Chicagos Panarin-Anisimov-Kane-Reihe klickt
Ein außergewöhnlicher Eishockeyprofi ist Artemi Panarin in jedem Fall: Der 24-Jährige wurde nie gedraftet und spielte nie in den nordamerikanischen Juniorenligen. Im Sommer wechselte der im russischen Korkino geborene Flügelstürmer vom KHL-Klub SKA St. Petersburg zu den Chicago Blackhawks und verzaubert seitdem die NHL. In der ersten Offensivreihe der Hawks fand der Rechtsschütze an der Seite von Landsmann und Center Artem Anisimov sowie Superstar Patrick Kane die perfekten Partner. Das untermauerte Panarin in der Nacht zum Donnerstag mit seinem ersten NHL-Hattrick. "Vom ersten Tag an hat es Spaß gemacht, ihm zuzuschauen. Er genießt das hier. Kane und er machen sich gegenseitig besser. Wir haben heute ein paar spezielle Spielzüge gesehen, an denen die beiden beteiligt waren", schwärmte Chicagos Trainer Joel Quenneville.
Im New Yorker Madison Square Garden lieferte Panarin eine Galavorstellung ab. Im Powerplay wartete er geduldig, bis Anisimov Rangers-Goalie Henrik Lundqvist die Sicht nahm und drückte dann ab. Der Puck schlug präzise zum 2:0 im linken Winkel ein (11.). "Heute hat er einen wichtigen Powerplay-Treffer im zweiten Drittel gemacht. Er will Tore schießen, und wenn ihm das gelingt, spielt er mit so viel mehr Selbstvertrauen und Energie. Wenn er aufs Eis geht, kann in jedem Wechsel etwas passieren. Das hat man heute Abend gesehen", lobte Hawks-Kapitän Jonathan Toews.
NHL Saison 2015/16
Nachdem die Blackhawks die Führung zwischenzeitlich sogar aus der Hand gegeben hatten und zehn Minuten vor der Schlusssirene ein 3:3 auf der Anzeigetafel gestanden hatte, drehten Panarin & Co. noch einmal richtig auf. Im Powerplay setzte Chicago einen am Reißbrett geplanten Spielzug perfekt um. Kane wurde tief in die Zone geschickt und legte die Scheibe von rechts neben dem Tor per Rückhand in den Slot zurück, tunnelte dabei Anisimov, der zum Tor zog, und fand Panarin, der nun ein freies Schussfeld hatte und auf 4:3 stellte (57.). Kurz darauf auch noch die Krönung für den 24-jährigen Russen, der per "Empty-Netter" den 5:3-Endstand und damit auch seinen Hattrick komplett machte.
"Er ist ein besonderer Spieler, hat einen guten Schuss und kann mit dem Puck umgehen. Es ist schön zu sehen, dass er sich dafür belohnt hat. Er passt hier super rein, ist einer dieser Spieler, der die Erwartungen übertroffen hat, eine tolle Entdeckung von unserem Klub. Wir sind froh, ihn hier zu haben", zeigte sich auch Kane von seinem Mitspieler begeistert.
Kane and Panarin have developed some kind of chemistry. Here's your game-winner.https://t.co/13ehumM2D3
— NHL (@NHL) 18. Februar 2016
Colorado: Drei Pässe bis zum Siegtreffer
Colorado (Central Division/ Western Conference) und Montreal (Atlantic Division/ Eastern Conference) kämpfen in ihrer jeweiligen Staffel um die begehrten Wild-Card-Plätze. In Denver verbuchte aber die Avalanche zwei wichtige Punkte, während die Canadiens leer ausgingen. Andrei Markov (8.) und Lars Eller (27.) trafen für die Habs, Erik Johnson (24.) sowie Doppelpacker Jarome Iginla (37., 58.) waren für die Avs erfolgreich. Besonders sehenswert der Siegtreffer: Nach der Puckeroberung in der neutralen Zone reichten drei feine Tape-to-Tape-Pässe über Matt Duchene und Mikhail Grigorenko, um Iginla vor dem Tor freizuspielen. "Grigorenko hat mich gesehen, ich habe gewartet, bis der Goalie ein wenig gerutscht ist, dann war das Tor weit offen und er hat einen schönen Pass gespielt. Davon kannst du nur träumen. Es war ein wichtiger Sieg für uns", erinnert sich der Doppelpacker an seinen Siegtreffer.
Torchetti bleibt perfekt
In Minnesota scheint der Trainerwechsel von Mike Yeo zu John Torchetti Früchte zu tragen. Unter dem Interimscoach feierten die Wild den zweiten Sieg im zweiten Spiel und setzten sich mit 5:3 bei den Calgary Flames durch. Erik Haula (11.), Jason Zucker (20.), Mikko Koivo (24.), Jason Pominville (39.) und Charlie Coyle (60., EN) waren für das Team aus Saint Paul erfolgreich. "Jetzt finden wir einen Weg, Spiele zu gewinnen. Wir müssen weiter machen und unsere Serie am Leben halten", sagte Pominville. Minnesota hat nur noch zwei Punkte Rückstand auf den letzten Wild-Card-Platz im Westen (Nashville) und beendet seinen Drei-Spiele-Roadtrip in der Nacht zum Freitag in Edmonton. Calgary hat dagegen schon neun Zähler Rückstand und ist mittlerweile das zweitschlechteste Team der Western Conference vor den Oilers.
NHL-Ergebnisse vom Mittwoch, den 17. Februar 2016:
New York Rangers - Chicago Blackhawks 3:5
Colorado Avalanche - Montreal Canadiens 3:2
Calgary Flames - Minnesota Wild 3:5