linken Winkel (18.). Doch auch dieser Jubel hielt nicht lange an, denn wiederum 21 Sekunden darauf servierte Voakes mit der Rückhand in den Slot auf den freistehenden Gerrit Fauser, der per Tunnel traf (18.). Nach einem packenden Drittel ging es in die erste Pause.

2. Drittel: Schach auf Kufen

Das DEL-Finale 2016

Der Mittelabschnitt war dann vor allem taktisch geprägt: Beide Teams hielten sich eisern an ihren Matchplan. Bei der wohl kühlsten Schachpartie am Freitagabend wurden packende Torraumszenen Mangelware. Beide Seiten waren auf Fehlerminimierung aus, denn diese wurden auch weiterhin eiskalt bestraft: Ein Wechselfehler der Münchner in Unterzahl ermöglichte Voakes einen Breakaway - der Wolfsburger blieb bei seinem Alleingang eiskalt, narrte Leggio mit vielen Stockbewegungen und schob zum 3:2 ein (34.). Auf der anderen Seite ließen die Grizzlys Maximilian Kastner am zweiten Pfosten unbewacht, der mit einem Querpass freigespielt wurde und mit seinem ersten Play-off-Treffer auf 3:3 stellte (37.).

3. Drittel: Aucoin und Pinizzotto stoßen das Tor zum Titel auf

Keith Aucoin

Game-Winning-Goal: Münchens Keith Aucoin dreht nach seinem Treffer zum 4:3 jubelnd ab. picture alliance

Auch im dritten Drittel machten Nuancen den Unterschied. Das Scheibenglück hatten dann die Roten Bullen: Der Puck entwickelte ein Eigenleben, sprang den Wolfsburgern vorm eigenen Kasten vom Schlittschuh und vom Schläger und landete dann bei Steve Pinizzotto, der das Hartgummi an die Eisenstange setzte. Für den Rebound war dann Keith Aucoin zur Stelle und staubte zum 4:3 ab (48.). Wenig später dann die Vorentscheidung zu Gunsten der Gäste: Pinizzotto blockte eine Scheibe an der eigenen blauen Linie, startete geistesgegenwärtig los und donnerte den Puck mit einem 139 km/h schnellen Schlagschuss vom rechten Bullypunkt zum 5:3 in die Maschen (51.).

Den Rest des Spiels erlebte Raubein Pinizzotto allerdings von der Strafbank: Der Verteidiger wurde aufgrund eines provozierenden Torjubels vor der Grizzlys-Bank mit einer zehnminütigen Disziplinarstrafe belegt und sorgte somit noch einmal für hochkochende Gemüter. Kurz darauf nämlich checkte Jeffrey Likens Yannic Seidenberg böse von hinten und wurde mit einer Spieldauerstrafe (5+20 Minuten) zum Duschen geschickt. Durch den Vorsprung und die nun komfortable Überzahlsituation war das Tor zum Titel sperrangelweit offen. München verwaltete das 5:3 bis zur Schlusssirene erfolgreich und feierte am Ende die Meisterschaft.

cru